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Montag, 21. Dezember 2015

Adventskalender - Türchen 21

Heute öffnet sich schon das 21. Türchen ... viele gibt es also nicht mehr. Aber dafür erwartet euch natürlich hinter dem 24. Türchen dann der große Bescherungspost. Wenn ihr auch euren Namen dort entdecken wollt, dann schaut doch auch noch mal bei den vergangenen Türchen vorbei und hinterlasst einen Kommentar, um euren Namen in den Lostopf zu werfen :) Bisher stehen die Chancen recht hoch, dass einige Leute SEHR glücklich gemacht werden ;)
Nun aber erstmal zu meinem heutigen "Gast", dessen Buch dieses Jahr gefühlt in aller Munde war. Es gab kaum eine Woche, in der ich bei Facebook nicht irgendeinen Post dazu entdeckte:


Vorweg möchte ich mich schon einmal herzlich bei dir bedanken, lieber Patrick, dass du dich meinen Fragen gestellt hast und dir die Mühe gemacht hast, sie so ausführlich zu beantworten. Ohne dich und deine Autorenkollegen hätte dieser Adventskalender niemals entstehen können.


Stelle dich doch bitte in ein paar Sätzen selbst vor.

Ich bin Vater von drei kleinen Söhnen, Hausmann und darf mich seit dem 13. Juli, an dem mein Debütroman „Maggie und die Stadt der Diebe“ bei Thienemann-Esslinger erschienen ist, auch Schriftsteller schimpfen.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich wollte das eigentlich schon immer. Ich erinnere mich an meinen ersten Aufsatz in der Grundschule. Der Lehrer hatte dafür zwei der vier Unterrichtsstunden am Samstag reserviert. Wer seinen Aufsatz beendet hatte, durfte nach Hause und ins Wochenende. Nach der zweiten Stunde hatten alle ihre Arbeit abgegeben. Nur ich saß noch da und schrieb und schrieb eine lange Geschichte über einen Teddybären, der von einem kleinen Mädchen innig geliebt wurde, ihr abhanden kommt und nach vielen Jahren und einer abenteuerlichen Reise zu seiner Besitzerin zurückkehrt, die inzwischen schon zu einer Frau herangewachsen war. Gnädiger Weise lies mich der Lehrer damals bis zum Ende der 6. Stunde schreiben…

Was machst du, wenn du gerade nicht schreibst?

Die meiste Zeit muss ich mich um meine Kinder kümmern, da meine Frau in Basel arbeitet und in ihrer Ausbildung zur Fachärztin steckt. Ich versuch bei jeder Gelegenheit zu lesen, weshalb ich auch immer in die Badewanne ein Buch mitnehme. Ab und an versuche ich eine Stunde zu laufen und dabei über neue Geschichten nachzudenken.

Welche Frage wolltest du schon immer einmal gestellt bekommen? Hier darfst du sie auch gleich beantworten.

Was wäre das größte Kompliment, das Dir ein Leser machen kann? 
Wenn er in meinem Roman einen Ort gefunden hat, der ihn für eine Weile vom grauen Alltag entführen konnte, und an welchem ihm Figuren begegnet sind, die ihm ans Herz gewachsen sind und deren Schicksal ihn berührt haben. 

Besucht Patrick doch auch auf seiner Facebook-Seite und lasst ihm vielleicht ein Däumchen da!?


Wie feierst du Weihnachten?

Ganz klassisch. Weihnachtsbaum, drei staunende Jungs und leckeres Essen.

Welche drei Dinge dürfen bei einem perfekten Weihnachtsfest nicht fehlen?

Kinder, der Weihnachtsbaum und das leckere Essen 

Gibt es eine besondere Weihnachtserinnerung, die du mit uns teilen magst?

Meine Eltern meinten einmal, sie müssten uns mit einem echten Christkindchen beglücken. Und dann kam zur Bescherung plötzlich eine Gestalt ins Wohnzimmer mit goldenem Haar, weißem Gewand und einer riesigen Nase im Gesicht. Ich war ziemlich erschrocken und irritiert, weil das Christkindchen aussah, wie die schreckliche Nachbarstochter, die uns immer auf der Straße ärgerte. Erst Jahre später ging mir auf, dass meine Eltern ausgerechnet diese gefragt hatten, ob sie bei der Überraschung für mich und meine jüngere Schwester mitmachen wolle. 


Wo schreibst du am liebsten?

In einer Kneipe. Dort suche ich mir dann eine dunkle Ecke und tauche in die Welt ab, die ich gerade entwerfe.

Was darf bei dir während des Schreibens auf keinen Fall fehlen?

Der Kaffee links, die Cola rechts vom Laptop. Da bin ich penibel. 

Liegt dir eines deiner Bücher/eine deiner Reihen besonders am Herzen?

Es gibt einen unveröffentlichten und sehr dicken Roman von mir, der mir natürlich am Herzen liegt, da ich viel Zeit mit ihm verbracht und viel Schweiß für ihn investiert habe. Ich hoffe, auch er wird eines Tages aus seiner Schublade befreit werden, das Licht der Welt erblicken.

Beschreibe dein Buch/deine Bücher/deine Reihe in drei Worten. Was macht sie besonders?

Das möchte ich dem Leser eigentlich überlassen. Aber ich kann kurz sagen, was mein Ziel war. Ich wollte mit „Maggie und die Stadt der Diebe“ einen Roman schreiben, der gleichermaßen von Kindern ab 11 Jahre und von Erwachsenen gelesen werden kann und in dem jede Altersgruppe ein anderes Thema für sich entdeckt. Ich hoffe, es ist mir gelungen.

Dein Lieblingszitat aus einem deiner Bücher:


Hier noch ein Einblick in die Meinungen von Lesern (durch Klick aufs Bild kommt ihr zu den Rezensionen):



Was liest du selbst gern?

Querbeet. Fantasy eher weniger.

Hast du ein bestimmtes Buch, das du mir und meinen Lesern ans Herz legen möchtest? Warum gerade dieses?

Stevensons „Die Schatzinsel“ und andere Klassiker. Es ist immer wieder eine erstaunliche Erfahrung, wie spannend und frisch Romane sind, die vor vielen vielen Jahren geschrieben wurden. 

Hast du einen Buchtipp zur Weihnachtszeit?

Maggie ;-)

Dein Lieblingszitat aus einem „fremden“ Buch:

Spontan fällt mir der letzte Absatz aus Kings Roman „Love“ ein, der mich damals sehr berührt hat. Leider habe ich das Buch nicht zur Hand. Und ganz sicher gibt es unzählig viele wunderbare Sätze, die man hier notieren müsste. Hängengeblieben ist bei mir etwa der Romanbeginn von Daphne du Mauriers großartigen Roman „Rebecca“ von 1938:



Patrick hat euch einen besonderen Maggie-Ausschnitt mitgebracht: Ein Bonus für alle Maggie-Fans und ein Appetitanreger für alle, die es noch werden wollen.
Er hat für euch einen Auszug aus der Geschichte, der es letztendlich nicht ins Buch geschafft hat. Hier erzählt euch Tom kurz, wie er zur Diebesbande gekommen ist:


 „Wer sollte denn bitteschön für sie sorgen? Jeder nagt hier am Hungertuch. Ehrliche Arbeit ist nichts wert. Für jede freie Stelle stehen in den Fabriken Tausende an. Vielen Menschen geht es dermaßen dreckig, dass sie wie die Fliegen wegsterben. Auf dem Armenfriedhof Potter´s Field liegen mehr Leute als die meisten Städte Einwohner haben. Unzählige Kinder müssen aus eigener Kraft über die Runden kommen. Entweder sind ihre Eltern unter der Erde oder sie wurden einfach ausgesetzt, damit ihre Familien ein Maul weniger zu stopfen haben.“ Tom drehte seine Handflächen nach oben und starrte auf die schwielige Haut. „Das erste halbe Jahr nach meiner Ankunft an der Battery habe ich sechs Tage die Woche 12 Stunden und mehr in den Fabriken um den Chatham Square und am East River geschuftet. Ich habe in einer Bierhalle Gläser gewaschen, in einer Brauerei Fässer verladen und in einer Schnapsbrennerei die Kessel gereinigt. Überall gab es als Lohn kaum mehr als einen feuchten Händedruck. Er reichte weder für eine warme Mahlzeit noch für ein Bett im Armenhaus. Wie ein Vagabund schlich ich Nacht für Nacht durch die Gegend, bis ich irgendwo in einem Keller, einem Hinterhof oder einem Hauseingang einen annähernd sicheren Platz zum Schlafen fand, der noch nicht besetzt war. Es war pures Glück, dass mich Goblin eines Tages bei meiner Arbeit in einem Kohlelager gesehen hat, wo ich von morgens bis abends Handkarren befüllt und zu einem vor Anker liegenden Frachter geschoben habe. Nachdem Bloodsucker von den Bullen einkassiert wurde, war unser Fagin auf der Suche nach einem Burschen, der seine Rolle bei den Diebeseinsätzen übernehmen konnte. Da ich kräftig gebaut bin und lange Beine habe, heuerte er mich an. So kam ich zu den 40 Little Thieves. Ich kann dir sagen: Es war mit Abstand das Beste, was mir je passiert ist.“