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Sonntag, 29. November 2015

Füreinander bestimmt - Violet und Luke von Jessica Sorensen

Auch als eBook erhältlich

Drogen, Vernachlässigung, Missbrauch – Violet Hayes hat schon viel erlebt. Als sie aufs College geht, will sie all das hinter sich lassen, aber die Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Um nicht verletzt zu werden, gibt sie sich tough und wahrt Distanz. Doch dann trifft sie Luke. Die beiden geraten ständig aneinander und dennoch ziehen sie sich magisch an. Und je näher sie sich kommen, umso klarer wird ihnen, wie ähnlich sie sich sind.
(Quelle: Random House)

Die Reihe:
Füreinander bestimmt - Violet & Luke



Es wurde mal wieder Zeit für ein Buch von Jessica Sorensen. Nachdem ich die beiden bisher erschienenen Bücher um Callie und Kayden sehr gern gelesen habe und auch Violet und Luke als Nebencharaktere dort schon kennen lernen durfte, fiel die Wahl recht schnell auf dieses Werk.
Füreinander bestimmt spielt zwar in der gleichen Umgebung wie die Geschichten um Callie und Kayden, kann aber durchaus auch als einzelne Reihe gelesen werden. Allerdings kann es dabei passieren, dass man sich unfreiwillig ein wenig auf die Bücher um Callie und Kayden spoilert. Möchte man diese also auch lesen, sollte man die Reihenfolge beachten.
Gut gefallen hat mir an diesem Buch besonders, dass man bereits bekannte Begebenheiten aus den ersten beiden Büchern nun von einer ganz anderen Seite betrachten kann. Was aus Callies bzw. Kaydens Sicht noch eindeutig wirkte, bekommt hier eine ganz andere Bedeutung.
Jessica Sorensen schaffte es mit ihrer Geschichte und dem Schreibstil wieder einmal, mir die richtige Mischung aus Dramatik und Leichtigkeit zu bieten. Die negativen Gefühle, die die Protagonisten durch ihre Vergangenheit fühlen, kamen bei mir 1:1 an. Ich hatte nicht nur Mitleid mit ihnen, sondern fühlte wirklich mit ihnen mit. Richtig beklemmend fand ich aber vor allem die Art, wie die beiden sich selbst eine "heile Welt" vormachen. Insbesondere was Violet und ihren Ziehvater Preston angeht. 
Allerdings war es nicht immer nur düster, sondern ich konnte durchaus auch mit den Charakteren lachen und Spaß haben.
Schade war nur, dass mir die Verbindung zwischen den beiden Protagonisten viel zu schnell klar war und mich somit nicht wirklich überraschen konnte. Eher fragte ich mich, wie sie so lange so blind sein konnten. Nun bin ich aber gespannt, wie sie im nächsten Band mit dieser neuen Erkenntnis umgehen werden.
4/5

Freitag, 13. November 2015

Pfad des Tigers von Colleen Houck

Auch als Taschenbuch und eBook erhältlich

Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Eine Geschichte voller Romantik, Intrigen und Gefahren vor der atemberaubenden Kulisse Indiens

Die Liebe führte die junge Kelsey einst nach Indien, wo sie den verwunschenen Tigerprinzen Ren von seinem Fluch befreite. Nun kehrt sie zurück in das Land der Mythen und undurchdringlichen Wälder und trifft dort Rens Bruder wieder. Kishan, vor langer Zeit ebenfalls von einem bösen Magier verzaubert, ist in allem das dunkle Gegenstück zu seinem Bruder. Nur in einem Punkt gleicht er ihm völlig: Kelsey hat es ihm angetan, und er setzt alles daran, ihr Herz zu erobern ... Nach Kuss des Tigers die atemberaubende Fortsetzung der Bestsellerserie.

In dem indischen Tigerprinzen Ren hat Kelsey ihre große Liebe gefunden. Doch dann verlässt sie ihn und versucht in den USA, an ihr altes Leben anzuknüpfen. Dies gelingt ihr auch fast – bis Ren in Menschengestalt vor ihrer Tür steht. Die Sehnsucht hat ihn zu Kelsey getrieben. Außerdem hofft er auf ihre Hilfe, denn auch sein Bruder Kishan wurde dereinst von dem dunklen Magier Lokesh verflucht. Seither streift er als schwarze Raubkatze durch den undurchdringlichen Dschungel Indiens. Ob als Mann oder Tiger: Kishan ist in allem das Gegenteil von Ren, sein Charisma und seine Attraktivität sind so unwiderstehlich wie gefährlich. Vor langer Zeit brach er Rens Herz, als sie um die Gunst derselben Frau warben. Und nun ist es Kelsey, die, ohne es zu wollen, in seinen Bann gerät. Währenddessen schwebt Ren in höchster Gefahr. Nur Kelseys Liebe kann ihn retten – doch für wen wird sie sich entscheiden?
(Quelle: Random House)

Die Reihe:
Pfad des Tigers



Nachdem mich "Kuss des Tigers" sehr begeistern konnte und es mir nur auf den etwa letzten 100 Seiten schwer machte, zeigte sich hier quasi die Spiegelung dazu. 
Denn der Anfang hat es mir hier nicht sonderlich leicht gemacht, zurück in den Zauber von Band 1 zu finden. Tatsächlich war ich einige Male kurz davor es einfach zur Seite zu legen und aufzugeben. Denn die ersten Kapitel lasen sich für mich wie ein Teenie-Liebes- bzw. Datingroman mit vielen Klischees. Dazu kamen "Kampfszenen", die jedem Kung-Fu-Film das Wasser reichen könnten.
Als ich aber gerade kurz davor war, das Buch abzubrechen, fand es endlich zu dem Charme von Band 1 zurück. Kelseys Reise geht weiter und dieses Mal hat sie nicht Ren, sondern Kishan auf ihrer Reise bei sich. Von diesem Moment an vermochte mich "Pfad des Tigers" wieder genauso zu fesseln, wie es auch der Vorgänger konnte.
Die Abenteuer und Prüfungen die Kelsey und Kishan er- und durchlebten, waren spannend und von sehr viel Phantasie durchzogen, wobei die Autorin sich auch immer mal wieder auf bekannte Mythen bezog, was mir sehr gut gefiel.
Das, was ich zuerst für das "Finale" des Buchs hielt, ließ mich mit vielen Fragezeichen und Meckereien in Bezug auf die Durchdachtheit zurück. Doch dann folgte etwas, was alles wieder ins rechte Licht rückte und ich konnte die meisten Kritikpunkte einfach wieder streichen. Obwohl mir Kelsey schon in Band 1 (meistens) sympathisch war, schaffte sie es erst gegen Ende des Buchs, dass ich tatsächlich mit ihr fühlen konnte. Dafür aber dann auch mit aller Macht. 
Was das Buch für mich ebenfalls besonders macht, ist die Tatsache, dass es zwar eine Dreiecksgeschichte gibt, ich aber zu diesem Zeitpunkt wirklich noch nicht weiß, wie diese sich entwickeln wird. Ich habe zwar eine schwache Vermutung, um nicht zu sagen Befürchtung, aber das ist mehr ein Gefühl, als Offensichtlichkeit.
Abgesehen vom Anfang des Buches gibt es noch zwei weitere Kritikpunkte. Der kleinere ist die Tatsache, dass der Schreibstil mir manches mal doch auch hier wieder zu ausschweifend war. Dass man einen Kampf bis zum letzten Tritt oder Schlag "nacherzählt" mag ja noch interessant sein (wenn auch nicht unbedingt für mich), aber das es teilweise eine halbe Seite lang darum ging, wer sich was zum essen bestellte... nun ja.
Der weitaus größere Kritikpunkt ist allerdings Kelsey Liebe zu Ren. Denn diese konnte ich ihr lange Zeit einfach nicht abnehmen. Sie kommt zwar immer wieder zu den Gedanken an ihn zurück, aber manches Mal hatte ich doch den Eindruck, dass es ihr dabei viel mehr um ihr eigenes Wohlergehen ging und sie bei der gefährlichen Lage, in der Ren sich befand, eher nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn" lebte.

4/5

Freitag, 30. Oktober 2015

Marked - Eine teuflische Liebe von Sue Tingey

Auch als eBook erhältlich

Die neue Serie mit dem besonderen Etwas an Magie
Ihrer besonderen Gabe, Geister zu sehen, verdankt es Lucky de Salle von jeher, dass sie eine Außenseiterin ist. Die einzige Person, der sie vertrauen kann, ist Kayla. Doch die ist nicht nur ein Geist, sie verbirgt auch ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das die beiden plötzlich in die Unterwelt katapultiert, mitten hinein in den Kampf um den Thron des Dämonenherrschers. Lucky will nur noch eins: den Weg aus der Hölle nach Hause finden. Bis sie dem charmanten Wächter Jamie und dem nicht minder gut aussehenden Todesdämon Jinx begegnet. Doch welches Spiel spielen die beiden? Und wer zum Teufel ist Lucky selbst?
(Quelle: Random House)



Für mich schreit alles am Äußeren des Buches Romantasy. Also hatte ich auch genau das erwartet. Was dann drin steckte, war zwar nicht minder schlecht, passte für mich aber nicht wirklich in diese Genre-Einteilung.
Im Nachhinein frage ich mich, warum das Cover in Deutschland so pink werden musste. Im Original ist es nämlich das gleiche Cover, nur in weiß gehalten. Das hätte mir nicht nur besser gefallen, sondern auch besser gepasst, meiner Meinung nach.


Das Buch startete rasant und zog mich gleich in seinen Bann. Das ganze Setting gefiel mir, die Darstellung der Charaktere, die Handlung. Der erste Teil des Buches drehte sich in meinen Augen nämlich hauptsächlich darum, die Charaktere kennen zu lernen, zu erfahren wer eigentlich wer ist und auch zu merken, dass bei weitem nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Nachdem ich vom Einstieg wirklich begeistert war, schlug die Geschichte dann gerade an der Stelle, von der ich mir besonders viel Spannung erwartet hatte, etwas ruhigere Töne an und plätscherte eine ganze Weile mehr oder minder nur vor sich hin. Es gab zwar weiterhin die ein oder andere Enthüllung, doch diese konnten mich nicht mehr so überraschen und mitreißen, wie es der Anfang konnte.
In Gedanken war ich tatsächlich schon bei einer Drei-Sterne-Bewertung angekommen. Das Ende hat es dann aber doch noch einmal richtig raus gerissen. Hier gab es wieder Action und rasante Wendungen. Seltsam fand ich nur, dass den Charakteren um Protagonistin Lucky herum irgendwie alles schon bekannt zu sein schien. Warum sie sie im Dunkeln ließen, bleibt mir ein Rätsel.
Zwischen den Zeilen meinte ich einen kleinen Appell zu lesen, auch mal über den Tellerrand hinaus zu blicken und sich nicht zu sehr von den menschlichen Konventionen erdrücken zu lassen. Das gefiel mir sehr gut.


Rein äußerlich betrachtet waren die Charaktere mein größtes Highlight an diesem Buch. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet gab es sehr individuelle Charaktere und jeder hatte andere äußerliche Merkmale, die nicht nur phantasievoll, sondern auch einprägsam waren.
Was die inneren Werte angeht, hätte es ruhig noch etwas mehr sein können. Etwas mehr Tiefe, etwas mehr Hintergrund, etwas mehr individuelle Eigenschaften, die sie liebenswert machen. Da ich aber vermute, dass hier in den Folgebänden noch einiges ausgearbeitet werden wird, möchte ich mal nicht ganz so streng sein.
Lucky als Hauptperson hat mir die meiste Zeit sehr gut gefallen. Sie hat einen großen Sinn für Gerechtigkeit, der sie aber auch das ein oder andere Mal zu sehr naiven Taten verleitet, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte.


Der Schreibstil von Sue Tingey ist vor allem eines: sehr detailliert. Das gefiel mir hier sehr gut, weil sie besonders all die Daemonen, denen Lucky in der Unter- bzw. Anderwelt begegnet sehr eindrucksvoll schildert. Ich hatte jedes Detail, das sie beschrieb bildlich vor Augen.
Leider schwächelte sie durch die detaillierte äußere Beschreibung aber an anderen Stellen, welche mir noch wichtig gewesen wären, zu erfahren. Aber vielleicht kommt auch das noch später an die Reihe und ich greife zu weit vor.


Ein Reihenauftakt, der erst rasant, dann eher ruhig verläuft, viele Fragen offen lässt und definitiv noch Luft nach oben hat.
Insgesamt hat mir das Buch aber dann doch ganz gut gefallen und besonders die Message, die ich meine, zwischen den Zeilen entdeckt zu haben, hat mich überzeugen und ein bisschen zum Nachdenken bringen können.

4/5

Vielen Dank an Heyne für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars.

Samstag, 24. Oktober 2015

Joyland von Stephen King

Auch als Taschenbuch oder eBook erhältlich

Ein unheimliches Vergnügen – der neue große Roman von Stephen King
Stephen Kings Bestseller Der Anschlag – seine Zeitreise in die Sechzigerjahre – wurde von der Kritik einhellig in höchsten Tönen gelobt. In Joyland nun nimmt der Autor den Leser auf einen Trip in die Siebzigerjahre mit. Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student und weiß: Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf.

Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitet Devin Jones während der Semesterferien im Vergnügungspark Joyland an der Küste von North Carolina. Drei Dinge sind es, die ihn im Laufe des Sommers 1973 vor allem beschäftigen: Seine große Liebe Wendy gibt ihm per Brief den Laufpass. In der Geisterbahn Horror House soll es spuken, nachdem dort ein Mädchen ermordet wurde. Und er fragt sich, welches Geheimnis sich wohl hinter der schönen jungen Frau mit ihrem behinderten Sohn verbirgt, an deren Strandvilla er jeden Tag vorbeikommt. Vom unbekümmerten Schaustellerleben in Joyland fasziniert, verlängert Devin seinen Aufenthalt. Mit seinen neugierigen Nachforschungen tritt er jedoch eine Lawine von Ereignissen los, bei denen es schließlich um Tod oder Leben geht ...
(Quelle: Random House)



Der Oktober war nicht nur bei der Einmal durchs Regal-Challenge als Thriller-Monat ausgeschrieben, sondern für mich passt auch die Zeit vor Halloween perfekt zu diesem Genre, das sonst nicht unbedingt "meins" ist. Und was könnte besser in diese düstere Jahreszeit passen, als ein King, der vom Verlag als Psychothriller/Horror eingeordnet wird? So dachte ich zumindest, bevor ich mit dem Lesen begann.
Mit den ersten Seiten tat ich mich etwas schwer, aber das war keine große Überraschung für mich. Da ich ja doch meistens eher im Jugendbuch-Bereich unterwegs bin ist der Schreibstil des Autors natürlich etwas ganz anderes. Relativ schnell hatte ich mich aber dann doch wieder eingefunden.
Was mir allerdings weiterhin fehlte, war die erwartete Spannung. Ich weiß, dass diese bei Stephen King auch oft eher unterschwellig aufgebaut wird, das es nicht unbedingt Schlag auf Schlag gehen muss. Aber hier war für mich noch nicht einmal dies vorhanden.
Zugegeben, es gab eine oder zwei Stellen, an denen man schon diesen subtilen Grusel spürte, aber er verflog auch ebenso schnell wieder. Und was die Sache mit dem Mörder angeht... es war mir ehrlich gesagt schlichtweg egal, um wen es sich dabei handelt. Mir fehlte einfach die Motivation zum Miträtseln. Wenn es nicht durch den Klappentext bekannt gewesen wäre, hätte ich es noch nicht einmal so empfunden, als würde es überhaupt um die Suche nach dem Mörder gehen.
Trotz allem ließ sich die Geschichte gut lesen und war auch nicht im üblichen Sinne langweilig. Besonders im letzten Viertel kam dann auch endlich richtig Spannung auf. Diese "rettete" das Buch auch vor der 2-Sterne-Bewertung.
Als Roman wäre es sicherlich ein gutes Buch gewesen, die Genreeinstufung weckte allerdings falsche Erwartungen bei mir.

3/5

Freitag, 23. Oktober 2015

Was immer du willst von Shelby Reed

Auch als eBook erhältlich

Die tiefe Lust, das große Geld, die wahre Liebe – Was immer du willst
Billie Cort soll für die Zeitschrift Illicit einen Artikel über den exklusiven Male-Escort-Club Avalon schreiben. Bis zu 1000 Dollar bezahlen hier Frauen für eine Nacht mit dem Mann ihrer Wahl. Sogar Adrian, der begehrteste Mann im Illicit, wird ihr für ein kurzes Interview zur Verfügung stehen. Die Begegnung mit ihm verändert das Leben der schüchternen Reporterin. Denn noch nie hat die sie ein solches Verlangen gespürt wie für den verschlossenen Escort mit den dunklen Augen …
(Quelle: Random House)



Ich kann nicht genau sagen, was mich an dem Cover neugierig gemacht hat, aber auf jeden Fall hat es das getan, als ich durch das Verlagsprogramm geblättert habe. Vielleicht war es gerade die schlichte Unauffälligkeit?
Der Klappentext verrät meiner Meinung nach nicht allzu viel darüber, worum es tatsächlich in diesem Buch geht. Es klingt etwas nach einer Klischee-Geschichte, was es aber dann gar nicht mal in erster Linie war.


Wie schon oben erwähnt hatte der Klappentext mich nicht ganz auf den eigentlichen Inhalt des Buches vorbereitet. Was gar nicht mal schlecht war. Denn so war ich überrascht, womit man sich hier als Leser befasst.
Viel weniger ging es hier nämlich um das typische reicher Typ trifft auf schüchterne, unerfahrene Frau. Viel mehr befasste sich das Buch mit den Schattenseiten von Adrians "Erfolg", mit Verlust, Schuld, neuen Erkenntnissen und Erfahrungen. Es ging darum, Gewohntes hinter sich zu lassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Kurz gesagt: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich auch immer eine neue.
Das alles konnte ich manchmal direkt, manchmal zwischen den Zeilen lesen. Es gab aber immer wieder Stellen, an denen ich mir gewünscht hätte, dass die Themen vertieft würden, anstatt nur angekratzt zu werden.
Insgesamt war die Stimmung das ganze Buch über viel düsterer und gedrückter als ich erwartet hatte.
Die Erotikszenen, die natürlich nicht fehlen durften, waren zwar abwechslungsreich, aber allem voran in meinen Augen eine Demonstration von Macht: Mal in die eine, mal in die andere Richtung.


Wir begleiten Billie und Adrian auf ihrem Weg des Kennenlernens, des Streitens, des Verlassens, des wieder zu einander findens ... eine kleine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Doch genau hier fehlte mir ein gutes Stück. Denn ich nahm den Charakteren zwar ihre gegenseitige Leidenschaft und sexuelle Anziehung ab, allerdings fehlte mir das wichtigste: die Liebe. Diese Gefühle konnten mich leider nie wirklich erreichen.
Daher fühlte ich mich auch nicht so richtig "bei den Charakteren", sondern blieb dauerhaft der außenstehende Zuschauer. Schade.
Dabei sind beide Protagonisten gut gestaltet und auf einem gewissen Weg der Entwicklung, auf denen ich sie gerne begleitet hätte, mich ihnen aber auch gerne näher gefühlt hätte.


Die Geschichte ist gut zu lesen. Allerdings habe ich mir manches Mal gewünscht, die Autorin hätte sich hier auf eine Perspektive konzentriert. Durch den Wechsel nahm sie nämlich in meinen Augen einiges an Spannung raus, weil man als Leser irgendwie schon "alles" wusste. 
Davon abgesehen gefiel mir aber die Wortwahl, sowie die Art, wie sie formulierte sehr gut.


Ein Roman, bei dem ich die Stimmung als sehr viel gedrückter empfand, als ich erwartet hätte. 
Die Geschichte zeigt aber eines in aller Deutlichkeit auf: Wenn sich eine Tür verschließt, öffnet sich immer auch eine neue.

4/5

Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Sonntag, 27. September 2015

Jungs to go von Lisa Aldin

Auch als eBook erhältlich

Tonis absolut verrückter Jungsverleih
Mädchen sind einfach nicht so Toni Valentines Ding. In ihrer alten Jungs-Clique fühlt sich die Siebzehnjährige viel wohler als in der Gesellschaft ihrer sorgfältig gestylten neuen Klassenkameradinnen der exklusiven Mädchenschule. Außerdem versteht sie Jungs viel besser. Als eine ihrer Mitschülerinnen Liebeskummer hat, weiß sie sofort: Man muss den Treulosen eifersüchtig machen! Und Kerle dafür hat Toni ja praktischerweise an der Hand. Kurz entschlossen vermietet sie einen ihrer Jungsfreunde zum einmaligen Date. Der Plan wird ein voller Erfolg – und Toni kurz darauf Inhaberin einer gefragten Schein-Date-Agentur. Bis sie sich selbst verliebt und damit nicht nur ihre Geschäftsidee, sondern auch ihren Seelenfrieden ernsthaft gefährdet …
(Quelle: Random House)



Das Cover ist definitiv ein Hingucker. Es fällt im Regal auf, keine Frage. Ob man dieses viele Pink nun mag oder nicht ... Aufmerksamkeit erweckt es auf jeden Fall. Ich selbst habe mir genau aus diesem Grund auch das Buch genauer angeschaut, obwohl pink nun nicht so ganz meine Farbe ist.
Der Klappentext hat mich schon schmunzeln lassen und in Erwartung eines witzigen Jugendbuches habe ich zu der Geschichte gegriffen. 


Wie oben schon erwähnt, hatte ich eine witzige, kurzweilige Geschichte erwartet. Quasi Chick-Lit im Jugendbereich, wenn man das so nennen will. Geboten bekommen habe ich dann aber doch etwas ganz anderes. Und das in absolut positiven Sinn.
Denn in dem Buch geht es nicht in erster Linie um Begebenheiten, die eben mit besagten Jungsverleih zu tun haben. Viel mehr erzählt die Autorin eine Geschichte des Erwachsen werdens, über Freundschaften und Veränderungen, damit verbundenen Verlustängsten und tatsächlichen Verlust.
Als Folge eines Streichs landet Toni auf einer Mädchenschule. Für sie ist es die größte Strafe, die sie sich nur vorstellen kann. Denn das tägliche Zusammensein mit den Mädchen stellt für Toni eine große Umstellung da, war sie doch bisher ausschließlich mit Jungen befreundet. 
Wie sie sich damit arrangiert und wie sie mit neuen und alten Freundschaften, sowie mit Rückschlägen umgeht und wie sie sich auch Stück für Stück verändert und doch sie selbst bleibt, das können wir im Laufe der Geschichte sehr gut mitverfolgen,


Die Protagonistin Toni lernt man kennen und merkt sogleich, dass sie nicht das "typische Mädchen" ist. Sie hat schon seit der Kindheit überwiegend Umgang mit Jungen und so verhält sie sich auch. Und das finde ich wirklich gut. Einfach schon, weil sie dadurch so echt wirkt. Auch wenn dieses "andere" Verhalten manches Mal doch etwas zu sehr betont wird. Gefallen hat mir aber eben die oben bereits angesprochene Veränderung. 
Helfen tut ihr dabei Emma, die sich mehr durch Zufall in Tonis Leben schleicht und erst einmal das genaue Gegenteil von ihr zu sein scheint. Ob das wirklich so ist oder ob es doch auch Ähnlichkeiten zwischen ihnen gibt? Das müsst ihr schon selbst lesen.
"Tonis Jungs" waren für mich leider nur genau das. Mir fehlte da so ein bisschen Einblick in das, was sie jeweils ausmacht. Klar, sie verhalten sich unterschiedlich, aber das ganze blieb mir dann doch etwas zu sehr an der Oberfläche und die drei Jungen eine Art Einheit, die ich kaum mal als einzelne Charaktere wahrgenommen habe. Auch wenn sie natürlich einzeln auftreten.


Lisa Aldin erzählt die Geschichte in der ersten Person aus Tonis Sicht. Dabei trifft sie die Denk- und Sprechweise einer 17-jährigen meiner Meinung nach ganz gut. Der Schreibstil ist sehr leicht, mit einem gesunden Humor-Einschlag und Gedanken, die ich mir bei einer Protagonistin in dem Alter sehr gut als realistisch vorstellen kann.


Ein Buch, dass aufgrund des Einbandes einen etwas falschen Eindruck bei mir erweckt hat, denn es hat dann doch mehr zu bieten als das grelle und sehr "mädchenhafte" Pink vermuten ließ. 
Eine vermeintlich "nur" witzige Teeniegeschichte, die dann doch mit dem ein oder anderen ernsteren Thema aufwarten konnte.

4/5

Vielen Dank für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars an Heyne fliegt.

Samstag, 1. August 2015

After truth von Anna Todd

Auch als eBook erhältlich

Da es sich um einen zweiten Teil handelt, könnten Klappentext und Meinung Spoiler auf Band 1 enthalten!

Life will never be the same ...
Zutiefst verletzt hat Tessa ihre stürmische Beziehung zu Hardin beendet. Seit sie die Wahrheit über ihn erfahren hat, fühlt sie sich verraten und gedemütigt. Sie will ihr Leben zurück – ihr Leben vor Hardin. Doch da ist die Erinnerung an seine leidenschaftliche Liebe, seine Berührungen, die hungrigen Küsse. Ihr Verlangen nach dem unberechenbaren Mann mit den grünen Augen ist immer noch zu stark. Und sie weiß, dass er sie nicht einfach aufgeben wird. Aber kann er sich ändern? Können sie einander retten, oder wird der Sturm sie in die Tiefe reißen?


Wie schon in der Kurzrezension zu After passion erwähnt, "musste" ich diesen zweiten Teil einfach direkt anhängen. Zum einen war das Ende Schuld, zum anderen der Gedanke, wie lange ich es sonst vor mir herschieben würde, um wieder genau den richtigen Moment für diese Reihe zu treffen.
Da der zweite Band zeitlich direkt an den ersten anknüpft, war es keine Kunst, in das Buch einzusteigen. Eher war es ein ganz normales im Fluss weiter lesen.
Ich habe nun auch wirklich drüber nachgedacht, was ich in dieser Kurzrezension anderes sagen kann, als bei der zum ersten Teil, ohne zu sehr auf den Inhalt einzugehen.
Im Prinzip ist es nämlich das gleiche Phänomen wie schon bei After passion. Beim Lesen bin ich in einen Sog geraten, den ich rational überhaupt nicht nachvollziehen kann. Weder beim Lesen, noch jetzt im Nachhinein. Aber dennoch war er da und fesselte mich ein weiteres Mal an die Geschichte.
Was man Tessa und Hardin hier zu Gute halten muss: Sie wirkten ein klein wenig erwachsener. Vielleicht lag es auch einfach an der Tatsache, dass es keine tägliche On-/Off-Beziehung mehr ist, was zwischen ihnen herrscht. Beide Charaktere schienen sich weiter zu entwickeln und sich, in Hardins Fall, deutlich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. 
Dennoch bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob ich die Beziehung der Beiden als gesund beschreiben würde. Aber nun gut, ich kann auch diese Faszination für den "Bad Boy" nicht nachvollziehen und schon gar nicht, warum man sich erst eben solchen sucht, nur um ihn dann zu ändern, damit er zum Schoßhündchen wird!? Da bin ich wohl einfach kein "typisches Mädchen". Versteht es nicht falsch: Ich lese ganz gern davon, aber im wahren Leben ... nein, danke.
Was sich in diesem Band auch noch änderte, war das es nun auch Kapitel aus Hardins Sicht gab. Das war zwar eine ganz nette Abwechslung, aber so richtig die Notwendigkeit dahinter habe ich nur selten verstanden. Besonders wenn dann im nächsten Kapitel einfache Fakten auch noch mal aus Tessas Sicht beschrieben bzw. aufgezählt werden.
Wem ich immer noch hinterher trauere ist ... NEIN, ich werde jetzt natürlich keinen Namen nennen. Aber ich sage mal so: Es gab da einen Charakter, der lange Zeit ein Sympathierträger für mich war ... und dann hat er mit einem einzigen Satz/einer einzigen kleinen Handlung geschafft alles zu zerstören. Wer es gelesen hat, kann sich vielleicht denken, von wem ich spreche.
Alles in allem war After truth wieder sehr flüssig zu lesen und taugte genau zu dem Zweck, den ich mir erhofft hatte. Die Faszination, die es beim Lesen auslöst, kann ich noch immer nicht erklären, werde aber wohl (obwohl ich während des Lesens oft anders dachte) auch Band 3 (und höchstwahrscheinlich auch 4) ebenso inhalieren. Ich kann nicht benennen, was es ist, aber irgendwas hat Anna Todd genau richtig gemacht.
4/5

Freitag, 31. Juli 2015

After passion von Anna Todd

Auch als eBook erhältlich

Life will never be the same ...
Tessa Young ist attraktiv und klug. Und sie ist ein Good Girl. An ihrem ersten Tag an der Washington Central University trifft sie Hardin Scott. Er ist unverschämt und unberechenbar. Er ist ein Bad Guy. Er ist genau das Gegenteil von dem, was Tessa sich für ihr Leben wünscht. Und er ist sexy, gutaussehend und zieht Tessa magisch an. Sie kann nicht anders. Sie muss ihn einfach lieben. Und sie wird nie wieder die sein, die sie einmal war.


Wieder mal so ein gehyptes Buch, das in eines "meiner" Genre fällt. Nachdem ich nun schon häufiger gerade von diesen enttäuscht war, hatte ich After passion erst einmal eine Weile liegen lassen, wollte eigentlich warten, bis der Hype etwas abgeflaut ist, sodass ich vielleicht etwas unvoreingenommener an die Geschichte gehen könnte. Nun aber steckte ich mitten in der Prüfungsphase und kam vor lauter Lernen mit keinem Buch so richtig zurecht. Bis ich in der Geschichte angekommen war, war es entweder schon wieder an der Zeit weiter zu lernen oder mir fielen die Augen zu.
Bei der After-Reihe witterte ich nun meine Chance. Da ich vor einiger Zeit selbst gelegentlich auf FanFiction-Seiten anzutreffen war, hatte ich ein ungefähres Schema vor Augen und das Gefühl, dass es gerade zu dieser Zeit wunderbar in mein Leben passen könnte.
Also griff ich endlich zu dem ersten Teil der After-Reihe. Meine Erwartungen versuchte ich bewusst niedrig zu halten. Je weniger man erwartet, umso geringer die Chance, dass man enttäuscht wird, oder?
Was aber dann passierte, hätte ich niemals erwartet: Schon nach ein paar Seiten war ich komplett von der Geschichte eingenommen und im absoluten Leseflow. Ich merkte gar nicht mehr, wie die Zeit verging und konnte mit Tessa, Hardin und Co endlich mal wieder richtig abschalten. 
Klar, bei Tessa zweifelte ich gelegentlich um ihren gesunden Menschenverstand und auch Hardin war mir lange suspekt. Es ist zum Teil alles etwas überdramatisiert und die Hürden kommen so Schlag auf Schlag, dass ich mich manchmal fragte, warum die beiden nicht endlich mal daraus lernen und immer wieder die gleichen Fehler machten. Das ständige Hin und Her amüsierte und nervte mich gleichermaßen. 
Gegen Ende ertappte ich mich dann bei dem Verdacht, dass es gut sei, dass ich Band 2 ebenfalls schon im Regal stehen habe. Und tatsächlich, als ich das Buch zuklappte, griff ich nach einem tiefen Durchatmen ins Regal und legte mir After truth für den nächsten Tag bereit.
Auf den letzten Seiten schafften es die Protagonisten sogar mir noch einmal richtig ans Herz zu gehen, obwohl diese Idee der Auflösung nicht wirklich neu ist, hatte ich es hier so nicht erwartet. Und obwohl ich die ganze Lesezeit über sicher war, dass das Buch kaum Tiefgang hat, erwische ich mich auch ein paar Tage nach dem Lesen noch dabei, dass ich über gewisse Fakten und Ereignisse aus dem Buch nachdenke. Es hat also doch etwas hinterlassen.
Tja, und wie soll ich das ganze jetzt bewerten? Was war es, was ich da beim Lesen empfand? Eine abgeschwächte Form der Hassliebe? Oder doch eher ein Unfallsgefühl, nicht hinschauen wollen, aber doch nicht wegsehen können? Ich kann es gar nicht so genau benennen.
Fakt ist, dass es definitiv kein typisches Highlight-Buch war. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich vielleicht auch schlechter bewertet. Aber gerade jetzt in der Prüfungsphase, war dieses Buch genau das, was ich brauchte und davon erwartet hatte: Kurzweilige Unterhaltung, die mich einfach mal für eine kurze Zeit aus der stressigen Realität befreite.

4/5

Sonntag, 5. Juli 2015

[Kurzmeinung] "Königsblut" von J.R. Ward

Auch als eBook erhältlich

Wrath, Sohn des Wrath, ist nicht nur der mächtigste Krieger der BLACK DAGGER, er ist auch der rechtmäßige König der Vampire. Nach jahrhundertelangen Kämpfen mit seinen Feinden ist er nun endlich bereit, sein Erbe anzutreten. Unterstützt wird er dabei von der schönen Beth, seiner einzig wahren Liebe. Sie gibt ihm die Kraft, die Krone zu tragen. Doch die Feinde der BLACK DAGGER sind nicht endgültig besiegt, und ausgerechnet Beth wird im Kampf gegen seine Widersacher Wraths Achillesferse sein ...


Wie ich schon bei den Büchern um Qhuinn und Blay bermekt habe und was sich auch ein bisschen weiter durchsetzt in den beiden zusammengehörenden Büchern "Nachtherz" und "Königsblut, ist das Gefühl, dass bei der Reihe für mich langsam aber sicher die Luft raus ist.
Anfangs habe ich die einzelnen Teile nur so verschlungen, habe sehnsüchtig auf eine Neuerscheinung gewartet. Das bleibt mittlerweile aus und sogar der im Februar erschienene 24. Band lag nun ca. 5 Monate ungelesen rum.
Davon abgesehen war es aber wirklich mal wieder eine gelungene Geschichte, die zum Ende hin vielleicht etwas zu glatt lief. Aber das ist man von der Autorin eigentlich bereits gewohnt, dass sie immer sehr nach einem Happy End strebt. Und da kann es dann schon mal sehr schnell gehen, wenn vorher alles ausweglos schien.
Insgesamt sind es mir mittlerweile auch etwas zu viele Geschichtsstränge die fast gleichwertig behandelt werden. Wenn man Klappentext und Titel mal außen vor lässt hätte es bis zum Ende auch das Buch von Trez oder Xcor sein können. Auch das ist nichts neues, es waren schon immer sehr gut die Geschichten der anderen mit eingeflochten, was mir auch immer gefallen hat. Mittlerweile passiert dies aber auf eine Weise, die die Titelgeschichte fast in den Hintergrund schiebt.
Sollte ich die ganze Reihe bewerten würde die Tendenz bei diesem Buch sicher eher Richtung drei Sterne gehen. Da ich aber denke, dass es nicht wirklich fair ist einen Punktabzug dafür zu geben, dass es bereits zu viele Bände gibt, gebe ich die vier Sterne und überlege, ob ich für mich persönlich nun einfach einen Schlussstrich unter die Reihe ziehen werde. Irgendwie hat man hinsichtlich der Black Dagger Bruderschaft nun doch langsam "alles schon mal gelesen".
4/5

Freitag, 22. Mai 2015

[Kurzmeinung] "Die Liebe von Callie & Kayden" von Jessica Sorensen

Auch als eBook erhältlich

Kayden ist wieder an seinen dunklen Ort zurückgekehrt. Niemand wird ihm glauben, wenn er die Wahrheit sagt. Callie spürt, wie er sich von ihr entfernt. Sie weiß, dass sie ihm nur helfen kann, wenn sie sich ihrer größten Angst stellt und ihr Geheimnis offenbart. Der Gedanke, das Schweigen zu brechen, qäult sie - doch nicht so sehr wie die Vorstellung, Kayden für immer zu verlieren. Callie weiß, dass die Zeit reif ist für einen Neubeginn ohne den Ballast der Vergangenheit. Aber kann sie auch Kayden davon überzeugen?


Nachdem mir "Die Sache mit Callie & Kayden" sehr gut gefallen hatte, stand ich diesem zweiten Teil skeptisch gegenüber. Aus dem ersten Teil kannte man nämlich bereits die Probleme, mit denen sich die Beiden nun rumschlagen würden. Daher hatte ich etwas Sorge, dass es zu "langweilig" werden würde.
Die Sorge war allerdings unberechtigt, denn obwohl es natürlich die erwarteten Probleme gab, wenn auch mit einer eher unerwarteten Gewichtung, war die Geschichte doch stetig fesselnd und trotzdem auch unterhaltsam. Denn es gab eben nicht nur die Probleme und Rückschläge, sondern auch Witz und vor allem Fortschritte und Lichtblicke. 
Zum Schreibstil muss ich eher nicht mehr viel sagen, denn er ist wieder genau so, wie ich ihn von Jessica Sorensen gewohnt bin. Locker, leicht, trotzdem eingehend und genau das, was für mich eigentlich das Genre ausmacht. 
Auch die Charaktere waren natürlich schon bekannt und ich freute mich diejenigen, die ich im ersten Teil schon ins Herz geschlossen hatte, wieder zu treffen. Kayden ging mir zwar stellenweise zu sehr im Selbstmitleid unter und wirkte durch die ständige Betonung darauf, dass Callie ihn nicht verdient hätte etwas zu selbstlos, aber auch das pendelte sich in der zweiten Buchhälfte ein. Mein Favorit war, ist und bleibt Seth. Er ist ein Charakter, den man eigentlich nur lieben kann. Daher freue ich mich nun auch ganz besonders auf die Geschichte um ihn und Greyson, die hoffentlich irgendwann als 7. Band der Reihe auch im Deutschen erscheinen wird.

4/5

Samstag, 18. April 2015

[Kurzmeinung] "Die Sache mit Callie & Kayden" von Jessica Sorensen

Auch erhältlich als eBook

Callie glaubt nicht an das große Glück. Nicht seit ihrem zwölften Geburtstag, als ihr Schreckliches zustieß. Damals beschloss sie, ihre Gefühle für immer wegzusperren, und auch sechs Jahre später kämpft sie noch gegen ihr dunkles Geheimnis an. Dann trifft sie auf Kayden und rettet ihn vor seinem ärgsten Feind. Er setzt es sich in den Kopf, die schöne Callie zu erobern. Und je näher er ihr kommt, desto klarer wird ihm, dass es nun Callie ist, die Hilfe braucht…



Nachdem ich Anfang des Monats Nova & Quinton eine zweite Chance gegeben habe und immer noch ziemlich enttäuscht von dem Buch war, weil es einfach nicht meins war, hatte ich vor diesem Buch beinahe schon "Angst". Denn ich liebe die Ella & Micha-Reihe und den Schreibstil der Autorin, der sowohl Gefühle vermitteln, als auch locker leichte Unterhaltung bieten kann. Nach meinem persönlichen Desaster mit Nova & Quinton hatte ich mir jetzt ernsthaft Sorgen gemacht, dass es mit Callie & Kayden genauso schwierig wird.
Aber was soll ich sagen? Alle Besorgnis war umsonst, denn "Die Sache mit Callie & Kayden" hat mich wieder total überzeugen können. Ich konnte mit den beiden Protagonisten mitfühlen. Mir hat die Art gefallen, wie sie sich einander näher kamen und sich immer weiter geöffnet haben. Mitfiebern konnte ich ebenfalls. Denn auch wenn schon ziemlich lange klar war, WAS in der Vergangenheit war, wollte ich doch auch erfahren WER. Und dazu musste ich schon fast bis zum Ende lesen.
Jessica Sorensen behandelt hier ein sehr schwieriges Thema (bzw. gleich zwei), wenn nicht sogar DAS schwere Thema überhaupt. Eigentlich schon fast ein Tabu-Thema. Und ich hatte ein wenig Zweifel, ob es "gut" umgesetzt werden kann und ich es trotzdem noch lesen will (besonders Callies Part). Aber in meinen Augen ist dies der Autorin gelungen. Indem sie die Vergangenheit nur anschneidet, hat man zwar ein gutes Bild davon, was passiert ist, ohne sich aber mit irgendwelchen widerlichen Details quälen zu müssen.
Unterm Strich genau das, was ich von Jessica Sorensen erwartet habe. Mit der richtigen Mischung aus Drama und Leichtigkeit konnte sie mich wieder einmal überzeugen. Und nach dem Ende bin ich natürlich schon gespannt auf Teil 2.

5/5