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Mittwoch, 6. November 2013

[Rezension] 'Im Licht des Blutmondes' von Jeanette Peters

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich diesen 1. Band der Triologie lesen. Dabei ging es sowohl für die Charaktere, als auch für mich durch Höhen und Tiefen.

Der Schreibstil/Aufbau:


Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Es ist sehr leicht zu lesen und gerade am Anfang auch in die Geschichte reinzukommen.
Aufgebaut ist das Buch in mehrere Zeitabschnitte, die wiederum in kurze Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Trotz dieses Wechsels bleibt die Autorin die ganze Zeit bei einer erzählenden Sichtweise aus Sicht einen Beobachters.
Das Gute an diesem Aufbau war, dass Spannung aufgebaut wird und die vershciedenen Charaktere lebendiger werden, dadurch dass man immer wieder ihre Sicht der Dinge erfährt.
Allerdings fiel es mir auch leider dadurch manches Mal schwer, sich dauerhaft in die Situation einer einzelnen Person zu versetzen und mit ihr mitzufühlen.
Die Wortwahl und der allgemeine Schreibstil sind immer an die Person angepasst, durch deren Augen wir gerade schauen. Das machte diese Perspektivwechsel noch überzeugender.


Das Buch:


Ohne jetzt speziell auf die einzelnen Handlungsstränge einzugehen, möchte ich allgemein sagen, dass sich die Dinge in diesem Buch recht langsam (nicht aber langatmig!) entwickeln. Die einzelnen Geschehen ziehen sich meist über mehrere Zeitabschnitte hinweg. Das hat mir gut gefallen, weil es die Unsterblichkeit der Vampire unterstreicht. Sie haben ewig Zeit, also warum sollten sie Dinge überstürzen.
Joleen lernt im häufig genau das Richtige zur rechten Zeit. Da dies meist in ganz alltägliche Gespräche verpackt ist, wirkt es nicht konstruiert und trägt nur die Geschichte voran.
Von vielen wird das Buch als Erotik-Roman eingeordnet. Da kann ich mich leider nicht anschließen. Es gibt zwar recht viele Sexszenen, doch die wenigsten davon hatten für mich etwas mit Erotik zu tun. Oft wirkten sie eher brutal.
Die Brutalität ist auch mein großer Kritikpunkt an dem Buch. Manches mal war es mit persönlich einfach zu gewalttätig und dabei zu detailliert beschrieben. Gerade am Anfang, wo eben Joleen als Kind im Mittelpunkt steht,
Besonders gut am Geschichtsverlauf fand ich dann aber, dass es trotz geplanter Folgebände ein abgeschlossenes Ende gab. Die Autorin verlässt sich hier darauf, dass ihre Geschichte überzeugt und nicht irgendwelche offenen Fragen den Leser zwingen auch zum im nächsten Jahr erscheinenden zweiten Band zu greifen.


Die Charaktere:


Schon auf den ersten Seiten bekommt man einen kurzen Einblick in die Charaktere, die in diesem Buch eine Rolle spielen. Man kann sich sogleich einen ersten Eindruck machen und (Anti)sympathien entwickeln.
Im weiteren Verlauf werden die Charaktere immer weiter ausgebaut und man lernt sie besser kennen.
Allen voran natürlich Joleen, da man sie von Kindertagen an begleitet und ihr Leben und ihre Entwickling miterlebt und mit ihr leidet. Besonders in ihren Kindertagen schafft es die Autorin Joleen völlig authentisch darzustellen. Sie wirkt wie ein 'echtes' Kind und nicht aufgesetzt, was es dem Lesewr schwer macht, sie nicht zu lieben.
Insgesamt sind die Charaktere (egal ob Protagonisten oder Nebencharaktere) alles andere als Prototypen. Jeder hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Eigenarten. Gerade Nebencharaktere werden immer wieder geschickt ins Spiel gebracht und machen die Geschichte lebendiger.
Die Vampire haben zwar sehr viel Macht und projezieren dies auch auf ihre 'Untergebenen' (die Bluthuren und -sklaven). Ihre wilde, animalische Art wird sehr deutlich. Auf der anderen Seite bleibt ihnen aber auch ein Teil ihrer Menschlichkeit. Sie können Mitgefühl empfinden und sind durchaus auch zu gewissen Bindungen (auch an Menschen) fähig.


Fazit:


Ein Buch, dass ich eigentlich wirklich gern gelesen habe. Leider haben mit die Sex-/Gewaltszenen dann doch zu sehr gestört und so kann ich, wenn ich meine anderen Rezensionen als Vergleich nehme, nur 3 Sterne vergeben. Aber es sind 3 Sterne mit einer deutlichen Tendenz zur 4.
Da die Autorin bereits angekündigt hat, dass die Schwerpunkte in den nächsten beiden Büchern deutlich anders gelagert sein werden, freue ich mich auf diese aber trotzdem schon.