Dienstag, 22. Juli 2014

[Rezension] 'Silber - Das erste Buch der Träume' von Kerstin Gier

Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. 
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …


Das Cover gefiel mir schon auf den ersten Blick sehr gut. Es wirkt richtig phantasievoll und es gibt immer etwas neue zu entdecken. Das wiederum passt natürlich wunderbar zur Geschichte, in der Liv für sich eine ganz neue Welt entdeckt. Und für die, die es noch nicht gesehen habe, soll gesagt sein, dass das Buch auch ohne Schutzumschlag richtig was hermacht.
Der Inhaltstext macht neugierig, verrät auch eigentlich schon eine ganze Menge, aber eben doch nicht zu viel. Es wurde meiner Meinung nach genau das richtige Maß getroffen, um zwar neugierig zu machen, aber auch nicht zu viel vorweg zu nehmen.


Zuerst einmal muss gesagt sein, dass ich das Buch ja ziemlich nach der großen Begeisterungswelle gelesen habe und daher sehr kritisch war. Wieder einmal hatte ich hohe Erwartungen und Zweifel ob diese erfüllt werden können. Aber dieses Mal kann ich glücklicherweise vorweg nehmen, dass meine Erwartungen keineswegs zu hoch gesteckt waren und mich das Buch auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Die Idee mit den Traumwelten war für mich dann doch recht neu. Natürlich gibt es schon Bücher, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen, aber in dieser Art habe ich es noch nicht gelesen. Das ist schon mal viel wert, denn jede Leseratte freut sich doch über Neues, das nicht zum zigsten Mal aufgewärmt wurde.
Des weiteren fand ich eben diese Idee wirklich gut und spannend und auch die Umsetzung ist Kerstin Gier absolut gelungen, wie ich finde.

Wie man es von einem ersten Band erwarten kann, gibt es natürlich erst einmal recht viele Hintergrundinformation zu Livs Situation und ihrer Familie. Dieser Teil der Geschichte ist aber auch sehr kurzweilig geschrieben, so dass es Spaß macht, Liv und ihr Umfeld kennen zu lernen.

Als es dann 'zur Sache' geht und die Geschichte an Fahrt aufnimmt, wollte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, da es nicht nur unterhaltsam, sondern zum Teil auch richtig spannend wurde. 
Es machte Spaß gemeinsam mit Liv immer weiter in die Welt der Träume einzutauchen und neue Möglichkeiten zu entdecken.

Gut gefallen hat mir auch, das eine Liebesgeschichte zwar vorhanden ist (klar, gehört doch auch irgendwie dazu), diese aber zumindest vorerst leicht und locker ohne große Probleme und großes Hin und Her am Rande geschieht.

Das Ende hielt dann eine wirklich überraschende Wende für mich parat. Leider war es mir aber etwas zu abrupt und ließ doch viele Dinge im Ungewissen.
Gerade zweiteres habe ich dann aber auch gar nicht so eng gesehen. Immerhin soll man ja auch auf Folgebände noch neugierig bleiben.
Bewertung: 4,5/5


Wer bereits Bücher von Kerstin Gier kennt, stellt sicherlich gewisse Ansprüche bzw. Erwartungen an den Schreibstil. So ging es zumindest mir.
Für meinen Fall kann ich aber auch sagen, dass diese nicht enttäuscht wurden. 
Der Schreibstil ist wie erhofft, leicht und locker mit einer guten Prise Humor.
Die Spannung, die mehr als einmal aufkommt, sorgt dann auch für ein wirklich hohes Lesetempo und mir fiel es schwer, das Buch zu unterbrechen, da ich gar nicht merkte, wie die Zeit verging.
Bewertung: 5/5


Liv als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Sie ist ein junges Mädchen, das trotz oder gerade wegen ihrer Vergangenheit sehr bodenständig wirkt. An einigen ihrer Aktionen und Reaktionen merkt man aber auch, dass sie eben noch ein Teenager ist und sie wirkt nicht zu erwachsen und reif. 
Das bietet auch die Chance auf eine Entwicklung, die sie in meinen Augen auch langsam, aber beständig durch macht.
Durch die Sympathie, sie ich für sie empfunden habe, konnte ich auch wunderbar mit ihr mitfühlen und mitfiebern.

Die Jungs, die Dreh- und Angelpunkt der gesamten Geschichte sind, wirkten am Anfang doch sehr klischeehaft und gerade äußerlich wie ein gewisser Prototyp.
Im Verlauf der Geschichte merkt man aber dann doch, dass sie unterschiedlicher kaum sein könnten und alles in allem hat jeder seine eigene Persönlichkeit.

Alle anderen Personen wirkten ebenfalls authentisch und gut durch dacht. Jeder hat seinen eigenen Charakter und nimmt eine bestimmte Rolle ein. 
Durch die humorvolle Art, mit der sie beschrieben wurden, wirkten einige Nebencharaktere auf mich aber leider auch sehr überzogen, mit einem gewissen Hang zur Lächerlichkeit. 
Hier wäre nach meinem Geschmack etwas weniger sicher mehr gewesen.
Bewertung: 4,5/5


Ein sehr gelungener Trilogieauftakt, der die Vorfreude auf die Folgebände anheizt.
Eine sympathische Mischung aus Spannung, Fantasy und Liebesgeschichte, mit einem ordentlichen Zusatz von Humor und Familienchaos.


Sonntag, 20. Juli 2014

[Rezension] 'Speechless' von Hannah Harrington

Neuigkeiten verbreiten, über andere reden - Gossip-Girl Chelsea liebt es. Als sie auf einer Party Zeugin einer intimen Situation wird, erzählt sie natürlich allen davon. Mit schrecklichen Folgen: Ihr Freund Noah wird so zusammengeschlagen, dass er im Koma landet; die Polizei ermittelt, und Chelsea wird von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, legt sie ein Schweigegelübde ab, genau wie der buddhistische Mönch, über den sie gelesen hat. Einen Monat will sie schweigen, in der Schule und zu Hause. Manche hassen sie dafür - aber plötzlich öffnen sich in ihrer stillen Welt Türen: zu einem wunderbaren Jungen, zu Menschen, die ihr verzeihen könnten. Vorausgesetzt, sie kann sich selbst verzeihen.


Das Cover hat mich gleich beim ersten Blick durch seine Schlichtheit angesprochen, besonders weil es in meinen Augen sehr gut mit dem Titel harmonisiert.
Der Klappentext hat mich dann zusätzlich neugierig gemacht, weil es nach einer neuen Idee mit viel Tiefe klingt. Beides zusammen ein klarer Kaufgrund.


Nachdem ich mich auf das Lesen dieses Buches sehr gefreut habe, fiel mir der Einstieg dann leider erst einmal recht schwer. Chelsea und ihre Freunde, sowie ihre Art zu leben haben mich genervt und sie mir unsympathisch gemacht, so dass ich erst einmal wirkliche Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte zu finden, obwohl mir klar war, dass es als Ausgangssituation so notwendig war.
Zum Glück schlägt die Geschichte dann aber recht schnell einen anderen Kurs ein, indem es zu der im Klappentext beschriebenen 'intimen Situation' kommt. Diese selbst konnte mich, obwohl ich zu vor nicht gespoilert wurde, leider gar nicht überraschen, da ich es genau so erwartet hatte. 
Der weitere Verlauf war dann wie erwartet etwas neues und hat mir in seiner Grundidee auch gut gefallen. Wirklich überzeugen konnte es mich aber nicht immer. Oftmals hatte ich das Gefühl fehlender Tiefe und das Chelsea es sich zu einfach macht.
Auch das Ende bzw. den Moment, indem Chelsea beschließt wieder zu sprechen,  hätte ich mir etwas 'dramatischer' und tragender vorgestellt und auch erwünscht, als es dann letztendlich war.
Alles in allem aber eine (für mich) neue Idee, die mir in ihrer Umsetzung zwar nicht immer gefallen, mich aber trotzdem gut unterhalten und auch ein wenig zum Nachdenken angeregt hat.
Bewertung: 3,5/5


Der Schreibstil war zumeist sehr flüssig und auch gut zu lesen. Ich als Fan von Gesprächen und somit wörtlicher Rede war positiv überrascht, dass es eben diese trotz des Schweigens recht häufig gab. Ich hatte mich schon auf viel mehr innere Monologe eingestellt.
Das Lesetempo war trotz des überwiegend guten Schreibstils meistens nicht sehr hoch, weil es viel um Alltagsbeschreibungen ging. Diese waren zwar nicht besonders spannend, gehörten aber dazu, denn natürlich möchte man als Leser erfahren, wie sich die sonst so gesprächige Chelsea nach dem Schweigegelübde in ihrem Alltag schlägt.
Bewertung: 4/5


Wie schon oben erwähnt, war mir Chelsea, genau wie ihre Freunde, anfangs sehr unsympathisch, wirkte unreif und nervte mich. Eine Entwicklung kann man ihr aber nicht abschreiben und so schaffte sie es schon bald, dass ich sie doch noch als eine akzeptable Protagonistin empfand.
Leider hatte ich dennoch bis zum Schluss das Gefühl, dass sie es sich mit ihrer Entscheidung dann manchmal doch etwas zu leicht gemacht hat. Dass sie nicht mehr tratschen will, ist das eine, dass sie aber dabei plötzliches Verständnis von allen Seiten nicht nur erwartet, sondern auch voraussetzt, eine ganz andere. Irgendwie schafft sie es nämlich durch ihre Entscheidung zu schweigen, sich selbst vorzumachen, sich in der Opfer- statt der Täterrolle zu befinden.
Außerdem hat Chelsea zum Teil Wünsche geäußert, die für mich nicht wirklich nachvollziehbar waren. Warum möchte man zu einer Clique gehören, von der man weiß, wie unreif sie sich verhalten? Diese kleinen Macken konnte ich dann aber für mich selbst damit erklären, dass es wohl zum Erwachsen werde dazu gehört.
Bewertung: 3/5


Speechless konnte mich leider nicht so sehr überzeugen, wie ich es erhofft hatte. Es war ohne Frage gute Unterhaltung, aber durch das Thema an sich hatte ich mir viel mehr Tiefe gewünscht.


Sonntag, 13. Juli 2014

[Rezension] 'Zwischen uns die halbe Welt' von Simone Elkeles

Von wegen Liebe! Es ist doch einfach hoffnungslos, wenn man ungefähr die halbe Welt zwischen sich hat. Während Avi also nun mal nicht da sein kann, beschließt Amy, sich von ihrem Kummer abzulenken, indem sie hochkreativ und selbstlos dem Liebesglück ihrer Umgebung nachhilft. Voll in Fahrt, kommt ihr aber ständig dieser schräge Nachbarsjunge Nathan in die Quere ̶ und plötzlich sind die beiden sich näher, als gut ist. Zumindest wenn ein total verliebter, durchtrainierter "Sommerflirt" namens Avi vor der Tür steht ...
Quelle: random house


Das Cover passt sehr gut in die Reihe und hat natürlich für Simone Elkeles auch wieder einen hohen Wiedererkennungswert. Pärchen auf schwarzem Cover ... wer denkt da nicht gleich an diese Autorin?
Der Klappentext verspricht Probleme ... sowohl typische Probleme einer Fernbeziehung, als auch die Probleme wenn eben jener Partner dann plötzlich zu einem Überraschungsbesuch auftaucht und einen in seinem 'richtigen Leben erwischt'.


Nachdem ich ja von Band 1 nicht so überzeugt war, habe ich trotzdem beschlossen, der Reihe noch eine Chance zu geben. Und vorweg sei gesagt: Dieser zweite Teil hat mir deutlich besser gefallen. 
Inhaltstechnisch bekommt man hier viel mehr das, was man erwartet, wenn man ein Buch dieses Genres liest. Nämlich eine mehr oder weniger problematische Beziehung. Diese steht nämlich hier deutlich mehr im Mittelpunkt, als noch im ersten Teil. 
Da mir aber gerade auch diese unerwarteten Informationen und Handlungen im ersten Teil ganz gut gefallen hatten, habe ich sie hier dann ein wenig vermischt. Erwartungen, die man von grundauf an das Genre hat,  kann dieses Buch aber auf jeden Fall erfüllen.
Den gewählten Zeitpunkt, an dem die Geschichte ansetzt, empfand ich als sehr passend. Es ist noch lange genug bis zu Avis auftauchen, um Amy in ihrem normalen Umfeld kennenzulernen, aber auch nicht so lange, dass es sich ziehen würde und 'zu viel' wirkt.
An Vorurteilen gibt es in diesem Buch weit weniger, was auf der einen Seite gut war, auf der anderen aber auch etwas schade, denn so konnte nicht mit ihnen aufgeräumt werden. Ein paar Klischees werden aber dennoch bedient.
Und dann gab es noch die ein oder andere Situation, die mir einfach zu gewollt war. Möchte jetzt zwecks Spoilern kein Beispiel nennen, aber ein paar Begebenheiten wirkten auf mich einfach als aus der Luft gegriffen, um die Geschichte in eine bestimmte Richtung voran zu treiben.
Bewertung: 3,5/5


Der Schreibstil ist gewohnt locker und dadurch auch sehr leicht und schnell zu lesen. Was mich hier positiv überrascht hat, war die Tatsache, dass es zwar immer noch ein paar dieser seltsamen Übersetzungen gab, die ich beim 1. Teil so kritisiert habe, diese aber deutlich seltener vorkommen und ich so nicht so aus dem Lesefluss heraus kam. 
Auch das humorvolle am Schreibstil von Simone Elkeles kam hier viel besser bei mir an, als noch im ersten Teil der Sommerflirt-Trilogie.
Bewertung: 4/5


Nachdem ich im ersten Teil der Sommerflirt-Trilogie überhaupt nicht mit Amy warm wurde und sie einfach nur als nervig empfand, kann ich sagen, dass es hier besser wurde.
Stellenweise hat Amy es zwar immer noch geschafft, mir so richtig auf die Nerven zu gehen, aber im großen und ganzen wirkt sie dann doch etwas reifer und scheint sich tatsächlich weiter zu entwickeln. Meistens konnte ich ihre Handlungen mit einem 'Typisch Teenager' abtun und somit darüber hinweg sehen.

Avi, der ja schon etwas älter ist als Amy und auch aufgrund der Umstände, in denen er aufgewachsen ist, reifer sein müsste, hat mich mit seinem Verhalten manches Mal auch in den Wahnsinn getrieben. Meine Erwartung, dass er der 'Klügere' sein müsste, wurden leider nicht so richtig erfüllt.

Und dann ist da noch Nathan ... für mich ein Klischee durch und durch.
Situationen mit ihm wirkten mir zu gewollt und die Wandlung bzw. das heraus lassen seines 'Wahren Ichs' am Ende empfand ich ebenfalls als sehr seltsam.
Bewertung: 2,5/5


Auch wenn mich Simone Elkeles mit dieser Reihe noch immer nicht ganz überzeugen konnte, merkte ich eine deutliche Besserung im Vergleich zu Band 1, die mich dazu verleitet auch den letzten Teil lesen zu wollen, um zu sehen, ob diesere Steigerung anhält.
Bisher aber für mich deutlich die schwächste Reihe der Autorin.


Mittwoch, 2. Juli 2014

[Challenge] Carlsen-Triathlon - Juni


Gelesene Bücher:
///

Gelesene Seiten:
///

Zusatzaufgabe:

1. lies ein Buch das im Jahr 2013 erschienen ist

Blinde Vögel (Rezi)

ODER

2. lies ein Buch, das im Jahr 2014 erschienen ist

[Challenge] Mythic Challenge - Juni


Poseidon: 
Lies ein Buch auf dessen Cover Wasser abgebildet ist (Regen, ein Glas Wasser, ein See…)

1. Zeit im Wind (Rezi)
2. Alle sieben Wellen (Rezi)

[Challenge] Einmal durchs Regal - Juni


~ Hauptaufgabe ~
Wir wollen euch den Übergang nicht allzu schwer machen. Von einem reinen Thrillermonat weg zu etwas anderem? Schwer! Daher als langsame Umgewöhnung: Lest eine Dystopie (bei Reihen egal, welcher Band) für uns.

Artikel 5 (Rezi)
(432 Seiten)
(2 Punkte)

~ Nebenaufgaben ~
Genug von der schlimmen Welt? Wunderbar. Um euch auf ein wenig andere Gedanken zu bringen, widmet euch doch einem Buch, dass primär ein bis zwei Tiere/Insekten zeigt. 
(Wie zum Beispiel hier oder hier )

Blinde Vögel (Rezi)
(480 Seiten)
(1 Punkt)

Zur Ehrung diesen Monats erwartet euch auch noch eine andere, besondere Aufgabe. Lest ein Buch eines Autors/einer Autorin, dessen/deren Nachname mit den Buchstaben J - U - N oder I beginnt.

Frisch gebissen (Rezi)
(432 Seiten)
(1 Punkt)

~ Zusatzaufgabe ~
Lest ein Buch für mich! "Wow" denkt ihr euch jetzt "wie einfallsreich". Jaa das ist es auch. Ihr dürft euch ein Buch aussuchen, egal welches Genre, es ist sogar egal, wie viele Seiten es hat! 
Naja, das stimmt nicht ganz, denn anhand der Seiten wird eure zusätzliche Punktzahl berechnet. Und das geht wie folgt: 
1-100 Seiten: 1 Punkt
101-200 Seiten: 2 Punkte
201-300 Seiten: 3 Punkte
301 - 400 Seiten: 4 Punkte
401 - egal wie viele!: 5 Punkte

Zeit im Wind (Rezi)
(240 Seiten)
(3 Punkte)

~ Sonstige gelesene Bücher ~
(448 Seiten)
____________

 2032 Seiten
+ 191 Seiten (Übertrag)
___________

2223 Seiten
(5 Punkte)
(223 Seiten Übertrag)
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12 Punkte

[Rezension] 'Frisch gebissen' von Cloe Neill

Die Studentin Merit wird nachts auf dem Campus von einem Vampir angefallen und schwer verletzt. Kurz darauf taucht ein zweiter Vampir auf, der ihr das Leben rettet, indem er sie selbst in eine Unsterbliche verwandelt. Merit ist zunächst wenig begeistert über ihr neues Dasein als Blutsaugerin. Doch als sie ihren “Retter” zur Rede stellen will, erfährt sie, dass es sich bei ihm um den mächtigen Ethan Sullivan von Haus Cadogan handelt. Die Vampire erwarten von ihr, dass sie sich als Dank für die Rettung Sullivan unterwirft und in den Dienst seines Hauses tritt. Darauf hat Merit allerdings nicht die geringste Lust. Auch wenn der gut aussehende Ethan ihr Interesse weckt …
Quelle: Egmont Lyx


Das Cover gefällt mir hier sehr gut. Das Motiv ist zwar nicht so besonders außergewöhnlich, aber ich mag die gewählten Farben sehr gerne. Aber auch, dass man die Frau auf dem Cover nur von hinten und im Gegenlicht sieht, gefällt mir gut, da ich ja bekanntlich so meine Probleme mit Menschen auf Covern habe. So ist es allerdings absolut in Ordnung.
Der Klappentext hat mich nun auch nicht absolut umgehauen, klang aber ganz interessant ... Interessant genug immerhin, dass es das Buch zu mir nach Hause geschafft hat.


Die Grundidee fand ich sehr interessant aufgebaut. Vampire, die sich der Öffentlichkeit preis geben und in Häusern organisiert sind, die die Regeln bestimmen und auch kontrollieren, wer verwandelt werden darf... das hatte ich so noch nicht gelesen und das war in dem ganzen Vampirtrend der vergangenen Jahre, mal etwas erfrischendes.

Leider fand ich die Umsetzung dann aber nicht ganz so überzeugend. 
Es fängt spannend an. Ein Angriff, eine Mord, der unter Umständen eine Mordserie bedeutet und eine mir bis dahin unbekannte Idee der Vampir-Politik.
Allerdings hatte ich dann oft das Gefühl, dass eigentlich gar nichts so wirklich wichtiges passiert und die Geschichte einfach nicht voran schreitet.
Hier hätte ich mir eindeutig ein wenig mehr Action gewünscht (von Übungskämpfen abgesehen) und vor allem mehr Augenmerk auf eben diesen Morden.
Diese wirkten aber leider lange, lange Zeit fast schon nebensächlich.
Daher kam für mich der Clou der Auflösung am Ende auch etwas zu plötzlich und es blieben für mich noch einige Fragen unbeantwortet.

Auch wenn es Spaß gemacht hat, das Kennen lernen von Ethan und Merit zu beobachten, muss ich doch zugeben, dass ich eigentlich gar nicht verstanden habe, was jetzt das große Problem zwischen ihnen war.
Natürlich fühlte Merit sich übergangen und in ihrer Entscheidungsfreiheit eingegrenzt, aber trotzdem gab dieses Problem für mich leider keine überzeugende Grundlage, für all das hin und her.
Bewertung: 3/5


Man kann über den Schreibstil zwar sagen, was man will, aber bei einer Sache bin ich absolut überzeugt: Es lässt sich unheimlich schnell und leicht lesen. 
Manchmal erinnerte es mich dann allerdings doch eher an ein Jugendbuch, den so einige Ausdrücke die fallen, passen für mich eben besser in dieses Genre.
Ab und zu war mir der Schreibstil schon fast zu ausführlich. Zum einen werden teilweise seitenlang die Gebäude, Häuser und auch Kleidung beschrieben, wo es meines Empfindens nach auch knapper gereicht hätte. Was ich allerdings viel störender fand, war, dass stellenweise bis zu drei Sätze hintereinnader standen, die im Grunde immer wieder das gleiche beschrieben und aussagten.

Trotz allem ist aber ein sehr schöner Lesefluss für mich gegeben gewesen, der nur sehr selten ins Stocken kam.
Bewertung: 3,5/5


Auch bei den Charakteren festigte sich bei mir immer wieder das Gefühl, dass ich eher ein Jugendbuch lese. Nicht dass ich etwas gegen dieses Genre hätte, das sollte bekannt sein, aber wenn die Protagonistin 27 Jahre alt ist, dann erwarte ich doch auch, dass sie sich dementsprechend verhält.
Zwar habe ich nichts gegen jung gebliebene Charaktere, die ihr inneres Kind erhalten haben, aber bei Merit war es mir doch zu sehr der Dauerzustand, dass sie mir mehr wie eine 17- als wie eine 27-jährige vorkam.
Dieses 'Erwachsen sein' habe ich Merit zu kaum einem Zeitpunkt abnehmen können.
Auch konnte ich mich nur selten in sie hinein fühlen, obwohl sie genau in meinem Alter ist.
Ein wenig erinnerte Merit mich auch an 'die neue Bella Swan'. Denn kaum ist sie verwandelt, beherrscht sie alles perfekt, kann Kämpfen als wäre sie aus 'Matrix' entsprungen. Warum? Wo ist denn das Problem, die Charaktere lernen zu lassen?

Zu Ethan, dem Gegenpart zu Merit, konnte ich mir über die gesamten 400 Seiten keine wirkliche Meinung bilden. Das lag wohl auch daran, dass ich das große Problem eben nicht verstanden habe. 
Wenn ich müsste, würde ich ihn wohl als 'okay' bezeichnen.

Catcher hingegen war mir gleich sympathisch und ist dies auch geblieben. Er wirkte auf mich sehr geheimnisvoll und hat sicher noch nicht alles preis gegeben, was mich hoffen lässt, dass er in einem der Folgebände noch einmal eine etwas größere Rolle bekommt. 
Sein einziges Manko war wohl die etwas zu schnelle und übertriebene Beziehung zu Mallory. Aber hier hoffe ich einfach mal, dass auch dies am Unverständnis liegt, weil man eben noch nicht alles über ihre Art weiß. Ich lasse mich da gerne in einem der Folgebände aufklären, was bei ihnen wirklich abläuft.
Mallory empfand ich übrigens als eine wunderbare beste Freundin, die kein Blatt vor den Mund nimmt und ehrlich zu Merit ist, dabei aber auch doch immer liebevoll bleibt.
Bewertung: 3,5/5


Ein etwas holpriger, aber dennoch lesenswerter Reihenauftakt, bei dem mir die Nebencharaktere beinahe besser gefallen haben, als die Protagonisten.