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Freitag, 25. Juli 2014

[Rezension] 'Julia für immer' von Stacie Jay

Romeo und Julia sind nicht im Namen der Liebe gestorben. Nein, Romeo hat Julia ermordet, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen. Doch auch Julia ist in Wahrheit nicht tot. Seit 700 Jahren sind beide in einer Mission unterwegs: Romeo verhindert, dass Paare sich finden, Julia dagegen spürt jene Menschen auf, die für eine ewige Liebe bestimmt sind. Als sie glaubt, ihren eigenen wahren Seelenverwandten gefunden zu haben, passiert es: Zum ersten Mal trifft sie Romeo selbst, der zum Feind wurde und nun alles daransetzt, ihr Glück zu zerstören …
Quelle: Egmont INK


Das Cover gefällt mir auf der einen Seite zwar sehr gut, da es farblich auffällt und ich die auffallenden Augen von 'Julia' für einen echten Hingucker halte. Auf der anderen Seite kommt aber wieder mein Problem mit Personen auf dem Cover ... und hier konnte ich das Bild irgendwie überhaupt nicht mit der Protagonistin in Einklang bringen, weder mit Ariel und schon gar nicht mit Julia selbst. 
Der Klappentext fast die Grundidee der Geschichte sehr gut zusammen und hat mich dadurch sehr neugierig auf das Buch gemacht. Er hat seinen Zweck also absolut erfüllt.


Die Idee der Geschichte, nämlich Romeo und Julia ein ganz anderes Ende zuzuschreiben und sie durch ein wenig Fantasy lebendig zu halten, hat mir sehr gut gefallen. Allerdings empfand ich es beim Lesen dann als etwas unausgereift und daher eher wenig überzeugend umgesetzt.
Schön fand ich, dass die Grenzen hier etwas verwischen und es nicht ganz klar ist, wer nun gut und wer böse ist. Zwar geht es eindeutig um einen Kampf dieser beiden Seiten, doch gut in diesem Fall auch wirklich positiv, fehlerfrei und eben das, was man sich unter der 'guten Seite' vorstellen würde? Das muss natürlich jeder für sich entscheiden aber ich empfand es hier wirklich als unklar, wo die Grenze gezogen wird. Das hat mir sehr gut gefallen, da es im Leben eben sehr selten wirklich nur schwarz und weiß gibt. In dieser Geschichte werden auch die Graustufen dazwischen beachtet.
In 'Julia für immer' bekommt man es mal mit einer ganz anderen Julia zu tun. Sie ist recht verbittert aufgrund ihrer Vergangenheit und obwohl sie im Namen der Liebe unterwegs ist, muss sie auch selbst noch viel über diese lernen.
Das bringt einige interessante Liebesgeschichten mit vielen Schwierigkeiten mit sich, was das Buch interessant gestaltet.
Lange Zeit habe ich das Ende für recht absehbar gehalten, bis es dann aber doch noch ein paar überraschende Wendungen, verbunden mit reichlich Action gab.
Bewertung: 3,5/5


Der Schreibstil war im großen und ganzen gut zu lesen und zu verstehen. Manchmal empfand ich ihn dann aber doch als etwas (zu) wirr.
Das ein Aufbau der Geschichte durch viel wörtliche Rede gewählt wurde, hat mir im Grunde gefallen. Wie ich schon häufiger erwähnt habe, bin ich nämlich ein Freund von Gesprächen in Büchern. Nicht zuletzt, weil es sich so oft viel flüssiger und lebendiger liest.
Hier fehlten mir aber leider dann doch oft die Gefühle hinter den Worten. Natürlich gibt es Autoren, die die Gefühle auch in die gesagten Worte verpackt bekommen, allerdings muss ich leider gestehen, dass Stacie Jay für mich nicht zu diesen zählt.
Des weiteren fand ich die Geschichten dann doch teilweise etwas zu kitschig, insbesondere für ein Jugendbuch, mit demnach jungen Charakteren.
Bewertung: 3/5


Die Charaktere im Buch haben mir leider wirklich Schwierigkeiten bereitet.
Zwar wird beinahe das gesamte Buch aus Julias Sicht geschrieben, dennoch habe ich einfach keinen Zugang zu ihr gefunden. Zwar konnte ich mir meist vorstellen, wie sich Julia fühlt und was in ihr vorgeht und fand dies dann auch nachvollziehbar, aber die Gefühle sind zu keinem Zeitpunkt wirklich bei mir angekommen.
Romeo fand ich trotz der kurzen Zwischenspiele aus seiner Sicht sehr schwer einzuschätzen. Die meiste Zeit konnte ich ihn einfach nur bemitleiden und wusste nie so recht, ob er nun der männliche Protagonist oder doch eher der Gegenspieler sein soll. Aber vielleicht bekommt man in seine Gedanken und Gefühle auch erst im zweiten Teil richtig Einblick!?
Gemma als eine der wichtigsten Nebencharaktere fand ich fast durchgehend unausstehlich und dazu auch noch vollkommen inkonsequent. Leider konnte ich mir ihr ganzes Verhalten auch nicht wirklich mit der Enthüllung am Ende erklären. Sie war wohl der für mich unsympathischste Charakter in der ganzen Geschichte.
Doch auch Ben war für mich nicht wirklich sympathisch. Denn was soll man schon mit einem angeblichen Seelenverwandten anfangen, der gleichzeitig mit zwei Freundinnen flirtet ... wohlgemerkt während beide auch anwesend sind. Auch hier waren mir leider die späteren Erklärungen unzulänglich und konnten keine Wende in meiner Meinung herbei führen.
Insgesamt hätte ich mir bei allen Charakteren mehr Tiefe, mehr Hintergründe und vor allem wenigstens einen wirklichen Sympathieträger gewünscht, den es aber für mich nicht gab.
Bewertung: 1,5/5


Eine gute Idee, bei der es in meinen Augen an der Umsetzung scheiterte, gewürzt mit eher unsympathischen Charakteren ... für mich leider keine gelungene Mischung.