Posts mit dem Label Levithan werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Levithan werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 29. Dezember 2015

10 Dinge, die ich an dir hasse von David Levithan


Diese coole High-School Romanze hat wirklich alles, was man sich wünscht: Witz, Herz-Schmerz und vielleicht sogar ein Happy End...? Die beiden Schwestern Bianca und Kat sind so unterschiedlich, wie man es nur selten kennt. Während Bianca als der Schwarm der gesamten Schule gilt, ist die ruppige Kat bekannt für ihre Kratzbürstigkeit, mit der sie sämtliche Jungs verschreckt. Richtig kompliziert wird die Sache allerdings erst durch eine Abmachung, die die beiden Mädchen mit ihrem Vater haben: Erst wenn Kat ein Date hat, darf auch Bianca mit einem Jungen ausgehen. Und so stehen Biancas Chancen, endlich mit dem süßen Joey einen Abend zu verbringen, ziemlich schlecht. Doch da hat der pfiffige Cameron, der schon lange für Bianca schwärmt, eine geniale Idee: Wenn sich wirklich kein Date für Kat finden läßt, dann muß man eben eines kaufen...
(Quelle: Amazon)



Vorweg sei gesagt, dass ich weder den Film gesehen habe, noch die Vorlage "Der Widerspenstigen Zähmung" von Shakespeare gelesen habe. Dies hat sicherlich einiges mit dem Empfinden des Buchs zum Film zu tun.
Gelesen habe ich es wegen dem Autor. Nachdem ich das erste Buch von David Levithan gelesen hatte, zogen nach und nach immer mal wieder welche von ihm ins Regal ein. Einfach weil ich seine Art des Schreibens sehr mag.
Und genauso war es auch hier. Selbst bei fehlender Kenntnis des oben genannten Shakespeare-Werks, sowie des Films, ist die Geschichte nun wirklich nichts überraschendes und neues. 
Dafür aber der Schreibstil. Das (sicherlich teils überzogene) Geschehen an der High School wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und dabei in einer Art erzählt, die für mich schon typisch für den Autor ist. 
Besonders große Spannung baut sich nun nicht gerade auf, aber dafür gab es einige Stellen im Text, an denen ich schmunzeln musste. Und genau das mag ich an dem Autor und seinen Büchern: Mit seinem Schreibstil, der eigentlich eher leise wirkt, transportiert er unterschwellig Gefühle und Humor, die bei mir bisher noch immer ankamen.
Auf jeden Fall eine nette kurze Lektüre, die man an einem gemütlichen Nachmittag auf der Couch problemlos an einem Stück lesen kann.

4/5

Donnerstag, 25. Juni 2015

[Kurzmeinung] "Mein Bild sagt mehr als deine Worte" von David Levithan

Auch als eBook erhältlich

Evan ist allein. Seine beste Freundin Ariel ist nicht mehr da und Evan fühlt sich schuldig. Eines Tages konfrontiert ihn jemand mit anonymen Fotos – Bilder, die dokumentieren, was er ihr angetan hat. Steht Evan kurz davor, den Verstand zu verlieren oder kann er endlich aufklären, was damals im Wald wirklich geschah? Im engen Zusammenspiel mit Fotos von Jonathan Farmer erzählt David Levithan die Dreiecksgeschichte zwischen Evan, der manisch-depressiven Ariel und ihrem Freund Jack. Eine packende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verantwortung.


Wie immer bei dem Autor bin ich an dieses Buch weniger mit einer Erwartung als mit einer Grundhaltung rangegangen. Und zwar: Gespannt, ob und womit er den Leser nun wieder überrascht.
Die Art, wie das Buch entstanden ist, fand ich schon einmal sehr interessant. Diese erklärt David Levithan im Nachwort. Im Groben hat er mit dem Fotografen Jonathan Farmer zusammen gearbeitet, sich von diesem Fotos geben lassen und hat zu jeweils einem Bild seine Geschichte fortgesetzt, bevor er das nächste bekam. Jonathan Farmer hingegen wusste nichts über den Inhalt der Geschichte, konnte also auch die Bilder nicht gezielt aussuchen. Gerade dafür war die erzählte Geschichte überraschend rund.
Doch der Autor überrascht nicht nur mit der Entstehungsweise sondern auch (mal wieder) mit der Art des Erzählens. Ich kam mir durchgehend vor. als säße ich in Evans Kopf oder zumindest auf seiner Schulter und würde dem "Ping Pong" seiner Gedanken zusehen. Denn diese sind wie im "wahren Leben" recht sprunghaft und halten nur selten an einem Strang fest. Das ist für mich auch genau richtig so gewesen, denn wer kennt es nicht, dass sich die Gedanken im Kopf drehen und man die merkwürdigsten Verbindungen und Gedankensprünge herstellt?
Das Buch war sehr kurzweilig und ich konnte Evans Gedanken gut mitverfolgen. Die meiste Zeit hatte ich eine Vermutung, wie sich alles auflösen wird. Bzw. hatte ich mehrere Vermutungen oder noch besser: eine Vermutung, die sich im Verlauf des Lesens immer mehr (Ab)wandelte.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. 2 kleine und einen etwas größeren Kritikpunkt gibt es aber dennoch. Der entscheidenste war für mich das Ende. Es war mir zu kurz, zu unspektakulär und ich hatte irgendwie das Gefühl, es würde etwas fehlen. Da hatte ich mir irgendwie noch einen Clou erwartet. 
Zu den beiden kleineren Kritikpunkten: Die Fotos waren durch den Schwarz-Weiß-Druck teilweise nur schlecht zu erkennen. Zum Beispiel musste ich mehrmals blättern und nachschauen, bis ich endlich mal verstanden hatte, was mit "diesen Haaren" gemeint war (ein Iro, den ich auf den Fotos nur mit viel Fantasie erkennen konnte). Das war aber vielleicht auch Absicht oder liegt einfach an meinen Augen. Das zweite kleine Problem waren für mich die (teilweise seitenlangen) durchgestrichenen Sätze. Ich habe zwar den Sinn dahinter verstanden und finde es auch grundsätzlich gut, allerdings ist es dann doch etwas anstrengend, wenn man zum Teil ganze Kapitel mit dieser Formatierung lesen "muss". 
Unterm Strich wurde ich von dem Autor aber (wieder einmal) nicht enttäuscht und werde mich weiterhin nach seinen Werken umsehen.
4/5

Donnerstag, 22. Mai 2014

[Rezension] 'Letztendlich sind wir dem Universum egal' von David Levithan

Die Geschichte einer ungewöhnlichen ersten großen Liebe – und ein phantastischer Roman, wie er realistischer nicht sein könnte

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.

Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?


Das Cover ist relativ schlicht und fällt doch sofort ins Auge. 
Den Inhalt des Buches gibt es meiner Meinung nach recht gut wieder, denn A schlüpft nun einmal jeden Tag in einen anderen Körper. All die Gesichter konnte ich mir sehr gut als As ständig wechselnde Identitäten vorstellen.
Auch den Klappentext finde ich sehr gelungen. Er gibt wieder, orum es in diesem Buch geht, macht neugierig, aber ohne zu viel zu verraten.
Anfangs hatte ich ein bisschen Sorgen, dass durch den Satz mit Rhiannon zu viel vorweg genommen wird. Da sie allerdings schon sehr früh auftaucht und auch gleich klar wird, dass sie etwas besonderes für A ist, war diese Sorge unberechtigt.


Die Idee der Geschichte war für mich mal etwas ganz neues und die Umsetzung empfand ich als absolut gelungen. 

Die Geschichte ist komplett aus As Sicht erzählt und in Kapitel unterteilt, die sich aus As Tagen zusammensetzen. Dabei variiert die Länge der Kapitel sehr, was aber auch nur richtig ist. Denn es gibt eben Tage, an denen viel passiert und dann wieder welche, die recht ereignislos vorbei gehen. Genauso wie im echten Leben.

Auch wenn es eigentlich jedes Mal der gleiche Ausgangspunkt ist (neuer Körper, neue Geschichte), sind die einzelnen Tage so unterschiedlich gestaltet, dass es nie langweilig wurde und ich gut und gerne noch einige Identitäten mehr hätte kennenlernen wollen.

Dass einer der 'geliehen' Körper, also die Person, die eigentlich darin steckt, A gemeinsam mit einem Pastor auf die Schliche kommt, bringt noch einmal zusätzliche Spannung rein und die Auflösung des ganzen, zeigt A Wege auf, die ihn vor eine wichtige Entscheidung stellen. 
Welche das ist und wie A sich entscheidet werde ich euch natürlich noch nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selbst lesen.

Das Ende kam dann ziemlich abrupt und für mich auch überraschend, so dass ich ein paar mal nachsehen musste, ob ich nicht etwas übersehen habe und doch noch ein paar Seiten folgten. 
Trotzdem ist das Ende gut gewählt und konnte mich überzeugen.
Bewertung: 5/5


Der Schreibstil ist genauso, wie ich es von David Levithan gewohnt bin. Leicht, locker und gut zu lesen. An vielen Stellen mit einem Hauch von Humor versehen.
Der Lesefluss blieb permanent mit einem sehr hohen Tempo aufrecht erhalten, da es an jedem Tag etwas neues zu entdecken gibt und ich mir am Ende jedes Kapitels dachte 'ein Tag geht noch'. 
Man ist immer neugierig, wo es A am nächsten Tag hin verschlägt und so musste ich mich regelrecht zwingen, das Buch aud der Hand zu legen. Wären nicht Arbeit und andere Verpflichtungen da gewesen, hätte ich es sicher an einem Stück gelesen.
Bewertung: 5/5


Im Laufe der Geschichte lernt man einen Haufen an 'sekundären' Charakteren fest. Denn auch wenn A immer mehr von sich selbst in die Identitäten legt, vergisst der Autor nie, auch die grundlegenden Charaktere der Personen vorzustellen.
Die primären Charaktere beleiben aber immer A und Rhiannon.

A ist ein Protagonist, von dem man als Leser noch einiges lernen kann.
Er kennt keine Differenzierung zwischen männlich und weiblich, hetero- und homosexuell, nach Hautfarbe, Religion oder sonstigen äußerlichen Merkmalen. Für ihn ist jeder Mensch gleich wert, denn er steckte in all diesen Körpern schon mal.
Auch Leute mit Krankheiten (psychisch oder physisch) und Abhängigkeiten kennt er und aufgrund seines besonderen Blicks auf bzw. in die Leute, verurteilt er niemanden für das was er ist.
Da er es von klein auf nicht anders kannte, empfand ich dies auch als sehr authentisch und vorbildlich. Da könnte sich manch einer noch eine Scheibe von abschneiden.

Eine Abwandlung des Titels, die mir die meiste Zeit des Lesens über durch den Kopf ging, wäre:
Letztendlich ist es egal, wen wir lieben.
Und das ist etwas, was auch Rhiannon noch lernen muss.

Sie mag zwar A, aber bei weitem nicht all die Körper, in denen er ihr begegnet.
Sie ist abgeschreckt, wenn er als übergewichtiger Junge vor ihr steht und kann sich auch nicht richtig auf ihn einlassen, wenn er im Körper eines Mädchens steckt.
Das machte aber auch sie nur authentisch. Das Äußere ist nun mal das erste, was man von einem Menschen wahr nimmt und natürlich bildet man sich dadurch automatisch eine Meinung, ob man will oder nicht.
Hoch angerechnet habe ich ihr aber, dass sie Stück für Stück offener wurde und zumindest versucht hat, sich vorurteilslos A und seinen verschiedenen Körpern zu stellen.
Ihre Probleme damit, sowie ihre Zweifel an der ganzen Geschichte, haben auch sie in meinen Augen sehr real werden lassen.

Mit diesen beiden Protagonisten konnte ich mich freuen, mit ihnen leiden, lachen und weinen. 
Das ist es, was ich mir von einem Buch wünsche.
Bewertung: 5/5


Eine gefühlvolle Geschichte mit einer Botschaft.
Eines meiner Highlights dieses Jahres. 
Auch wenn Fantasy vielleicht nicht so ganz eures ist:
Unbedingt lesen!
Denn ja, es gibt Fantasyelemente, die aber überraschend real wirken.


Mittwoch, 26. Februar 2014

[Rezension] 'Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht' von Rachel Cohn und David Levithan

Titel: Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht

Autor: Rachel Cohn und David Levithan

Seiten: 224

Verlag: cbj

Klappentext:

»Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber könntest du für die nächsten fünf Minuten meine Freundin spielen?« Aus fünf Minuten werden eine ganze Nacht, in der Nick & Norah durch Clubs und Straßen ziehen, sich verlieren, verlieben und sich alles erzählen. ER, Bassist und Songschreiber einer New Yorker Undergroundband, immer noch nicht über Tris hinweg. SIE, Tochter eines Musikproduzenten, noch immer an der Trennung von Tal knabbernd. BEIDE hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen und der großen Angst davor, sich wieder neu zu verlieben …

Meine Meinung:

'Nick und Norah' durften bei einer meiner Shoppingtouren mit nach Hause kommen, da mich das Autorenpaar bereits mit 'Dash & Lilly' überzeugt hatten und ich nun gerne mehr von ihnen lesen wollte.

Geboten hat mir das Buch genau das, was ich erwartet hatte: Eine schöne Liebesgeschichte ohne zu viel Kitsch und mit einem leichten Hauch von Sarkasmus/Ironie in den Gedanken der Protagonisten.

Die Charaktere fand ich sehr authentisch. Ein Junge und ein Mädchen, geprägt von ihrer Vergangenheit, die sich einfach auf diese besondere Nacht eingelassen haben, in die sie hineingestolpert sind. 
Aufgrund ihrer Vergangenheit schrecken sie zwar ab und an zurück, geben der Nacht aber dann doch wieder eine Chance und versuchen, besonders durch die neuen Bekanntschaften, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.

Der Schreibstil war gewohnt flüssig und ließ mich durch die Formulierungen auch hier und da schmunzeln. 
Das Buch ist gewohnt locker und vor allem ehrlich geschrieben, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen und lässt sich dadurch ruck zuck weglesen.

Fazit:

Eine schöne Geschichte für zwischendurch, die weitere Bücher der Autoren auf meiner Wunschliste weiter nach oben wandern ließ.

Bewertung:
5/5

Sonntag, 5. Januar 2014

[Rezension] 'Will & Will' von John Green & David Levithan





Titel: Will & Will

Autor: John Green & David Levithan

Verlag: cbt

Seiten: 378



Klappentext: 

Sie heißen beide Will Grayson, wohnen beide in Chicago, sind beide siebzehn und tragen neben demselben Namen und demselben Alter dasselbe Problem mit sich herum: Aus lauter Angst, das Ding mit der Liebe zu versemmeln, lassen sie sich auf Romantisches gar nicht erst ein. Der eine Will zögert seit Wochen, sich selbst das einzugestehen, was für alle anderen offensichtlich ist: dass er nämlich bis über beide Ohren in seine wunderbare Mitschülerin Jane verliebt ist. Der andere Will flüchtet sich lieber in seine dubiose Online-Beziehung zu einem gewissen Isaac, anstatt sich im real life vor seinen Freunden zu outen. Doch alles ändert sich, als Will & Will eines Abends ganz zufällig aufeinandertreffen …


Meine Meinung:

An dieses Buch hatte ich gar nicht besonders viele Erwartungen gestellt bzw. konnte es nicht, da ich noch gar nichts davon/darüber gehört hatte. Doch bei einem der typischen Gänge durch die Buchhandlung hat es mich plötzlich angelacht. Da ich mit beiden Autoren gute Erfahrungen gemacht hatte, wurde es einfach mal gekauft.
Diese Entscheidung habe ich zu keinem Zeitpunkt bereut.

Bei 'Will & Will' handelt es sich um eine Geschichte über die Liebe, aber auch und vor allem über (wahre) Freundschaft.
Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen, wenn man erst einmal die Startschwierigkeiten mit der permanenten Kleinschreibung und dem teilweise drehbuchartigen Stil des 'zweiten Will' bewältigt hat.

Die Charaktere konnten mir leider nicht wirklich ans Herz wachsen, obwohl ich stellenweise dann doch Mitleid/Freude für sie empfunden habe. Die Geschichte ging mir an den meisten Stellen nicht genug in die Tiefe, um überhaupt eine Verbindung zu den Protagonisten herstellen zu können. 
Tiny allerdings mochte ich sehr gerne. Gerade sein Hang zur Übertreibung, der anderen vielleicht etwas zu viel war, hat mir gefallen.

Insgesamt ist es eine Geschichte, die dazu neigt etwas (zu) dick aufgetragen zu werden. Gleichzeitig ist die Sprache der Autoren aber auch schonungslos ehrlich und es ist ein deutlicher Hang zum Sarkasmus zu erkennen.
Diese Mischung traf genau die Erwartungen, die ich an die Autoren gestellt hatte.

Fazit:

Anfangs hielt ich es für eine nette Geschichte für zwischendurch, die augenscheinlich sehr oberflächlich bleibt. Jedoch habe ich mich im Nachhinein dann doch dabei erwischt, wie ich durch das Buch ins Nachdenken geriet. 
Wie viele Freundschaften führen wir Menschen, ohne dass sie wirklich in die Tiefe gehen? Wie viel bleibt in diesen Freundschaften ungesagt? Und wenn es dann doch irgendwann ausgesprochen wird, können wir damit umgehen oder setzt es der Freundschaft ein jähes Ende? Wissen wir unsere 'echten' Freundschaften eigentlich genug zu schätzen?


Samstag, 4. Januar 2014

[Rezension] Dash & Lilys Winterwunder

Titel: Dash & Lilys Winterwunder

Autor: Rachel Cohn & David Levithan

Verlag: cbt

Seiten: 320

Klappentext:

Drei Tage vor Weihnachten entdeckt der 16-jährige Dash in einer Buchhandlung ein rotes Notizbuch, in dem ein Mädchen namens Lily den Finder zu einem geheimnisvollen Such-und-Find-Spiel auffordert - vorausgesetzt, dieser ist ein männlicher Jugendlicher. Dash nimmt die Herausforderung an, doch er spielt das Spiel nach seinen Regeln … In den folgenden Tagen schicken sich Dash und Lily abwechselnd quer durch das weihnachtliche Manhattan. Über das Notizbuch tauschen sie ihre Gedanken, Träume, Abneigungen und Vorlieben aus und kommen sich dadurch näher, ohne sich jedoch zu begegnen. Immer unbändiger wird der Wunsch, den anderen endlich kennenzulernen, und doch macht ihnen der Gedanke daran auch Angst. Und so zögern sie das erste Treffen hinaus, bis es fast zu spät ist …


Meine Meinung:

Dash & Lilys Winterwunder war das erste Weihnachts- bzw. Winterbuch, dass ich bewusst gelesen habe. 
Es konnte mich sehr schnell packen, schon allein, weil es sehr flüssig geschrieben und dadurch sehr leicht und schnell zu lesen ist. 

Als Leser merkt man schon früh, dass die Beiden einen gemeinsamen Freundes- bzw. Bekanntenkreis haben, was für mich etwas mehr Spannung reingebracht hat. Immer wieder hatte ich die Frage im Hinterkopf, wann sie wohl das erste Mal ungeplant aufeinander treffen würden oder ob sie sich nicht vielleicht sogar schon kennen.
Auch die Aufgaben, die sie sich gegenseitig gestellt haben fand ich immer ganz spannend, da sie den normalen Alltag im Weihnachtsstress etwas Besonderes verliehen haben. Außerdem war es interessant mitzuverfolgen, wie sie sich immer wieder gegenseitig zu überbieten versucht haben. Hierbei fand ich es auch schön, wie sie über ihre Grenzen gehen und sich auf Neues einlassen. Anfangs begegnen sie der neuen Aufgabe meist mit Ablehnung, lassen sich aber trotzdem darauf ein und schaffen es dann meistens, der Situation etwas Positives abzugewinnen.
Stellenweise waren die Aufgaben bzw. deren Erfüllung etwas überzogen, wie zB Dashs Szene mit dem Weihnachtsmann, was ich aber gar nicht als besonders negativ betrachtet habe, da ich meistens drüber lachen konnte.

Interessant fand ich auch, wie unterschiedlich Dashs und Lilys Ansichten sind, gerade im Bezug auf Weihnachten, wie viele Ähnlichkeiten man aber gleichzeitig auch bemerkt.
Allerdings hat es auch ein bisschen die Befürchtung geweckt, dass die Beiden eine ganz falsche Vorstellung vom jeweils anderen haben und enttäuscht voneinander sind, wenn sie sich dann mal treffen.

Leider muss ich dann auch sagen, dass das Buch für mich ein bisschen den Reiz verloren hat, als sie sich dann wirklich begegnet sind. Ich hätte wirklich gerne noch mehr ihrer Aufgaben aneinander miterlebt. Dementsprechend habe ich mich natürlich gefreut, als sie dann im Nachhinein doch noch einmal kurz über das Notizbuch kommuniziert haben.

Beide Protagonisten waren mir recht sympathisch.
Besonders Gefallen hat mir aber die Ironie bzw. der Sarkasmus in Dashs Gedanken, welche mich häufig zum Schmunzeln brachten. Ich habe jetzt schon häufiger gelesen, dass das Denken und Reden der Beiden als zu 'erwachsen' empfunden wird, kann mich dem aber nicht anschließen. Für mich hat es eher nochmal betont, dass Dash und Lily eben anders sind, als Gleichaltrige und irgendwie dadurch auch Außenseiter.
Die beiden Protagonisten erleben ein recht einsames Weihnachten und klammern sich dabei durch das Notizbuch ein wenig aneinander, ob nun bewusst oder eher unbewusst. Ich habe den beiden einfach nur gegönnt, dass sie sich bald treffen und sich dann auch verstehen.

Fazit:

Dash & Lilys Winterwunder war für mich ein schönes Winterbuch, das die richtige Mischung aus Liebe, Witz und Weihnachtsstimmung bietet.