Sonntag, 17. September 2017

[Leseeindruck] Aquila

Im Rahmen der Leserunde auf LovelyBooks durfte ich Aquila von Ursula Poznanski lesen. Sie gehört definitiv zu meinen Liebelingsautoren. Aber ob mich auch ihr neuestes Werk wieder komplett mitnehmen und überzeugen konnte? Lest selbst ...
Titel: Aquila
Autor: Ursula Poznanski
Erstveröffentlichung: August 2017
Format: Taschenbuch
Umfang: 432 Seiten
Preis: 16,95 €
ISBN: 978-3785586136
Ohne Erinnerung an die letzten zwei Tage streift die Studentin Nika durch Siena. Sie vermisst ihr Handy, ihre Schlüssel und ihren Pass. Mitbewohnerin Jennifer ist ebenfalls verschwunden. Dafür steckt in Nikas Hosentasche ein Zettel mit mysteriösen Botschaften und Anweisungen. 

Das Blut ist nicht deines. 
Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist. 
Halte dich fern von Adler und Einhorn ... 

Welchen Sinn soll das ergeben? Und was, zum Teufel, ist geschehen zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen? 
Obwohl ich in der letzten Zeit unheimlich viel um die Ohren hatte und ganz nebenbei das Jahr auch immer noch unter dem Motto SuB-Abbau steht, war für mich klar, dass ein neues Buch von Ursula Poznanski definitiv ein Argument für einen Neuzugang ist.
Ursprünglich war geplant, es zum Erscheinungsdatum bzw. kurz darauf im Buchhandel zu erstehen. Als ich die Leserunde bei LovelyBooks entdeckte, rechnete ich mir keine allzu großen Chance aus, denn auf das Buch einer solchen Bestseller-Autorin gingen natürlich haufenweise Bewerbungen ein. Dennoch versuchte ich mein Glück und zählte dann tatsächlich zu den glücklichen Gewinnern.
Wie auch schon bei Layers, welches ich ebenfalls in einer Leserunde der Plattform lesen durfte, machte es wieder richtig viel Spaß gemeinsam mit den anderen Lesern das Buch zu entdecken und deren Vermutungen zu lesen, welche mich manchmal in meiner Meinung oder Ideen bestätigten, mir aber an anderen Stellen auch wieder einen neuen Blickwinkel auf bestimmte Ereignisse ermöglichten. Wer Lust hat ein wenig in den Spekulationen zu stöbern, kann dies hier tun. Allerdings solltet ihr bedenken, dass es durch die Einteilung in Leseabschnitte immer zu Spoilern auf vorherige Ereignisse kommen kann.
Nun aber zum Buch an sich: Der Einstieg viel mir, wie bei so ziemlich jedem Buch der Autorin unheimlich leicht. Sie schaffte es gleich in den ersten Kapiteln wieder, mich in den Bann der Geschichte zu ziehen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. 
Nika als Protagonistin mochte ich gleich recht gerne. Sie blieb in Anbetracht ihrer absolut verzwickten Lage überraschend ruhig und versuchte recht gezielt vorzugehen. Natürlich handelte sie manchmal eher impulsiv und kopflos, dennoch reagierte sie niemals so hysterisch und nervtötend, wie ich es ehrlich gesagt im Vorfeld befürchtet hatte.
Der Verlauf der Geschichte nahm schnell an Tempo und Spannung zu und wie so oft bei Büchern aus der Feder von Ursula Poznanski wusste ich schon bald nicht mehr, wem ich vertrauen sollte und wem eher nicht. Das ganze ging wieder einmal so weit, dass ich schließlich niemandem so recht über den Weg traute.
Das Setting konnte mich stellenweise sehr gut erreichen, stellenweise hätte es für mich aber auch an jedem anderen beliebigen Ort spielen können. Es wird jedoch im Verlauf der Geschichte deutlich, warum die Autorin ausgerechnet Siena als Handlungsort gewählt hat. Was das angeht konnte ich auch noch ein bisschen mein Allgemeinwissen aufpolieren.
Wie gewohnt konnte ich wieder viele Vermutungen und Verschwörungstheorien während des Lesens entwickeln, von denen sich einige bestätigten, andere widerlegt wurden oder auch einfach im Sande verliefen.
Bis zu einem bestimmten Punkt nach ca. 2/3 der Geschichte war ich völlig gefesselt und begeistert von der Geschichte. Dann ergab sich aber eine Wendung, welche für mich zwar völlig überraschend kam, die mich aber absolut nicht überzeugen konnte. Im Rahmen der Leserunde beschrieb ich meinen ersten Eindruck davon folgendermaßen: So viele Zufälle, so konstruiert und so abgehoben und extrem 
An diesem Eindruck hat sich auch bis jetzt noch nichts geändert, allerdings schaffte es die Autorin alles nachfolgende (bis auf ein "kleines" Detail) so darzustellen, dass ich, wenn ich von meiner Abneigung gegen diese Entwicklung absah, es ihr doch noch irgendwie abnehmen konnte. Sie machte also quasi aus dieser abstrusen Wendung trotzdem noch das Beste. Wenn man nun versteht, was ich sagen will. Es ist wirklich schwer meine Meinung dazu zu erklären, ohne dass ich Spoiler einbaue. Daher hoffe ich einmal mal, dass dennoch irgendwie deutlich wird, was ich sagen will.
Bis zum Schluss schwankte ich zwischen guten 4 und "schlechten" 5 Sternen als Bewertung. Der Epilog war mir dann aber eindeutig zu dick aufgetragen und zu "Friede, Freude, Eierkuchen". Weniger ist manchmal einfach mehr. Daher "musste" ich mich dann leider für die Tendenz zu den 4 Sternen entscheiden.
Trotz meiner Unzufriedenheit mit der entscheidenden Wendung und vor allem auch dem Epilog, bot mir Aquila doch wieder spannende Lesestunden und durch Ursula Poznanskis flüssigen und temporeichen Schreibstil machte es erneut einfach nur Spaß sich mit einem ihrer Jugendthriller die Zeit zu vertreiben.
Ein wenig schade: Der für sie sonst so typische aktuelle Aufhänger fehlte hier fast gänzlich.


Verlag:
Buch --- Autor

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