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Donnerstag, 25. September 2014

[Kurzmeinung] "Die Verschworenen" von Ursula Poznanski

Titel: Die Verschworenen

Reihe: Eleria-Trilogie (Band 2)

Autorin: Ursula Poznanski

Verlag: Loewe

Seiten: 464

Erschienen: Oktober 2013

Inhalt: 

In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären vorbereitet, sucht Ria nach Jordans Chronik und findet Fragmente, die sie nicht zur Gänze deuten kann.

Als Lichtblick erweist sich in dieser Zeit, im wahrsten Sinn des Wortes, ihre Freundschaft zu Sandor, mit dem sie immer wieder kurze Ausflüge an die Oberfläche unternimmt und dessen Zuneigung ihr täglich mehr bedeutet.
Doch dann wird Sandor Clanfürst, und mit einem Schlag ist alles anders. Ria sieht sich gezwungen, entgegen ihrer ursprünglichen Absicht gemeinsam mit Aureljo in die Sphären zurückzugehen.
Quelle: Loewe Verlag

Meine Meinung:

Nachdem ich von "Die Verratenen" ja schon restlos begeistert war, habe ich mich auf den zweiten Band der Reihe natürlich sehr gefreut. Und ich greife schon einmal vor: Ich wurde nicht enttäuscht.
"Die Verschworenen" hatte für mich so ziemlich alles zu bieten, was ein gutes Buch braucht. Einen wunderbaren Schreibstil (nichts anderes hatte ich bei der Autorin erwartet), Spannung, Gefühle und eine durchdachte Geschichte mit einem wirklichen Überraschungsmoment.
In dem zweiten Band der Eleria-Trilogie entdecken wir gemeinsam mit Ria Stück für Stück "Jordans Chronik" und dürfen feststellen, dass es nicht alles so ist, wie es in Band 1 noch schien. Ria muss lernen, dass nicht alles so schwarz und weiß ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Das durfte sie bereits bei den Sphären feststellen, doch auch im Clan ist nicht alles so, wie die Anführer es nach außen hin darstellen. Die Geschichte bleibt spannend und wirkt nicht ausgelutscht oder, wie es so gern bei zweiten Teilen passiert, wie ein Füller bis zum Finale. Neben dem Clanleben und dem Leben in der Oberschicht der Sphären, erhalten sowohl Ria und ihre Verbündeten, als auch wir als Leser, nun auch Einblicke in das Dasein eines einfachen Sphärenbewohners, den Arbeitern. 
Die Charaktere bleiben weiterhin sympathisch und an einigen Stellen (ganz besonder zwei bleiben mir da in Erinnerung) habe ich wirklich mit Ria mitleiden müssen. Es gab einen kurzen Moment, in dem ich etwas Antipathie für Ria empfand, doch auch das erklärt Ursula Poznanski so glaubhaft, dass es sich schnell wieder verflüchtigte. 
Alles in allem konnte mich auch der zweite Band der Trilogie überzeugen und der dritte liegt schon bereit und wird sicher bald gelesen werden. Ich hoffe und freue mich auf ein gelungenes und würdiges Finale. "Die Verschworenen" steht in meinen Augen seinem Vorgänger in nichts nach und würde auf jeden Fall wieder die volle Sternzahl bekommmen.

Mittwoch, 30. Juli 2014

[Rezension] 'Die Verratenen' von Ursula Poznanski

Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich – Rias Leben könnte nicht besser sein.
Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft.
Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
Quelle: Loewe Verlag


Das Cover ist recht schlicht gehalten, wird aber durch alle drei Teile der Trilogie (mit farblichen Änderungen) beibehalten. Sowas gefällt mir ja immer gut, weil es einfach im Regal schöner aussieht. Ansonsten muss ich aber sagen, dass das Cover für mich nun kein großer Hingucker ist und ich auf das Buch eher durch die Autorin aufmerksam wurde.
Der Klappentext hingegen hätte mich dann auch überzeugt, wenn es eben nicht von Ursula Poznanski wäre. Denn dieser macht wirklich neugierig auf das Buch, gibt einen groben Überblick, ohne zu viel zu verraten.


Wie oben schon erwähnt, verrät der Klappentext eigentlich kaum etwas wichtiges von der Geschichte, sodass das Buch von der ersten Seite an spannend war, weil man nicht schon zusammengefasst hatte, was man auf den ersten 100 Seiten erfährt. Ich konnte mich dadurch einfach auf das Buch einlassen und mich überraschen lassen, wohin es mich führt. Dabei habe ich jede noch so kleine Information zur Welt und zu den Charakteren in mich aufgesogen und wollte einfach immer mehr erfahren.
Im Verlauf der Geschichte bekam ich ein klares Bild von der Welt in der Eleria, genannt Ria, lebt und habe mich irgendwie immer bei ihr gefühlt. Obwohl das Buch in einer dystopischen Welt spielt, konnte ich mir diese vorstellen, als würde ich selbst schon ewig in genau dieser Welt leben.
Die Geschichte wirkte gut durchdacht und es gab keine Logikfehler, die mir aufgefallen wären. Der Inhalt hält genau das, was der Klappentext verspricht: Flucht, Versteckspiel und Verrat. Und 'atemlos' traf es wirklich zu so ziemlich jedem Zeitpunkt.
Auf den mehr als 450 Seiten werden immer mehr Fragen aufgeworfen, aber glücklicherweise auch immer mal wieder kleinere und größere Erklärungen gegeben, sodass man das Gefühl hat, wirklich stetig voran zu kommen.
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Am Ende bleiben natürlich noch einige Dinge unaufgeklärt, aber das war bei einer Trilogie nicht anders zu erwarten.
Bewertung: 5/5


Ursula Poznanski hat für mich einen einmaligen Schreibstil. Egal, welches ihrer Bücher ich bisher gelesen habe, sie hat mich mit jedem ihrer Worte komplett erreicht.
Besonders beeindruckend fand ich, dass es keine eigentlichen Erklärungskapitel gab, in denen dem Leser die Welt näher gelegt wird. Dieses geschieht mehr oder minder nur durch kleine Nebensätze in der Haupthandlung und trotzdem hatte ich beim Lesen immer ein klares Bild vor Augen, wobei die Autorin aber auch noch Spielraum für eigene Vorstellungen ließ. Das Kopfkino lief während des gesamten Buches auf Hochtouren.
Aufgrund der hohen Spannung und des flüssigen Schreibstils unterstützt das Buch ein wirklich hohes Lesetempo und lässt einen vollständig in der Geschichte versinken. Aus der Hand legen konnte ich das Buch nur sehr schwer und auch nur dann, wenn es wirklich sein musste.
Bewertung: 5/5


Die Charaktere in 'Die Verratenen' wirkten auf mich genauso gut durchdacht wie die Welt. Ich habe jedem von ihnen seine (Eigen)art abgenommen und konnte sie, obwohl der Leser mit einer verhältnismäßig großen Gruppe gleich zu Anfang konfrontiert wird, alle auseinander halten. Denn kein Charakter ist wie der andere.
Gut gefallen hat mir auch, dass Ria mit Aureljo bereits eine gefestigte Beziehung hat und es daher hier wirklich um die Welt und eben den Verrat geht und nicht um ein großes Liebesdrama. Auch wenn sich natürlich andeutet, dass das in den Folgebänden noch einmal ein Thema wird. Als Leser kann man da wohl schon recht gut einschätzen, wer zu Aureljos 'Gegenspieler' werden könnte.
Jeder Charakter hat eigene Fähigkeiten, die sehr überzeugend rüber gebracht werden. 
Ria als Protagonistin hätte ich mir nicht sympathischer wünschen können. Sie ist loyal, muss daher aber auch oft über ihren Schatten springen und einsehen, dass diese Loyalität eben manchmal den falschen Personen gilt. Ihr Weltbild wird komplett auf den Kopf gestellt und auch gegenüber ihren Freunden wird Misstrauen gesät. Trotzdem bleibt Ria stark, sucht und erkämpft sich ihren Weg. Dabei handelte sie für mich immer nachvollziehbar und ich konnte ihren Zwiespalt sehr gut mitfühlen. Gemeinsam mit ihr habe ich Personen ge- und misstraut, wurde gemeinsam mit ihr enttäuscht, aber konnte auch kleine Erfolgserlebnisse verbuchen. Ihr Bedürfnis nach Harmonie konnte ich sehr gut nachfühlen, genauso den Verrat, wenn man merkte, dass genau dieses Bedürfnis ausgenutzt wurde.
Alle anderen Charaktere bleiben ein kleines bisschen im Dunkeln. Dadurch, dass die gesamte Geschichte aus Rias Sicht erzählt wird, wusste auch der Leser nie so recht, wer nun zu den Guten gehörte. Die Charaktere waren einzigartig und sympathisch, aber immer wieder habe ich mir gesagt, dass ich ihnen nicht blind vertrauen darf.
Einzig Tomma hat mir nicht ganz so gut gefallen. Lange Zeit habe ich sie auf ca. 13 Jahre geschätzt, bis die Bombe dann platzte und man erfuhr, dass sie sogar etwas älter sein soll als Ria. Tomma verhält sich recht kindisch und trotzig, schert sich nicht um Loyalität und Gemeinschaftsgefühl, handelt egoistisch. Aber in gewisser Weise ist eben auch das eine persönliche Eigenart, die ich nicht gut heißen, aber akzeptieren konnte.
Bewertung: 4,5/5


Eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für Dystopiefans. Besondere Charaktere in einer besonderen Welt, verbunden mit einem sagenhaften Schreibstil, machen es mir leicht die volle Punktzahl zu vergeben. 
Meine einzige Sorge: Es gibt schon wieder keine Luft nach oben in der Bewertung, sollten die Folgebände noch besser werden.