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Dienstag, 1. Juli 2014

[Rezension] 'Artikel 5' von Kristen Simmons

Artikel 1
Die Vereinigten Staaten erkennen die Amerikanische Kirche als offizielle Religion an.

Artikel 2
Literatur und andere unmoralische Medien sind verboten. Ihr Besitz, Erwerb und Verkauf ist strengstens untersagt.

Artikel 3
Eine vollständige Familie besteht aus einem Mann, einer Frau und mindestens einem Kind.

Artikel 4
Die traditionellen Geschlechterrollen müssen eingehalten werden.

Artikel 5
Als vollwertiger Staatsbürger wird nur anerkannt, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt.
Quelle: Piper Verlag


Das Cover bzw. das Mädchen auf dem Cover, wirkte auf mich anfangs vor allem eines: verloren. Das allein hat mich schon neugierig auf die Geschichte - ihre Geschichte - gemacht. Was ist ihr widerfahren und ist sie wirklich so verloren, wie es auf mich den Eindruck machte?
Im Bezug auf den Klappentext ließ sich dann vermuten, dass die dem Buch zu Grunde gelegten dystopischen Statuten der Vereinigten Staaten ihren Anteil an der Situation des Mädchens haben.
Was mir im Nachhinein nicht so gut gefällt, ist, dass Ember in meiner Voirstellung überhaupt nicht zu dem Gesicht auf dem Cover passte.


Zuerst einmal muss ich sagen, dass mir die Idee des ganzen sehr gut gefallen hat. Eine solche Zukunft empfinde ich gar nicht als so weit hergeholt, was es nicht nur spannend, sondern auch beängstigend macht, eine solche Dystopie zu lesen. 
Das erste Kapitel gab dann schon einen sehr guten Einblick in dieses 'neue' Amerika und hat einige Erwartungen bei mir geweckt.

Leider muss ich aber sagen, dass es dieses Niveau nicht halten konnte und mich die Umsetzung letztendlich nicht wirklich überzeugen konnte. 
Der Schwerpunkt lag mir viel zu sehr auf der (vergangenen) Beziehung zwischen Ember und Chase. Ich hätte mir viel mehr Hintergründe zu dem System und vielleicht auch etwas mehr (echte) Rebellion dagegen gewünscht. 

Während des Lesens hatte ich leider auch nie das Gefühl, ein klares Ziel vor Augen zu haben. Bzw. wurde dieses immer wieder aufgeschoben, was schon bald etwas langweilig wurde. 
Einige Handlungen empfand ich sogar als absolut unnötig, da sie die Geschichte kaum bis gar nicht voran brachten. 
Insgesamt fand ich die Geschichte aber dann auch recht vorhersehbar mit nur wenig Überraschungen.

Ganz nett fand ich noch die Erinnerungen von Ember. Allerdings unterstützten diese leider auch wieder 'nur' die Beziehung zwischen Ember und Chase und lieferten kaum Hintergründe und Antworten.
Bewertung: 2,5/5


Zu der wenig überzeugenden Umsetzung einer wirklich guten Idee, leistete sicherlich auch der Schreibstil seinen Teil bei.
Die meiste Zeit war er zwar ganz in Ordnung, bewegte sich aber leider auch mehr als einmal zwischen umständlichen und abgedroschenen Sätzen.

Auch das Tempo war mir etwas zu seicht für eine solche Geschichte. Ich hatte mir da etwas fesselnderes erwartet.
Bewertung: 3/5


Auch wenn ich sehr gerne etwas anderes sagen würde, muss ich leider auch die Charaktere als nicht besonders überzeugend beurteilen. 

Ember nervte mich oft und war mir viel zu sprunghaft. Sie wusste kaum einmal, was sie eigentlich wollte und reagierte dann auch noch stur, wenn jemand anders sie nicht gleich verstand.
Oft wirkte sie regelrecht kindisch, was ich in dieser Welt als sehr unpassend empfand. Außerdem beschreibt sie immer wieder die Beziehung zu ihrer Mutter und dass sie als Tochter eigentlich diejenige ist, die auf alles achtet und auf ihre Mutter aufpasst. Das wirkt aber unglaubwürdig, wenn sie in wirklich jeder Situation absolut sinn- und planlos, impulsiv reagiert.
Einige ihrer Handlung wirkten auf mich komplett unnachvollziehbar.

Chase hätte eigentlich eine ganz interessante Figur sein können, allerdings fehlten mir bei ihm die Hintergründe. Bis zum Schluss wurde nicht ganz klar, warum er sich dazu entschieden hatte, seinem Leben diese Richtung zu verleihen. 
Allerdings empfand ich ihn als etwas konsequenter als Ember.

Im Allgemeinen schienen mir einige Personen betont 'böse und hart' dargestellt zu werden, nur um sie dann später die Seiten wechseln zu lassen und für die 'Guten' zu kämpfen.
Auch hier konnte mich die Geschichte nicht zu 100% überzeugen.
Bewertung: 2/5


Ein Reihenauftakt, der mich leider so gar nicht packen und auch nicht überzeugen konnte.
Die Protagonistin ließ mich nicht mit sich mitfühlen, sondern mich die meiste Zeit nur den Kopf schütteln oder die Augen verdrehen. 
Sehr gute Idee mit leider sehr mangelhafter Umsetzung.