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Freitag, 31. Januar 2014

[Rezension] 'Das also ist mein Leben' von Stephen Chbosky

Titel: Das also ist mein Leben

Autor: Stephen Chbosky

Verlag: Heyne

Seiten: 288

Klappentext:

Charlie ist sechzehn, er ist in seinem ersten Jahr in der Highschool und hat die Probleme, die man in diesem Alter so hat: mit Mädchen, mit der Schule, mit sich selbst. Zumindest scheint es so zu sein. Doch in den Briefen, die er an einen unbekannten »Freund« schreibt, wird deutlich, dass Charlie eine ganz besondere Sicht auf die Welt hat: Er beobachtet die Menschen um sich herum, fragt sich, ob sie ihr Leben so leben, wie sie es möchten, und versucht verzweifelt, seine eigene Rolle in all dem, was wir Leben nennen, zu begreifen.


Meine Meinung:

Bei diesem Buch fällt es mir dieses Mal wirklich schwer, die richtigen Worte für eine Rezension zu finden, denn irgendwie bin ich mir unsicher, ob ich es nun gut oder schlecht fand. 
Es konnte mich nicht vollends überzeugen, aber im Gegensatz zu einigen anderen Büchern, würde ich nicht behaupten, dass ich es daher schlecht fand, sondern viel mehr, dass es einfach nicht bei mir ankam.

Ein gewisser Lesefluss ist definitiv durch die Briefform vorhanden.

Diese Briefform ist allerdings auch das, was mich stutzig macht. Eigentlich hatte ich erwartet, dass man viel von den Gefühlen des Protagonisten mitbekommt, sich ihm nah fühlt, weil Briefe ja doch etwas sehr persönliches sind.
Doch irgendwie habe ich es nicht geschafft, wirklich an Charlie heran zu kommen.

Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass irgendetwas mit Charlie nicht stimmt, kam allerdings nicht dahinter was es sein könnte. Die Vermutungen waren weit gefächert, passten aber auch alle nicht so richtig ins Bild.
Auch stellte ich mir ständig die Frage, wem Charlie eigentlich schreibt. Einer realen Person? Einem wirklichen (ehemaligen) Freund? Einer erfundenen Person? Leider löste sich das auch im weiteren Verlauf nicht wirklich auf, zumindest für mich nicht.

Auch Charlies Freunde waren mir irgendwie suspekt und ich war lange Zeit unsicher, ob es wirkliche Freunde waren oder ob sie in ihm nur eine Person sahen, über die sie sich lustig machen konnten und ihn in ihren Kreisen aufnahmen, weil er dies nicht merkte.
Im Nachhinein denke ich aber, dass sie ihn schon wirklich als Freund sahen und das es vielleicht sogar Dinge sind, die so in zig Freundeskreisen vorkommen. So dass das Buch vielleicht realer ist, als alles andere, was ich bisher gelesen habe, dadurch dass die Freiheit eines Autors, die Welt zu beschönigen, nicht ausgeschöpft wurde.

Das einzige, was ich trotz der vielen Briefe über Charlie erfahren habe, war die Tatsache, dass er sehr viel beobachtet und sich über das, was er miterlebt viele Gedanken macht.
Diesen Gedankengängen konnte ich nur selten folgen. Manchmal wirkten sie viel zu einfach für sein Alter, dann aber auch wieder so verworren, dass ich einfach nicht mitkam.

Was mir am allermeisten fehlte, waren Gefühle. Charlie erwähnt zwar sehr häufig, dass er oder auch andere geweint hätten, aber die Emotionen, die damit einhergehen, kamen einfach nicht bei mir an. 
Eher wirkten diese Beschreibungen wie klare emotionslose Fakten.

Bis zum Epilog war mir auch immer noch nicht klar, worum es in dem Buch eigentlich geht und selbst bei der Auflösung, drang die Geschichte und vor allem die Intention dahinter einfach nicht zu mir durch.

Fazit:

Ein Buch, das mich einfach zu keinem Zeitpunkt mitnehmen bzw. abholen konnte, bei dem ich mir aber vorstellen kann, dass es anderen vielleicht gerade dadurch sehr gut gefällt.
Auch wenn ich keine klare Leseempfehlung aussprechen kann, würde ich doch jedem dazu raten, sich ein eigenes Bild von dem Buch zu machen.