Posts mit dem Label Piper werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Piper werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 12. August 2015

Die Farben der Magie von Terry Pratchett


Der Magier Rincewind ist vom Pech verfolgt – erst wird er von einem geltungssüchtigen Zauberspruch befallen, dann verliert er seine Stelle an der Unsichtbaren Universität. Fortan verdingt er sich als Fremdenführer für den ersten Touristen auf der Scheibenwelt. Und natürlich geht auf der Reise so ziemlich alles schief … – Mit diesem Band beginnt Terry Pratchetts legendärer »Scheibenwelt«-Zyklus.

Mehr über:


Schon lange hatte ich mir vorgenommen, etwas von Terry Pratchett zu lesen. Man hörte immer wieder von seinen Büchern und natürlich wurde ich da neugierig.
Zu Beginn war das Lesen vollkommen ungewohnt. Denn wer meinem Blog eine Weile folgt, hat sicher schon bemerkt, das High Fantasy nun nicht so richtig mein Genre ist. Neugierig war ich hier trotzdem, gerade weil mich mal interessierte, was genau man sich denn unter humoristischer Fantasy vorstellen darf.
Trotz dem für mich ungewohnten Schreibstil und einer komplexen neuen Welt fiel mir der Einstieg in die Geschichte recht leicht. Es dauerte nicht lange, bis ich über die Kreativität die der Autor hier an den Tag legte, vollkommen erstaunt war. Nicht nur, dass er eine ganz eigene komplexe Welt schafft, was ja viele Fantasyautoren tun. Nein, sie ist auch noch so skurril und verdreht, dass man sich wundert, wie er da über alles den Überblick behält. Doch genau das scheint ihm zu gelingen.
Dennoch ... mir fehlte etwas. Zum einen hatte ich in Sachen Humor irgendwie mehr erwartet. Auch wenn ich zugegebenermaßen hier und da schon Schmunzeln musste. 
Zum anderen fehlte mir ein wenig der rote Faden, der mich durch die Geschichte führte. Zwar führten die einzelnen Abschnitte irgendwann zu einem gemeinsamen Ziel, dennoch war es mir manches Mal einfach zu sprunghaft und konnte mich daher nicht wirklich mitreißen. Ich fand es schade, konnte ja aber nichts dran ändern.
Auch wenn ich durch dieses Buch nun nicht zum Pratchett-Fan mutiert bin, denke ich, dass ich ein wenig verstehen kann, was sein Fans an seiner Reihe finden. Gegebenenfalls werde ich ihm auch noch mal eine weitere Chance geben. Er hat ja tatsächlich eine Welt geschaffen, die so komplex ist, dass es sicher auch Aspekte geben wird, welche genau meinen Nerv treffen. 

3/5

Montag, 22. Dezember 2014

[Kurzmeinung] "Versehentlich verliebt" von Adriana Popescu

Titel: Versehentlich verliebt

Autor: Adriana Popescu

Verlag: Piper

Seiten: 224

Erschienen: November 2014

Inhalt:

Auf dem Weg nach Berlin bleibt die Reisebuchlektorin Pippa am Stuttgarter Flughafen hängen – und das ausgerechnet über die Feiertage! In der überfüllten Wartehalle lernt sie den ebenfalls gestrandeten Lukas aus Hamburg kennen, und schon bald erwärmt sein frecher Charme ihr chronisch gebrochenes Herz. Dann passiert es: Bevor Pippa es verhindern kann, hat sie sich versehentlich verliebt. Doch wohin geht die Reise für die beiden? Heute noch? Oder erst morgen? Denn der nächste Abflug kommt bestimmt …
Quelle: Piper


Oben genannte Version ist die aktuelle und nur der Vollständigkeit halber gebe ich hier dann noch an, dass ich die "ältere", von Adriana Popescu selbst veröffentlichte Version gelesen habe. Alles über Pippa und ihren Werdegang könnt ihr auch in diesem Blogpost der Autorin nachlesen: Versehentlich verliebt reloaded


Meine Meinung:

Seit ich "Lieblingsgefühle" und "Lieblingsmomente" gelesen habe, war klar, dass ich auch "Versehentlich verliebt" nicht auslassen würde. Da aber in dem Buch nun einmal Weihnachten ist, musste es noch etwas warten. Nun war es dann so weit und ich habe keinen Moment bereut, dass ich mir Pippa und Lukas für diese ganz besondere Zeit "aufgespart" habe. Denn genau jetzt war es das richtige Buch im richtigen Moment.
Adriana Popescu erzählt in diesem Buch eine herzerwärmende Geschichte über eine zufällige Begegnung, die (mindestens) zwei Leben völlig verändert. Mit ihrer lockeren und witzigen Art schlich sich Pippa ganz schnell in mein Herz und ich konnte mit ihr lachen und leiden. 
Zwar gab es hier keine große Spannungskurve, aber das braucht es ja auch nicht immer. "Versehentlich verliebt" ist genau das richtige, wenn man (gerade in der Weihnachtszeit) einfach mal abschalten und träumen möchte, denn genau das kann man mit diesem Buch. Jeder andere Moment wäre für mich der falsche für diesen Roman gewesen, denn für meinen Geschmack wäre es dann einfach etwas zu viel Kitsch und süße Romantik gewesen. Aber gerade jetzt zur Weihnachtszeit kann man das auch einmal vertragen, oder?
Wer aber diese Zeit nun zum Lesen verpasst hat, sollte sich trotzdem nicht scheuen, Pippa eine Chance zu geben, denn wer es nicht liest, verpasst ein witziges und liebenswertes Buch mit einem (für mich) ungewöhnlichen Setting. Und jetzt mal im Ernst: Welche Frau wünscht sich nicht ebenfalls einen "Lukas" in ihrem Leben?
"Versehentlich verliebt" war leider nur ein sehr kurzes Lesevergnügen, da es sich durch den leichten und lockeren Schreibstil weg liest wie nichts. 
In Sternen gesprochen wären es wohl 4 von 5 geworden.

Dienstag, 29. Juli 2014

[Rezension] 'Lieblingsmomente' von Adriana Popescu

Mach jeden Moment zu einem Lieblingsmoment
Layla und Tristan verstehen sich auf Anhieb – als Freunde. Immerhin sind beide in festen Händen. Tristan bringt ihr abends Essen ins Büro, entführt sie auf seiner alten Vespa an die schönsten Stellen Stuttgarts und imitiert mit geworfenen Wunderkerzen Sternschnuppen, weil er weiß, dass Layla noch nie eine gesehen hat und zu viele ihrer Träume unerfüllt sind. Gemeinsam erleben sie Lieblingsmoment um Lieblingsmoment. Ob dies am Ende doch die große Liebe ist?
Quelle: Piper


Das Cover von Lieblingsmomente ließ mich als allererstes durch seine Farbe an einen 08/15-Chick-Lit-Roman denken. Durch die einzelnen Fotos, die wunderbar Bezug auf den Beruf der Protagonistin nehmen, wurde ich dann aber doch neugierig. 
Auf den Klappentext trifft eigentlich das gleiche zu. Es klingt nach Liebesroman, nichts großartig besonderem. Trotzdem wollte ich wissen, was denn nun dahinter steckt und wurde mehr als positiv überrascht.


Schon ziemlich am Anfang der Geschichte merkt man, womit man es hier zu tun hat. Nämlich einem deutlichen Kampf zwischen Kopf und Herz.
Oliver übernimmt hier die Kopfrolle. Er und Layla sind lange zusammen und funktionieren gemeinsam. In dieser Beziehung geht es offensichtlich viel mehr um Äußerlichkeiten, Sicherheit und Gewohnheit, als um große Gefühle. 
Tristan bildet da direkt einen Kontrast zu. Schon beim ersten Aufeinandertreffen wird klar, dass es bei ihm viel mehr ums Herz geht. Die 'Beziehung' zu ihm ist das genaue Gegenteil. Das Zusammensein ist leicht und viel mehr auf Gefühle, Wünsche und Träume ausgelegt. Er ist viel weniger praktisch als Oliver. Das Kennenlernen verläuft auch beinahe automatisch und nebenbei und scheint dadurch der ganz normale Lauf der Dinge zu sein, ohne großartig inszeniert zu wirken.
Layla macht in der Geschichte eine Phase durch, die sicher viele kennen. Man glaubt mit dem Status Quo absolut zufrieden und glücklich zu sein, bis man dann etwas anderes kennen lernt und erst dann bemerkt, was einem eigentlich schon sein ganzes Leben fehlt. Man kann eben nichts vermissen, was man nicht kennt. 
Den ganzen Roman über schwebt der Schatten namens Helen über den Protagonisten und auch dem Leser. Ihres Zeichens Tristans Freundin, aber nie direkt anwesend. Die Lösung um ihre Identität konnte mich dann nicht wirklich überraschen, da es schon lange ersichtlich war und ich mich auch fragen musste, ob Layla es nicht auch zumindest schon einmal hätte in Erwägung ziehen müssen. Was in diesem Zusammenhang aber dann doch eine große Überraschung war, war Tristans Wohnung. Bis heute weiß ich noch nicht richtig, was ich davon halten soll.
Das Ende wiederum war dann ganz nach meinem Geschmack und fühlte sich einfach richtig an.
Bewertung: 4,5/5


In meinen Augen hat Adriana Popescu einen ganz besonderen Schreibstil und das absolut im positiven Sinn.
Die schafft es mit ihren Worten Bilder zu malen, die der Leser ganz klar vor Augen hatte. Obwohl ich selbst zugeben muss, noch nie in Stuttgart gewesen zu sein, habe ich regelrechtes Fernweh nach dieser besonderen Stadt bekommen. 
Gefühle werden nicht immer an- und schon gar nicht ausgesprochen, dennoch bemerkt man diese als Leser durch die Art des Schreibens.
Besonders gelungen fand ich auch, dass der Unterschied zwischen diversen Situationen allein durch den Schreibstil zu erkennen war. So sind zum Beispiel Szenen mit Oliver eher kühl geschrieben, während jene mit Tristan gleich ein Gefühl von Leichtigkeit, Frei sein und Spaß vermitteln.
Bewertung: 5/5


Layla war für mich eine sehr sympathische Protagonistin. 
Nach außen hin wirkt sie zuerst einmal sehr zufrieden und fest im Leben verankert. Aber als Leser, der auch in ihr inneres schauen darf, merkt man schon gleich am Anfang, dass etwas fehlt und kann es auch gut nachfühlen. 
Layla ist auf der Suche nach sich selbst, hinterfragt nach und nach ihr Glück, gesteht sich ihre Träume und ihren Wunsch nach Freiheit ein. Im Laufes der Geschichte macht sie unweigerlich eine große Entwicklung durch.

Laylas Freund Oliver scheint von außen und mit dem Verstand betrachtet erst einmal der perfekte Ehemann zu sein. Nach und nach bröckelt aber diese Fassade und man sieht die Beziehung, wie sie wirklich ist.
Überraschend fand ich, dass Oliver hier nie wirklich als der 'Böse' wegkommt. Anstatt Wut habe ich ihm gegenüber eher Mitleid empfunden, dafür, dass er so blind durchs Leben geht.

Tristan ist in nahezu allen Punkten das Gegenteil von Oliver und somit genau der Mann, den Layla auf ihrem Weg an ihrer Seite brauchen kann. Er zeigt ihr, was Leben heißt, interessiert sich für ihre wahre Person, ihre Interessen und Träume. Er ist also eher der Mann mit Ecken und Kanten, der aber gut fürs Herz ist.
Womit ich bis heute nicht so richtig zurecht komme, ist der große Widerspruch, der für mich in Tristans anfänglichem Verhalten und dann schließlich in dem Eindruck seiner Wohnung liegt. Das war für mich ein absoluter Stilbruch und mir fiel es anschließend schwer, diese beiden Tristans unter einen Hut zu bekommen.
Natürlich präsentiert man sich der Öffentlichkeit anders, als man im privaten ist, aber hier war der Kontrast mir eindeutig zu groß.

Wer mir generell leider etwas zu kurz kam, war Beccie. Als 'irgendeine' Freundin hätte ich sie überzeugend gefunden. Für DIE beste Freundin war sie mir allerdings zu wenig präsent.
Bewertung: 4/5


Eine Lieblingsgeschichte, die viel mehr zu bieten hatte, als mich das äußere Erscheinungsbild vermuten ließ.


Dienstag, 1. Juli 2014

[Rezension] 'Artikel 5' von Kristen Simmons

Artikel 1
Die Vereinigten Staaten erkennen die Amerikanische Kirche als offizielle Religion an.

Artikel 2
Literatur und andere unmoralische Medien sind verboten. Ihr Besitz, Erwerb und Verkauf ist strengstens untersagt.

Artikel 3
Eine vollständige Familie besteht aus einem Mann, einer Frau und mindestens einem Kind.

Artikel 4
Die traditionellen Geschlechterrollen müssen eingehalten werden.

Artikel 5
Als vollwertiger Staatsbürger wird nur anerkannt, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt.
Quelle: Piper Verlag


Das Cover bzw. das Mädchen auf dem Cover, wirkte auf mich anfangs vor allem eines: verloren. Das allein hat mich schon neugierig auf die Geschichte - ihre Geschichte - gemacht. Was ist ihr widerfahren und ist sie wirklich so verloren, wie es auf mich den Eindruck machte?
Im Bezug auf den Klappentext ließ sich dann vermuten, dass die dem Buch zu Grunde gelegten dystopischen Statuten der Vereinigten Staaten ihren Anteil an der Situation des Mädchens haben.
Was mir im Nachhinein nicht so gut gefällt, ist, dass Ember in meiner Voirstellung überhaupt nicht zu dem Gesicht auf dem Cover passte.


Zuerst einmal muss ich sagen, dass mir die Idee des ganzen sehr gut gefallen hat. Eine solche Zukunft empfinde ich gar nicht als so weit hergeholt, was es nicht nur spannend, sondern auch beängstigend macht, eine solche Dystopie zu lesen. 
Das erste Kapitel gab dann schon einen sehr guten Einblick in dieses 'neue' Amerika und hat einige Erwartungen bei mir geweckt.

Leider muss ich aber sagen, dass es dieses Niveau nicht halten konnte und mich die Umsetzung letztendlich nicht wirklich überzeugen konnte. 
Der Schwerpunkt lag mir viel zu sehr auf der (vergangenen) Beziehung zwischen Ember und Chase. Ich hätte mir viel mehr Hintergründe zu dem System und vielleicht auch etwas mehr (echte) Rebellion dagegen gewünscht. 

Während des Lesens hatte ich leider auch nie das Gefühl, ein klares Ziel vor Augen zu haben. Bzw. wurde dieses immer wieder aufgeschoben, was schon bald etwas langweilig wurde. 
Einige Handlungen empfand ich sogar als absolut unnötig, da sie die Geschichte kaum bis gar nicht voran brachten. 
Insgesamt fand ich die Geschichte aber dann auch recht vorhersehbar mit nur wenig Überraschungen.

Ganz nett fand ich noch die Erinnerungen von Ember. Allerdings unterstützten diese leider auch wieder 'nur' die Beziehung zwischen Ember und Chase und lieferten kaum Hintergründe und Antworten.
Bewertung: 2,5/5


Zu der wenig überzeugenden Umsetzung einer wirklich guten Idee, leistete sicherlich auch der Schreibstil seinen Teil bei.
Die meiste Zeit war er zwar ganz in Ordnung, bewegte sich aber leider auch mehr als einmal zwischen umständlichen und abgedroschenen Sätzen.

Auch das Tempo war mir etwas zu seicht für eine solche Geschichte. Ich hatte mir da etwas fesselnderes erwartet.
Bewertung: 3/5


Auch wenn ich sehr gerne etwas anderes sagen würde, muss ich leider auch die Charaktere als nicht besonders überzeugend beurteilen. 

Ember nervte mich oft und war mir viel zu sprunghaft. Sie wusste kaum einmal, was sie eigentlich wollte und reagierte dann auch noch stur, wenn jemand anders sie nicht gleich verstand.
Oft wirkte sie regelrecht kindisch, was ich in dieser Welt als sehr unpassend empfand. Außerdem beschreibt sie immer wieder die Beziehung zu ihrer Mutter und dass sie als Tochter eigentlich diejenige ist, die auf alles achtet und auf ihre Mutter aufpasst. Das wirkt aber unglaubwürdig, wenn sie in wirklich jeder Situation absolut sinn- und planlos, impulsiv reagiert.
Einige ihrer Handlung wirkten auf mich komplett unnachvollziehbar.

Chase hätte eigentlich eine ganz interessante Figur sein können, allerdings fehlten mir bei ihm die Hintergründe. Bis zum Schluss wurde nicht ganz klar, warum er sich dazu entschieden hatte, seinem Leben diese Richtung zu verleihen. 
Allerdings empfand ich ihn als etwas konsequenter als Ember.

Im Allgemeinen schienen mir einige Personen betont 'böse und hart' dargestellt zu werden, nur um sie dann später die Seiten wechseln zu lassen und für die 'Guten' zu kämpfen.
Auch hier konnte mich die Geschichte nicht zu 100% überzeugen.
Bewertung: 2/5


Ein Reihenauftakt, der mich leider so gar nicht packen und auch nicht überzeugen konnte.
Die Protagonistin ließ mich nicht mit sich mitfühlen, sondern mich die meiste Zeit nur den Kopf schütteln oder die Augen verdrehen. 
Sehr gute Idee mit leider sehr mangelhafter Umsetzung.