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Sonntag, 13. Dezember 2015

Flucht aus Camp Eden von Kevin Emerson


Auch als eBook erhältlich

Die Menschheit hat nur noch eine Chance ...

Owen Parker lebt in einer Welt, die durch die Klimaerwärmung nahezu unbewohnbar geworden ist: Um den tödlichen Strahlen der Sonne zu entfliehen, haben die Menschen ihre Städte unter riesige Kuppeln verlegt. Bei einem Tauchunfall im Feriencamp entdeckt Owen außergewöhnliche Fähigkeiten an sich. Fähigkeiten, die der Menschheit das Überleben ermöglichen könnten. Gemeinsam mit seiner attraktiven Tauchlehrerin Lilly sucht er einen Weg, die Gabe zu begreifen und zu kontrollieren. Doch damit schrecken die beiden dunkle Kräfte auf, die diese Suche um jeden Preis verhindern wollen.
(Quelle: Random House)

Die Reihe:
Flucht aus Camp Eden
Die Prophezeiung von Desenna (erscheint vsl. im Januar 2016)
Heimkehr in die verlorene Stadt (erscheint vsl. im April 2016)




Vor dem Lesen fand ich das Cover noch ganz okay. Nach dem lesen muss ich leider sagen, dass ich die abgebildeten Personen für absolut unpassend zu den Charakteren halte. Demnach finde ich das Cover doch etwas unglücklich gewählt.
Der Klappentext hingegen hat mir richtig gut gefallen und klang nach einer Dystopie, deren Grundlagen durchaus im Bereich des Vorstellbaren für unsere Zukunft liegen. 


Die Zukunftsvision, die der Autor in diesem Buch schafft, ist durchaus vorstellbar. Es sind nun keine an den Haaren herbei gezogenen Entwicklungen, sondern zum großen Teil einfach Dinge, die man heute schon unter dem Oberbegriff Klimawandel hört. Das ganze um einige Jahre bzw. Jahrzehnte weiter gedacht, könnte schon so aussehen, wie es in dieser Geschichte als Ausgangspunkt genutzt wird.
Allerdings hat der Autor es nicht bei diesem einen Ansatz gelassen, sondern die Geschichte mit vielen weiteren Ansätzen gefüllt. Für mich leider deutlich ZU viel. Jeder für sich alleine betrachtet, hätte sicher eine überzeugende Geschichte ergeben können. Da hier aber alles durcheinander gewürfelt wurde, wusste ich oft gar nicht, welchem Denkansatz ich denn nun folgen sollte, was dem ganzen einiges an Spannung nahm.
Das eigentliche Thema wird wohl am deutlichsten, wenn man sich den Originalreihentitel anschaut. Wer sich überraschen lassen möchte, sollte davon allerdings absehen. Dieser Geschichtsstrang wird aber auch recht spät erst deutlich.
Alles in allem war die Geschichte für mich einfach ein bisschen "too much". Das "große Ganze" ist mir nicht ganz klar und die Verbindungen der einzelnen Ansätze zu vage.


Leider konnten mich die Charaktere so gar nicht überzeugen. Auch von ihnen gab es sehr viele. Auch hier wäre es vielleicht besser gewesen, sich auf weniger Charaktere mehr zu konzentrieren. So bleiben sie alle recht blass. Insbesondere auch Lilli als weibliche Protagonistin, welche mir zudem auch noch ziemlich unsympathisch erschien.
Owen als eigentlicher Protagonist war mir nicht konsequent genug. Ist er am Anfang der etwas schüchterne Außenseiter, der gar nicht auffallen möchte, verhält er sich im nächsten Moment völlig arrogant und herablassend, gegenüber den anderen "Teilnehmern" des Camps, nur um kurz darauf wieder zu "kuschen". Da er immer die Eigenschaften einzunehmen scheint, welche gerade für die Geschichte gebraucht wurden, könnte ich auch nach über 400 Seiten nicht wirklich sagen, wie Owen denn zu charakterisieren ist.


Der Schreibstil an sich ist recht angenehm, allerdings fehlte ihm irgendwie das fesselnde, Der Funke konnte einfach nicht überspringen und so plätscherte die Geschichte so vor sich hin, ohne dass ich mich hineingezogen fühlte. Ich war immer nur stiller Beobachter am Rande, als welcher ich auch jederzeit problemlos hätte gehen (also das Buch zuklappen) können. Nur selten hatte ich das Gefühl, weiterlesen zu "müssen".
Was mir auch etwas suspekt war, war diese Sache mit den "Technikern". Irgendwie musste ich teils an die "innere Göttin" aus Shades of Grey denken, und fand diese Techniker hier ebenso überflüssig.


Eine Geschichte mit vielen wirklich gelungenen Ansätzen, bei der sich der Autor aber vielleicht lieber auf einen oder zwei davon hätte konzentrieren sollen. So wirkte auf mich irgendwie alles zu sehr durcheinander gewürfelt und überladen, so dass mich keiner der Ansätze richtig fesseln und überzeugen konnte.
Der Funke sprang einfach nicht über und leider muss ich sagen, dass ich diese Reihe kaum weiter verfolgen werde.

2/5

Vielen Dank an Heyne fliegt für das Rezensionsexemplar.