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Donnerstag, 7. Mai 2015

[Kurzmeinung] "Ich würde dich so gerne küssen" von Patrycja Spychalski

Auch als eBook erhältlich

Sie fürchtet um ihr Herz – er verliert seins …
In der Nacht zu ihrem 17. Geburtstag lernt die eigenwillige Frieda jemanden kennen, den sie einfach nicht vergessen kann: Jeffer, einen gut aussehenden, rebellischen Jungen und – wenn sie den warnenden Stimmen glauben soll – Herzensbrecher. Als ihre Eltern verreisen, schlägt Frieda all die wohlmeinenden, vernünftigen Ratschläge in den Wind und zieht kurzerhand bei Jeffer ein. Gemeinsam feiern sie, hören Musik, reden bis tief in die Nacht – nicht mehr. Beide spüren, dass sie etwas wirklich Besonderes verbindet, doch genau das macht ihnen Angst, zumal Frieda nicht versteht, was dieser ungewöhnliche Junge an ihr findet. Schließlich ist es genau ein Kuss, der alles verändert …


Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich sehr gefreut. Als ich es dann begonnen habe, merkte ich sehr schnell, dass es ganz anders ist als erwartet.
Irgendwie habe ich die ganze Zeit auf die Geschichte gewartet. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und ich erwartete eine Erzählung, die mich Stück für Stück an den Grund heranführt, warum es den "einen Kuss" erst so spät gibt und warum er alles zerstört. Ich hatte mit Spannung, Nervenkitzel und Mitfiebern gerechnet. Was ich dann stattdessen bekam? Eine Geschichte ... irgendwie aus dem Alltag gegriffen und ohne sonderliche Höhepunkte. Mir war alles zu "normal" und unspektakulär ... um nicht zu sagen uninteressant. Denn das einzige, was mich wirklich am Lesen halten konnte war, dass ich immer noch mit dem Wendepunkt rechnete. Ansatzweise gab es diesen am Ende, welches mir auch so wie es ist ganz gut gefallen hat.
Mit den Charakteren konnte ich leider nicht allzu viel anfangen. Zwar fand ich mein 17jähriges Ich in einigen von Friedas Wesenszügen wieder, konnte aber ihr Handeln nur selten nachvollziehen. Ihre Eltern waren mir etwas suspekt und ihre beste Freundin ... ich würde sie jedenfalls nicht so betiteln. Was mir hier aber gut gefallen hat, war Friedas Erkenntnis ziemlich am Ende bezüglich ihrer Familie. Hier gab es auch endlich ein bisschen Charakterentwicklung, die mir zusagte.
Noch weniger als mit Frieda konnte ich mit Jeffer anfangen. Er blieb für mich einfach blass, aufgeblasen, auf unangenehme Weise unnahbar und irgendwie lästig mit einem deutlichen Hang zur Arroganz. Er nervte mich die meiste Zeit und die angebliche Anziehungskraft, die er auf sein gesamtes Umfeld ausübte konnte ich ihm einfach nicht abnehmen. Schade.
Was mir aber wirklich gut gefallen hat war die Stimmung in dem Buch. Einfach genau das richtige für einen schwülen Sommerabend, den man mit einer leichten und unterhaltsamen Lektüre verbringen möchte. Man sollte nur nicht zu viel an aufregender Geschichte erwarten.

3/5