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Mittwoch, 30. Juli 2014

[Rezension] 'Leaving Paradise' von Simone Elkeles

Das Letzte, was Caleb Becker vorhat, als er in seinen Heimatort Paradise zurückkehrt, ist, sich in Maggie Armstrong zu verlieben. Denn wegen Maggie, die er in jener fatalen Nacht mit dem Auto angefahren haben soll, war er verurteilt worden. Maggie wiederum will alles, nur nicht Caleb wiederbegegnen – dem Jungen, den sie für ihr Unglück verantwortlich macht. Und doch verbindet diese eine Nacht sie für immer, und so fühlen sich Caleb und Maggie, als sie sich wiederbegegnen, gegen ihren Willen zueinander hingezogen. Aber gerade, als die beiden sich näherkommen, kommen Dinge ans Tageslicht, die alles zu zerstören drohen…
Quelle: random house


Das Cover ist, wie ich es schon bei so vielen Elkeles-Rezensionen gesagt habe, typisch mit hohem Wiedererkennungswert. Der schwarze Hintergrund mit dem Pärchen darauf lässt mich einfach zuerst an genau diese Autorin denken. Was ich hier besonders gelungen finde, ist, dass man nur die Arme der Personen sieht und somit nicht Gefahr läuft ein Bild vorgefertigt zu bekommen oder noch schlimmer kein rundes Bild bilden zu können.
Der Klappentext ist natürlich recht intelligent geschrieben. Selbst wenn er einen nicht ansprechen sollte von der Thematik her, könnte ich mir vorstellen, dass der letzte Satz einen trotzdem dazu animiert, neugierig zu werden, was denn diese 'Dinge' sind. Schade fand ich, dass ich schon beim Klappentext eine Vermutung hatte, die sich dann auch sehr ähnlich bestätigt hat.


Die Idee an sich fand ich erst einmal sehr spannend. Nicht nur, dass eben eine Art 'dunkles Geheimnis' angedeutet wird, sondern auch, die Grundlage der Protagonisten. Anders als in üblichen Geschichten, haben sie den Schicksalsschlag schon hinter sich und kämpfen nun mit den Folgen. Mir stellte sich gleich die Frage, wie sich die Vergangenheit wohl auf das Verhalten der Protagonisten auswirkt.
Die große Frage, die sich mir stellte, war, wie sich denn Opfer und Täter nun näher kommen sollen. Das hat Simone Elkeles in meinen Augen glaubwürdig gelöst. Ein kleines Detail in dieser Konstellation verschweigt uns der Klappentext ja auch noch, aber ich werde mich hüten dieses dann jetzt vorweg zu nehmen.
In einem Satz würde ich den Inhalt des Buches als einen bzw. zwei Wege zurück ins Leben bzw. in die Normalität bezeichnen. Auch wenn ich nicht davon sprechen würde, dass am Ende diese Normalität wieder zu 100% hergestellt wurde, aber dafür gibt es ja auch noch einen zweiten Teil.
Schade fand ich, dass ich eben von Anfang an schon eine Vermutung hatte und diese sich im groben auch bestätigte. Insgesamt fand ich das Buch als eher absehbar mit nur wenig bereitgehaltenen Überraschungen und Wendungen. Aber da es ja auch kein Thriller oder Krimi sein soll, fiel das dann nicht ganz so arg ins Gewicht. Interessant war es nämlich trotzdem, wie Stück für Stück die Vergangenheit beleuchtet wurde und ich meine Vermutung überprüfen konnte.
Bewertung: 4/5


Der Schreibstil an sich traf eigentlich genau das, was man von Simone Elkeles erwartet. Wie auch ihre anderen Bücher empfand ich dieses von der Art des Geschriebenen her als leicht, locker und auch etwas frech.
Den Wechsel der Erzählperspektiven fand ich dieses Mal aber nicht besonders gelungen. 
Zum einen gibt es diverse Zeitsprünge zwischen den Perspektiven, sodass ich des Öfteren das Gefühl hatte, etwas zu verpassen. Das hat mich etwas enttäuscht, weil ich von ihr eigentlich eher fließende Übergänge gewohnt bin.
Des weiteren und in meinen Augen auch schwer wiegender, fand ich durch den Wechsel der Perspektiven aber auch den Inhalt der Geschichte etwas unglaubwürdig. Diese großen Dinge, die den beiden Protagonisten das Leben schwer machen. Denn mindestens einer der Beiden kennt die Wahrheit von Anfang an, sodass der Leser diese durch seine Augen eigentlich von Anfang an ebenfalls kennen müsste. Hier wäre in meinen Augen ein Roman aus nur einer Sicht die elegantere und überzeugendere Variante gewesen.
Bewertung: 2,5/5


Den beiden Hauptcharakteren kann man eines nicht abschreiben: Sie sind speziell. 
Maggie ist ziemlich am Ende und hat mit den Folgen des Unfalls hart zu kämpfen. Immerhin wurde so ziemlich ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt, indem ihre Zukunftsvorstellungen beinahe unmöglich wurden. Oft hatte ich das Gefühl, dass sie 'einfach nicht mehr will', aber aufgeben tut sie dennoch nie. Sie ist eine Kämpferin, die trotzdem versucht ihren Weg ins Leben zurück zu finden. Auch wenn es mehr als einmal Rückschläge gibt und ihr Steine in den Weg gelegt werden.
Caleb hingegen fand ich eher engstirnig und trotzig, manchmal sogar etwas 'rotzig'. Und gerade dieses trotzige Verhalten konnte ich nicht richtig nachvollziehen. Oft hatte ich das Gefühl, dass er sich weigert für seine Handlungen einzustehen und Gott und die Welt dafür verantwortlich machte. 
Zusammen haben mir die beiden dann aber doch recht gut gefallen. Besonders weil Caleb hier doch manchmal seine harte Hülle hat fallen lassen und sich von einer besseren Seite zeigte.
Bewertung: 3,5/5


Eine eigentlich interessante Geschichte, die mich aber, insbesondere durch den Perspektivwechsel, nicht ganz erreichen und überzeugen konnte.