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Montag, 7. September 2015

Bedrängnis von Isabel Aigen


Seitdem der Erfolg Shanice verfolgt, führt sich ihre Umgebung seltsam auf: Von kreischenden Fans hat die junge Schauspielerin langsam genug. Sie fühlt sich vom Fan- und Medienrummel bedrängt und kommt sich schon vor wie ein Alien in einer Welt von Verrückten. Doch bevor sie dazu kommt, ihren Traum vom Schauspielersein wieder aufzugeben… wird es schlimmer! 

Es beginnt mit einer zurechtdrapierten Leiche auf der Terrasse ihrer Eltern, und verfolgt sie über Amsterdam bis nach Venedig. Mordet da jemand, um sie zu beeindrucken? Roh wie ein Kater, der dir halbe Mäuse schenkt? 

Kann das sein? Shanice fragt sich, ob sie langsam beginnt, durchzudrehen. Hält sie sich nun schon selber für eine Diva, für die jedermann töten würde? 

Wer ist der Täter? Wer schreibt ihm das Drehbuch? Ist es einer ihrer Fans – oder gar ein Kollege? 
Wie weit wird er gehen? 
(Quelle: Amazon)



Bei dem Cover musste ich ehrlich gesagt zweimal hinschauen, um das/ein Motiv zu erkennen. Durch die Farbe Rot habe ich das aber sowieso schon getan, weil es eben doch sehr ins Auge sticht.
Der Klappentext hatte mich sehr schnell davon überzeugt, das Buch zu lesen. Er ist spannend und wirft Fragen auf, verrät aber noch nicht allzu viel von der Handlung. Die Rahmenbedingungen fand ich auch gleich interessant.


Das Buch beginnt gleich sehr rasant und konnte mich mit dem ersten erst einmal Kapitel total fesseln. Und das obwohl es gerade mal um das Kennenlernen von Shanice und Bella bzw. Sandra und Belinda durch den Leser geht.
Auch im weiteren Verlauf blieb die Geschichte anfangs sehr spannend. Bald schon gibt es die im Klappentext versprochene Leiche und bei dieser einen soll es natürlich nicht bleiben. Scheinbar zusammenhangslos beginnt die Handlung ihren Lauf zu nehmen. Und auch auf den weiteren Seiten erwarten den Leser immer wieder spannungsgeladene Szenen. Leider kommt es aber zwischen diesen auch hier und da einmal zu Längen.
Was mich an dem ganzen dann etwas enttäuscht hat war, dass mein erster Verdacht sich letztendlich bestätigte. Sowohl was Täter, als auch Motiv anging. Obwohl ich die ganze Zeit auf die große wende mit dem Überraschungseffekt wartete, wurde mir dieser leider nicht geboten. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich nur selten Thriller lese? Ich habe ein Talent dafür, die verquersten Ideen zur Auflösung zu haben und genau diese bestätigen sich dann oft...


Shanice wirkte auf mich zu Beginn der Geschichte sehr meckerig. Das legte sich dann zum Glück im Verlauf der Geschichte wieder. Denn das, was sie da teilweise tut, ist wirklich Jammern auf höchstem Niveau. 
Was ich an Shanice aber sehr mochte war die Art, wie sie nach und nach begann an allem und jedem zu zweifeln. Mit ihren Gedanken machte sie es für mich nachvollziehbar, weshalb sie die anderen verdächtigte. Auf diese Weise konnte ich miterleben und nachfühlen, wie sie Stück für Stück ein bisschen mehr den Verstand zu verlieren schien.
Insgesamt muss ich aber leider sagen, dass ich auch nach Beenden des Buchs nicht wirklich das Gefühl habe, die einzelnen Charaktere zu kennen. Irgendwie fehlte ihnen etwas, das sie einzigartig und besonders machte. Manches Mal schienen sie mir zu sprunghaft in ihrer Art und ihnen fehlte eine klare Linie.


Die Geschichte ist in der dritten Person geschrieben. Meist aus Sich von Shanice. Nur manchmal gab es Passagen und Übergänge, in denen dann eher kurz etwas aus der Perspektive einer anderen Person beschrieben wirkte. Diese stockten leider ab und zu auch meinen Lesefluss, da sie etwas seltsam auf mich wirkten. Die meiste Zeit lies sich die Geschichte aber flüssig verfolgen.
Ein paar Fehler haben sich hier und da auch eingeschlichen. Die meisten waren nicht wirklich störend. Dennoch stößt es mir etwas sauer auf, wenn sich Zimmernummern von einer Szene zur anderen ändern oder der Kater anfangs Miki und später Kiki heißt.


Ein meist sehr spannend erzählter Thriller mit einigen Schönheitsfehlern. Ob ich es einem eingefleischten Thrillerfan empfehlen würde, bin ich unsicher. Aber als Einstieg ins Genre ist es sicher eine gute und nicht zu schwere Wahl.

3/5

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich herzlichst bei der Autorin.