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Montag, 7. März 2016

[Kurzrezension] Every Kiss - Herz zu verlieren von Christina Lee

Auch als eBook erhältlich

SIE will nur ein Abenteuer. ER sucht die große Liebe.

Die zwanzigjährige Studentin Avery Michaels will mit Dates und festen Beziehungen nichts zu tun haben. Niemals wird sie – wie ihre Mutter – ihr Glück von einem Mann abhängig machen. Als sie auf einer Party den super heißen Tattoo-Künstler Bennett kennenlernt, will sie ihn – für eine Nacht. Doch Bennett lässt sie abblitzen. Er ist auf der Suche nach der großen Liebe, und er will mehr als nur ein Abenteuer für Avery sein. Als die beiden sich wider Erwarten immer näherkommen, erkennt Avery: Sie muss Bennett gehen lassen – oder ihm endlich ihr Herz öffnen. (Quelle: Random House)



Abgesehen davon, dass ich (momentan) sowieso sehr gerne New Adult Romane lese, hatte mich hier der Klappentext bereits mit dem ersten Satz bzw. den ersten beiden Sätzen überzeugt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Endlich mal umgekehrte Rollen, endlich mal nicht das ewige Klischee, dass Frauen die unschuldigsten Wesen sind, die ständig auf der Suche nach der großen Liebe sind und dabei (natürlich) DEM Bad Boy begegnen und (natürlich) auch verfallen. Endlich mal eine starke Protagonistin und nicht das gewohnte graue Mäuschen.
Ich hatte nicht erwartet, dass durch diese vertauschte Rollenverteilung gleich das Rad neu erfunden wird. Umso überraschter war ich, wie erfrischend es dann tatsächlich war, dass mal ER derjenige ist, der mehr will als nur ein schnelles Abenteuer.
Überhaupt überraschte mich dieses Buch mit einigen Dingen. Denn auch bei der Berufswahl für ihre Protagonisten brach die Autorin mit den Klischees. Oder wer hätte erwartet, dass der Tätowierer den "sanften" Part übernimmt und die angehende Krankenschwester den "wilden"?
Weiterhin war es für mich etwas, wenn auch nicht neues, dann doch unverbrauchtes, dass die Protagonisten sich auf eine Freundschaft einigen, die so tatsächlich (die meiste Zeit) funktioniert, allerdings auch immer mit einem unterschwelligen Prickeln und einer gewissen Spannung zwischen ihnen aufwartet. Die Anziehungskraft der beiden konnte ich unheimlich gut mitfühlen. Bitte mehr davon!
Soweit, so gut. Wie gerne hätte ich dieser Geschichte die vollen 5 Sterne gegeben. Allerdings gab es auch zwei kleine Kritikpunkte für mich. Zum einen war die Nebenstory um Averys Hintergrund mir ein wenig zu absehbar. Da hätte ich aber noch ein Auge zudrücken können. Allerdings gab es noch etwas, was mir sauer aufgestoßen ist und vielleicht den meisten gar nicht so auffällt bzw. ins Gewicht fällt. Vielleicht liegt es auch nur an einer ungünstigen Übersetzung, das mag ich nicht zu beurteilen. Allerdings konnte ich mich nicht damit abfinden, dass in Bezug auf Averys Arbeit im Pflegeheim für Senioren nicht nur von "füttern" (darüber hätte ich noch hinwegsehen können), sondern auch von "wickeln" die Rede ist. Da reagiere ich vielleicht aufgrund meines eigenen Berufs etwas (zu) sensibel, aber für mich ist das einfach eine Unprofessionalität, die in dem total überzeugenden Drumherum fehl am Platz wirkte.

(4/5)