Freitag, 1. August 2014

[Challenge] Einmal durchs Regal - Juli


~ Hauptaufgabe ~
Endlich ist es so weit! Der Sommer ist da und was wäre der Sommer ohne ein wenig Musik? Apropos Musik - das wäre doch mal was! Lest für uns doch bitte ein Buch, das in irgendeiner Art und Weise Musik präsentiert. Das heißt, dass ihr auf dem Cover ein Instrument abgebildet habt, dass es sich inhaltlich intensiv mit Musik beschäftigt (es reicht nicht, wenn im Buch mal ein Liedchen geträllert wird) oder in dem einer der Protagonisten Musiker/in ist.

Verliebe dich nie in einen Rockstar (Rezi)
232 Seiten
2 Punkte

~ Nebenaufgaben ~
Habe ich schon erwähnt, dass endlich der Sommer da ist? Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, unerträgliche Hitze... Was hilft da besser, als eine Runde schwimmen gehen? Hachja, das gute Wasser... Lest für uns ein Buch, in dem Wasser eine tragende Rolle spielt oder das Wasser primär auf dem Cover abbildet.

Mythica - Göttin des Meeres (Rezi)
448 Seiten
1 Punkt

Und zu guter letzt wollen wir euch ein kleines "Geschenk" machen - zur Feier des absolvierten ersten Halbjahres (*Konfetti in die Luft werf*). Deshalb bekommt ihr diesen Punkt quasi "geschenkt" - ihr müsst für uns nur ein Buch lesen, dass zwischen 160 und 190 Seiten hat. Bitte beachtet hierbei, dass wir hier keinerlei Ausnahmen machen - weder 159 noch 191 Seiten. 

David Tage - Mona Nächte (Rezi)
160 Seiten
1 Punkt

~ Sonstige gelesene Bücher ~
 Zwischen uns die halbe Welt
Speechless
Silber - Das erste Buch der Träume 
 Julia für immer
Lieblingsmomente
Die Verratenen
Leaving Paradise 
2608 Seiten
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3448 Seiten
+223 Seiten (Übertrag)
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3671 Seiten
9 Punkte
(71 Seiten Übertrag)
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12 Punkte

[Rezension] 'Verliebe dich nie in einen Rockstar' von Teresa Sporrer

Ein Rockstar in ihrer Klasse! Zoey kann es noch gar nicht richtig glauben. Der angeblich coolste Junge aller Zeiten sitzt in Mathe plötzlich neben ihr. Acid. Ja, genau – DER Acid. Ungekämmtes Haar, verschlungene Tattoos auf den Armen, auffällige Sonnenbrille und natürlich tiefschwarze Klamotten. Vollkommen übertrieben, findet Zoey, und versteht nicht, warum ihre Freundinnen bei jeder seiner Bewegungen loskreischen müssen. Aber es kommt noch viel schlimmer. Acid braucht Nachhilfe in Mathe – und die will er ausgerechnet und ausschließlich von Zoey.
Quelle: Carlsen


Das Cover verrät nicht viel, macht aber beim Lesen des Buchs plötzlich Sinn. Es gibt da eben diese eine Stelle, an der ich mir direkt dachte 'aha, das Coverbild'. Es passt also perfekt zur Geschichte. Gelungen finde ich auch das 'Plektron' in das Titel und Autor eingebettet sind. Auch dies ist stimmig mit der Geschichte. In meinen Augen also ein sehr gelungenes Cover.
Auch der Klappentext verrät hier nicht zu viel, verschafft dem Leser aber einen guten Überblick über die Ausgangsposition.


Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich zuvor keinerlei Rezension zu diesem Buch gelesen habe und daher auch ohne Erwartungshaltung ran ging. Das ist ja meistens schon eine gute Ausgangssituation und sollte sich so auch hier bestätigen.
Schnell hatte ich das Gefühl von einer humorvoll erzählten 'Alltagsgeschichte'. Nahezu perfekt für den Sommer. Die Geschichte bewegt sich auf einer sehr einfachen Ebene und ging nur an wenigen Stellen etwas tiefer. Im Gesamtbild ist das aber auch durchaus in Ordnung und im Nachhinein hätte man sich sogar diese wenigen Stellen sparen können, da sie dadurch, dass es nur angeschnitten wird etwas 'hingeklatscht' wirkten. Als hätte die Autorin sich gedacht, ganz ohne tiefer sitzende Emotionen geht es nicht. Wirklich störend war es aber nun auch nicht.
Das, was bei mir hier immer im Vordergrund stand, war der Witz und der Humor, mit dem die Geschichte erzählt wird. Wer meinen Blog eine Weile verfolgt, weiß vielleicht, dass ich in dem Bereich nicht immer einfach zufrieden zu stellen bin. Umso größer ist wohl das Lob, wenn ich jetzt sage, dass der Humor mich hier vollkommen erreicht hat. Schon die Titel der einzelnen Kapitel entlockten mir oft ein Grinsen und ein Dauerschmunzeln war Programm. Ehrlich gesagt habe ich mich sogar ein paar Mal beim Lachen erwischt.
Die Geschichte wirkt aus dem Leben gegriffen und ist wie schon gesagt auf sehr humorvolle Weise erzählt. Zum Ende hin wird es dann zwar ein bisschen kitschig, hält sich aber gerade noch im 'erträglichen' Rahmen. 
Auch die Einschübe aus Zoeys Vergangenheit haben mich häufig lachen lassen und zeichneten das Bild einer liebenswerten Chaotin, das in sich stimmig war.
Und dann gibt es da eben noch den Bezug zur Musik. Diese Gespräche, die sich zum Teil aus einzelnen Songausschnitten zusammensetzten haben mir sehr gut gefallen und die Leidenschaft von Alex als Protagonist war immer präsent.
Bewertung: 5/5


Wie schon im oberen Punkt erwähnt, lebte diese Geschichte für mich von Witz und Humor. Das spiegelt sich auch im Schreibstil wieder, der sehr locker ist und sich dadurch auch sehr schnell lesen lässt. 
Durch eine gewisse Art von Spannung, die hauptsächlich im Kribbeln zwischen den Protagonisten und der Frage nach dem nächsten Fettnäpfchen, das Zoey erwischt, besteht fliegen die Seiten nur so an einem vorbei und man erreicht vor allem durch die Leichtigkeit ein sehr hohes Tempo, so dass ich das eBook an einem Stück weg gelesen habe.
Bewertung: 5/5


Zoey/Kali präsentierte sich mir als eine Art glückliche Außenseiterin. Sie weiß zwar, dass sie nicht die beliebteste Schülerin ist, ist aber zufrieden mit der Handvoll guter Freunde, die sie hat. Schade fand ich dann, dass ihre Art von Sarkasmus, die ich eigentlich sehr zu schätzen wusste, sich bei Gedanken zu ihren Freundinnen dann schon fast etwas abwertend las. lange fragte ich mich daher auch, was denn überhaupt diese vier Mädchen verbindet. Später spürte ich dann aber, dass sie eben auf ihre ganz spezielle Art sehr gut miteinander harmonisieren. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Mädchenclique dadurch lebendig wirkt, dass wirklich jedes der Mädchen eine ganz eigene Art hat und sie nicht irgendwelche Prototypen oder Klischees verkörpern.  
Besonders Serena ist mir dabei ins Auge gestochen. Anfangs empfand ich ihre Art zwar als mehr als seltsam, wenn man sich dann aber einmal an ihre Art, nur in der dritten Person von sich zu sprechen gewöhnt hat, ist sie ein durchaus liebenswerter Charakter. Daher freue ich mich auch schon darauf, sie im zweiten Teil der Reihe begleiten zu dürfen.
Um noch einmal auf Zoey zurück zu kommen, kann ich noch sagen, dass sie durchaus eine Entwicklung durchmacht. Sie wirkte zwar immer glücklich, merkt nun aber, dass Sarkasmus zum Selbstschutz nicht alles im Leben ist und lässt sich auf ganz neue Erfahrungen ein. 
Neben dem Sarkasmus ist sie nicht nur schlagfertig, sondern kann auch für sich selbst einstehen. In meinen Augen eine wirklich gelungene Protagonistin, der man ihre kleinen Macken gern verzeiht.
Von Alex/Acid hätte ich zwar irgendwie mehr Eskapaden erwartet, immerhin ist er der coole Rockstar, aber auch wenn er nicht ganz so viel Bad Boy ist, wie man erwarten dürfte, bringt er trotzdem auch einen gewissen Schwung in die Geschichte. Sein Musikgeschmack hat ihn mir übrigens auch sehr sympathisch gemacht. Alles in allem ist auch Alex auf seine Art ein sehr liebenswerter Charakter.
Bewertung: 4,5/5


Eine Geschichte, die vor allem von ihrem Humor lebt und für mich ein perfektes Sommerbuch für leichte Lesestunden in der Sonne darstellt.


[Challenge] Carlsen-Triathlon - Juli


Gelesene Bücher:



Gelesene Seiten:



Zusatzaufgabe:

1. lies ein Buch eines / einer deutscher Autor/in

Lieblingsgefühle von Adriana Popescu (Rezi)

ODER


2. lies ein Buch eines / einer amerikanischen Autor/in

[Rezension] 'Göttin des Meeres' von P.C. Cast

Im Rausch der Tiefe – und einem Meermann verfallen!

Die 25-jährige Christine stürzt bei einem Flugzeugunglück ins Meer und ist kurz vorm Ertrinken. Doch in den Tiefen des Wassers begegnet sie Undine, die ihr einen Handel anbietet: Christine darf ihr Leben behalten, muss aber ihren Körper mit dem der Meerjungfrau tauschen. Doch das Leben im Meer ist gefährlich. Göttin Gaea, Mutter von Undine, hat Mitleid mit Christine und verwandelt sie zurück. Aber alle drei Tage muss Christine wieder ins Wasser. Doch sie verlangt nicht nur nach Wasser. Da ist auch der sexy Meermann Dylan, der ihr den Kopf verdreht hat …


Das Cover gefällt mir recht gut und war unter anderem auch einer der Kaufgründe. Die bläuliche Farbwahl passt auch sehr gut zum Thema Meer. Allerdings hätte es nach meinem Geschmack etwas weniger düster sein können, da es ja eher eine Geschichte mit Witz ist, als besonders düster.
Den Klappentext empfinde ich eher als weniger gut gelungen, da er doch schon recht viel vorweg nimmt und bereits einen Großteil der Geschichte zusammenfasst.


Als ich mit dem Buch begonnen habe, hatte ich einen wirklichen Reihenteil erwartet, der auch Bezug auf den Vorgänger 'Göttin der Liebe' nimmt. Umso überraschter war ich dann, als ich feststellte, dass es eine in sich abgeschlossene Geschichte ist, die keinerlei Bezug zum vorherigen Band nimmt. Das empfand ich aber gar nicht als negativ, denn so ist es zumindest mal eine Reihe, die man sich aufteilen kann und nicht zwangsläufig zeitnah hintereinander weg lesen muss.
Damit einher geht auch, dass das Buch einen eigenen Stil gegenüber Band 1 hat und eine etwas andere Richtung einschlug, als ich erwartet hatte. Auch das konnte mich aber eher positiv überraschen. Stellenweise hatte ich wirklich das Gefühl ein modernes Märchen zu lesen, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings ging es dadurch manchmal auch etwas ins extrem kitschige über, was mir dann wiederum gar nicht zusagte.
Lange Zeit habe ich gedacht, dass das Ende klar wäre, bevor es dann doch noch einige Wendungen gab und das Buch etwas anders endete, als ich von Anfang an erwartet hatte. Obwohl also viele Handlungsstränge vorhersehbar waren, konnte das Buch auch einige unerwartete Wendungen bieten.
Gefehlt haben mir in der Geschichte ein wenig die Einblicke in Undines neues Leben, dass ich gerne zumindest auch grob mitverfolgt hätte. Hier ist es aber eher ein 'ist jetzt halt so' und mehr erfährt man nicht. 
Auch fand ich es schade, dass die Handlungszeit zwar auf das Mittelalter gelegt wird, dies aber in der Erzählung eigentlich nie wirklich präsent ist. Zumindest kam es bei mir kaum an und obwohl ich kein Fan von historischen Romanen bin hätte ich mir hier etwas mehr Authentizität gewünscht. 
Was mich dann aber wirklich gestört hat, ist das, was ich oben schon angesprochen habe. Der Klappentext nimmt schon sehr viel vorweg und fasst quasi die ganze Geschichte des ersten Teiles zusammen, so dass mir rund die ersten 100 Seiten wirklich schwer fielen, weil mir der Ansporn zum Lesen fehlte, weil ich ja sowieso schon wusst, was passieren würde.
Dann gab es noch eine Kleinigkeit, mit der ich einfach nicht warm wurde: Der beschriebene Sex mit einem Meermann hat nämlich in meinem Kopf ganz seltsame Bilder geweckt, auf die ich auch gerne hätte verzichten können. Das aber nur eine ganz persönliche Folge meines Kopfkinos und nichts, was in die Wertung mit eingehen sollte.
Bewertung: 2,5/5


Der Schreibstil an sich war oft so, wie man ihn von P.C. Cast gewohnt ist. Recht leicht zu lesen und mit viel Umgangssprache. Während mich das in ihren anderen Geschichten meist weniger störte, hatte ich hier dann doch ziemliche Probleme damit. Immerhin ist der Hauptteil der Geschichte im Mittelalter angesiedelt und umgangssprachlich redet nicht nur unsere Protagonistin Christine, sondern auch alle um sie herum. Das passte für mich so gar nicht zusammen.
Anfangs hatte ich auch extreme Probleme mit Christines Selbstgesprächen, die die ersten Seiten komplett füllen. Das hätte man sicher eleganter lösen können und im Verlauf der Geschichte wurde es glücklicher weise auch auch deutlich seltener. 
Aufgrund des leichten Schreibstils war ein gewisser Lesefluss zwar vorhanden, konnte mich aber auch nicht wirklich zu einem hohen Lesetempo antreiben, weil mir ein wenig die Spannung fehlte.
Bewertung: 2/5


 Christine ist eine starke Frau. So stellt P.C. Cast sie zumindest im Vorwort vor und die Vermutung liegt auch nahe, da sie ja bei der Air Force arbeitet. Mir war also klar, wie sie vermittelt werden sollte, was aber bei mir eher weniger ankam. Insgesamt habe ich nur sehr schwer Zugang zu Christine gefunden und ihre Macken (z.B. die ständigen Selbstgespräche) haben mich eher genervt, als dass ich sie als witzig empfand. 
Zu den männlichen Protagonisten möchte ich eigentlich gar nicht viel sagen, da es nicht wirklich spoilerfrei ginge. Aber gesagt sein soll: Es ist dann doch recht bald sehr deutlich, wer welche Rolle in der Geschichte einnimmt.
Wer mir wirklich gut gefallen hat, waren die alten Frauen, die in der Abtei als Dienstmägde lebten. Sie brachten auch wieder ein bisschen dieses märchenhafte mit rein und lange Zeit war mir nicht klar, ob sie nun die guten Feen oder die bösen Hexen sind. 
Bewertung: 3/5


Ein in sich abgeschlossener Folgeband, den ich als viel schwächer als seinen Vorgänger empfand, der mich aber nicht davon abhält die nächsten Bände der Mythica-Reihe ebenfalls zu lesen. Wenn auch diese in sich abgeschlossene Geschichten erzählen, werden immerhin die Karten komplett neu gemischt.
Im 2. Teil der Reihe fand ich leider nur eine nervige Protagonistin, wenig überzeugende Kulissen und einen in meinen Augen unpassenden Schreibstil, aber zum Glück auch liebenswerte Nebencharaktere.


Mittwoch, 30. Juli 2014

[Rezension] 'Leaving Paradise' von Simone Elkeles

Das Letzte, was Caleb Becker vorhat, als er in seinen Heimatort Paradise zurückkehrt, ist, sich in Maggie Armstrong zu verlieben. Denn wegen Maggie, die er in jener fatalen Nacht mit dem Auto angefahren haben soll, war er verurteilt worden. Maggie wiederum will alles, nur nicht Caleb wiederbegegnen – dem Jungen, den sie für ihr Unglück verantwortlich macht. Und doch verbindet diese eine Nacht sie für immer, und so fühlen sich Caleb und Maggie, als sie sich wiederbegegnen, gegen ihren Willen zueinander hingezogen. Aber gerade, als die beiden sich näherkommen, kommen Dinge ans Tageslicht, die alles zu zerstören drohen…
Quelle: random house


Das Cover ist, wie ich es schon bei so vielen Elkeles-Rezensionen gesagt habe, typisch mit hohem Wiedererkennungswert. Der schwarze Hintergrund mit dem Pärchen darauf lässt mich einfach zuerst an genau diese Autorin denken. Was ich hier besonders gelungen finde, ist, dass man nur die Arme der Personen sieht und somit nicht Gefahr läuft ein Bild vorgefertigt zu bekommen oder noch schlimmer kein rundes Bild bilden zu können.
Der Klappentext ist natürlich recht intelligent geschrieben. Selbst wenn er einen nicht ansprechen sollte von der Thematik her, könnte ich mir vorstellen, dass der letzte Satz einen trotzdem dazu animiert, neugierig zu werden, was denn diese 'Dinge' sind. Schade fand ich, dass ich schon beim Klappentext eine Vermutung hatte, die sich dann auch sehr ähnlich bestätigt hat.


Die Idee an sich fand ich erst einmal sehr spannend. Nicht nur, dass eben eine Art 'dunkles Geheimnis' angedeutet wird, sondern auch, die Grundlage der Protagonisten. Anders als in üblichen Geschichten, haben sie den Schicksalsschlag schon hinter sich und kämpfen nun mit den Folgen. Mir stellte sich gleich die Frage, wie sich die Vergangenheit wohl auf das Verhalten der Protagonisten auswirkt.
Die große Frage, die sich mir stellte, war, wie sich denn Opfer und Täter nun näher kommen sollen. Das hat Simone Elkeles in meinen Augen glaubwürdig gelöst. Ein kleines Detail in dieser Konstellation verschweigt uns der Klappentext ja auch noch, aber ich werde mich hüten dieses dann jetzt vorweg zu nehmen.
In einem Satz würde ich den Inhalt des Buches als einen bzw. zwei Wege zurück ins Leben bzw. in die Normalität bezeichnen. Auch wenn ich nicht davon sprechen würde, dass am Ende diese Normalität wieder zu 100% hergestellt wurde, aber dafür gibt es ja auch noch einen zweiten Teil.
Schade fand ich, dass ich eben von Anfang an schon eine Vermutung hatte und diese sich im groben auch bestätigte. Insgesamt fand ich das Buch als eher absehbar mit nur wenig bereitgehaltenen Überraschungen und Wendungen. Aber da es ja auch kein Thriller oder Krimi sein soll, fiel das dann nicht ganz so arg ins Gewicht. Interessant war es nämlich trotzdem, wie Stück für Stück die Vergangenheit beleuchtet wurde und ich meine Vermutung überprüfen konnte.
Bewertung: 4/5


Der Schreibstil an sich traf eigentlich genau das, was man von Simone Elkeles erwartet. Wie auch ihre anderen Bücher empfand ich dieses von der Art des Geschriebenen her als leicht, locker und auch etwas frech.
Den Wechsel der Erzählperspektiven fand ich dieses Mal aber nicht besonders gelungen. 
Zum einen gibt es diverse Zeitsprünge zwischen den Perspektiven, sodass ich des Öfteren das Gefühl hatte, etwas zu verpassen. Das hat mich etwas enttäuscht, weil ich von ihr eigentlich eher fließende Übergänge gewohnt bin.
Des weiteren und in meinen Augen auch schwer wiegender, fand ich durch den Wechsel der Perspektiven aber auch den Inhalt der Geschichte etwas unglaubwürdig. Diese großen Dinge, die den beiden Protagonisten das Leben schwer machen. Denn mindestens einer der Beiden kennt die Wahrheit von Anfang an, sodass der Leser diese durch seine Augen eigentlich von Anfang an ebenfalls kennen müsste. Hier wäre in meinen Augen ein Roman aus nur einer Sicht die elegantere und überzeugendere Variante gewesen.
Bewertung: 2,5/5


Den beiden Hauptcharakteren kann man eines nicht abschreiben: Sie sind speziell. 
Maggie ist ziemlich am Ende und hat mit den Folgen des Unfalls hart zu kämpfen. Immerhin wurde so ziemlich ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt, indem ihre Zukunftsvorstellungen beinahe unmöglich wurden. Oft hatte ich das Gefühl, dass sie 'einfach nicht mehr will', aber aufgeben tut sie dennoch nie. Sie ist eine Kämpferin, die trotzdem versucht ihren Weg ins Leben zurück zu finden. Auch wenn es mehr als einmal Rückschläge gibt und ihr Steine in den Weg gelegt werden.
Caleb hingegen fand ich eher engstirnig und trotzig, manchmal sogar etwas 'rotzig'. Und gerade dieses trotzige Verhalten konnte ich nicht richtig nachvollziehen. Oft hatte ich das Gefühl, dass er sich weigert für seine Handlungen einzustehen und Gott und die Welt dafür verantwortlich machte. 
Zusammen haben mir die beiden dann aber doch recht gut gefallen. Besonders weil Caleb hier doch manchmal seine harte Hülle hat fallen lassen und sich von einer besseren Seite zeigte.
Bewertung: 3,5/5


Eine eigentlich interessante Geschichte, die mich aber, insbesondere durch den Perspektivwechsel, nicht ganz erreichen und überzeugen konnte.


[Rezension] 'Die Verratenen' von Ursula Poznanski

Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich – Rias Leben könnte nicht besser sein.
Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft.
Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
Quelle: Loewe Verlag


Das Cover ist recht schlicht gehalten, wird aber durch alle drei Teile der Trilogie (mit farblichen Änderungen) beibehalten. Sowas gefällt mir ja immer gut, weil es einfach im Regal schöner aussieht. Ansonsten muss ich aber sagen, dass das Cover für mich nun kein großer Hingucker ist und ich auf das Buch eher durch die Autorin aufmerksam wurde.
Der Klappentext hingegen hätte mich dann auch überzeugt, wenn es eben nicht von Ursula Poznanski wäre. Denn dieser macht wirklich neugierig auf das Buch, gibt einen groben Überblick, ohne zu viel zu verraten.


Wie oben schon erwähnt, verrät der Klappentext eigentlich kaum etwas wichtiges von der Geschichte, sodass das Buch von der ersten Seite an spannend war, weil man nicht schon zusammengefasst hatte, was man auf den ersten 100 Seiten erfährt. Ich konnte mich dadurch einfach auf das Buch einlassen und mich überraschen lassen, wohin es mich führt. Dabei habe ich jede noch so kleine Information zur Welt und zu den Charakteren in mich aufgesogen und wollte einfach immer mehr erfahren.
Im Verlauf der Geschichte bekam ich ein klares Bild von der Welt in der Eleria, genannt Ria, lebt und habe mich irgendwie immer bei ihr gefühlt. Obwohl das Buch in einer dystopischen Welt spielt, konnte ich mir diese vorstellen, als würde ich selbst schon ewig in genau dieser Welt leben.
Die Geschichte wirkte gut durchdacht und es gab keine Logikfehler, die mir aufgefallen wären. Der Inhalt hält genau das, was der Klappentext verspricht: Flucht, Versteckspiel und Verrat. Und 'atemlos' traf es wirklich zu so ziemlich jedem Zeitpunkt.
Auf den mehr als 450 Seiten werden immer mehr Fragen aufgeworfen, aber glücklicherweise auch immer mal wieder kleinere und größere Erklärungen gegeben, sodass man das Gefühl hat, wirklich stetig voran zu kommen.
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Am Ende bleiben natürlich noch einige Dinge unaufgeklärt, aber das war bei einer Trilogie nicht anders zu erwarten.
Bewertung: 5/5


Ursula Poznanski hat für mich einen einmaligen Schreibstil. Egal, welches ihrer Bücher ich bisher gelesen habe, sie hat mich mit jedem ihrer Worte komplett erreicht.
Besonders beeindruckend fand ich, dass es keine eigentlichen Erklärungskapitel gab, in denen dem Leser die Welt näher gelegt wird. Dieses geschieht mehr oder minder nur durch kleine Nebensätze in der Haupthandlung und trotzdem hatte ich beim Lesen immer ein klares Bild vor Augen, wobei die Autorin aber auch noch Spielraum für eigene Vorstellungen ließ. Das Kopfkino lief während des gesamten Buches auf Hochtouren.
Aufgrund der hohen Spannung und des flüssigen Schreibstils unterstützt das Buch ein wirklich hohes Lesetempo und lässt einen vollständig in der Geschichte versinken. Aus der Hand legen konnte ich das Buch nur sehr schwer und auch nur dann, wenn es wirklich sein musste.
Bewertung: 5/5


Die Charaktere in 'Die Verratenen' wirkten auf mich genauso gut durchdacht wie die Welt. Ich habe jedem von ihnen seine (Eigen)art abgenommen und konnte sie, obwohl der Leser mit einer verhältnismäßig großen Gruppe gleich zu Anfang konfrontiert wird, alle auseinander halten. Denn kein Charakter ist wie der andere.
Gut gefallen hat mir auch, dass Ria mit Aureljo bereits eine gefestigte Beziehung hat und es daher hier wirklich um die Welt und eben den Verrat geht und nicht um ein großes Liebesdrama. Auch wenn sich natürlich andeutet, dass das in den Folgebänden noch einmal ein Thema wird. Als Leser kann man da wohl schon recht gut einschätzen, wer zu Aureljos 'Gegenspieler' werden könnte.
Jeder Charakter hat eigene Fähigkeiten, die sehr überzeugend rüber gebracht werden. 
Ria als Protagonistin hätte ich mir nicht sympathischer wünschen können. Sie ist loyal, muss daher aber auch oft über ihren Schatten springen und einsehen, dass diese Loyalität eben manchmal den falschen Personen gilt. Ihr Weltbild wird komplett auf den Kopf gestellt und auch gegenüber ihren Freunden wird Misstrauen gesät. Trotzdem bleibt Ria stark, sucht und erkämpft sich ihren Weg. Dabei handelte sie für mich immer nachvollziehbar und ich konnte ihren Zwiespalt sehr gut mitfühlen. Gemeinsam mit ihr habe ich Personen ge- und misstraut, wurde gemeinsam mit ihr enttäuscht, aber konnte auch kleine Erfolgserlebnisse verbuchen. Ihr Bedürfnis nach Harmonie konnte ich sehr gut nachfühlen, genauso den Verrat, wenn man merkte, dass genau dieses Bedürfnis ausgenutzt wurde.
Alle anderen Charaktere bleiben ein kleines bisschen im Dunkeln. Dadurch, dass die gesamte Geschichte aus Rias Sicht erzählt wird, wusste auch der Leser nie so recht, wer nun zu den Guten gehörte. Die Charaktere waren einzigartig und sympathisch, aber immer wieder habe ich mir gesagt, dass ich ihnen nicht blind vertrauen darf.
Einzig Tomma hat mir nicht ganz so gut gefallen. Lange Zeit habe ich sie auf ca. 13 Jahre geschätzt, bis die Bombe dann platzte und man erfuhr, dass sie sogar etwas älter sein soll als Ria. Tomma verhält sich recht kindisch und trotzig, schert sich nicht um Loyalität und Gemeinschaftsgefühl, handelt egoistisch. Aber in gewisser Weise ist eben auch das eine persönliche Eigenart, die ich nicht gut heißen, aber akzeptieren konnte.
Bewertung: 4,5/5


Eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für Dystopiefans. Besondere Charaktere in einer besonderen Welt, verbunden mit einem sagenhaften Schreibstil, machen es mir leicht die volle Punktzahl zu vergeben. 
Meine einzige Sorge: Es gibt schon wieder keine Luft nach oben in der Bewertung, sollten die Folgebände noch besser werden.


Dienstag, 29. Juli 2014

[Rezension] 'Lieblingsmomente' von Adriana Popescu

Mach jeden Moment zu einem Lieblingsmoment
Layla und Tristan verstehen sich auf Anhieb – als Freunde. Immerhin sind beide in festen Händen. Tristan bringt ihr abends Essen ins Büro, entführt sie auf seiner alten Vespa an die schönsten Stellen Stuttgarts und imitiert mit geworfenen Wunderkerzen Sternschnuppen, weil er weiß, dass Layla noch nie eine gesehen hat und zu viele ihrer Träume unerfüllt sind. Gemeinsam erleben sie Lieblingsmoment um Lieblingsmoment. Ob dies am Ende doch die große Liebe ist?
Quelle: Piper


Das Cover von Lieblingsmomente ließ mich als allererstes durch seine Farbe an einen 08/15-Chick-Lit-Roman denken. Durch die einzelnen Fotos, die wunderbar Bezug auf den Beruf der Protagonistin nehmen, wurde ich dann aber doch neugierig. 
Auf den Klappentext trifft eigentlich das gleiche zu. Es klingt nach Liebesroman, nichts großartig besonderem. Trotzdem wollte ich wissen, was denn nun dahinter steckt und wurde mehr als positiv überrascht.


Schon ziemlich am Anfang der Geschichte merkt man, womit man es hier zu tun hat. Nämlich einem deutlichen Kampf zwischen Kopf und Herz.
Oliver übernimmt hier die Kopfrolle. Er und Layla sind lange zusammen und funktionieren gemeinsam. In dieser Beziehung geht es offensichtlich viel mehr um Äußerlichkeiten, Sicherheit und Gewohnheit, als um große Gefühle. 
Tristan bildet da direkt einen Kontrast zu. Schon beim ersten Aufeinandertreffen wird klar, dass es bei ihm viel mehr ums Herz geht. Die 'Beziehung' zu ihm ist das genaue Gegenteil. Das Zusammensein ist leicht und viel mehr auf Gefühle, Wünsche und Träume ausgelegt. Er ist viel weniger praktisch als Oliver. Das Kennenlernen verläuft auch beinahe automatisch und nebenbei und scheint dadurch der ganz normale Lauf der Dinge zu sein, ohne großartig inszeniert zu wirken.
Layla macht in der Geschichte eine Phase durch, die sicher viele kennen. Man glaubt mit dem Status Quo absolut zufrieden und glücklich zu sein, bis man dann etwas anderes kennen lernt und erst dann bemerkt, was einem eigentlich schon sein ganzes Leben fehlt. Man kann eben nichts vermissen, was man nicht kennt. 
Den ganzen Roman über schwebt der Schatten namens Helen über den Protagonisten und auch dem Leser. Ihres Zeichens Tristans Freundin, aber nie direkt anwesend. Die Lösung um ihre Identität konnte mich dann nicht wirklich überraschen, da es schon lange ersichtlich war und ich mich auch fragen musste, ob Layla es nicht auch zumindest schon einmal hätte in Erwägung ziehen müssen. Was in diesem Zusammenhang aber dann doch eine große Überraschung war, war Tristans Wohnung. Bis heute weiß ich noch nicht richtig, was ich davon halten soll.
Das Ende wiederum war dann ganz nach meinem Geschmack und fühlte sich einfach richtig an.
Bewertung: 4,5/5


In meinen Augen hat Adriana Popescu einen ganz besonderen Schreibstil und das absolut im positiven Sinn.
Die schafft es mit ihren Worten Bilder zu malen, die der Leser ganz klar vor Augen hatte. Obwohl ich selbst zugeben muss, noch nie in Stuttgart gewesen zu sein, habe ich regelrechtes Fernweh nach dieser besonderen Stadt bekommen. 
Gefühle werden nicht immer an- und schon gar nicht ausgesprochen, dennoch bemerkt man diese als Leser durch die Art des Schreibens.
Besonders gelungen fand ich auch, dass der Unterschied zwischen diversen Situationen allein durch den Schreibstil zu erkennen war. So sind zum Beispiel Szenen mit Oliver eher kühl geschrieben, während jene mit Tristan gleich ein Gefühl von Leichtigkeit, Frei sein und Spaß vermitteln.
Bewertung: 5/5


Layla war für mich eine sehr sympathische Protagonistin. 
Nach außen hin wirkt sie zuerst einmal sehr zufrieden und fest im Leben verankert. Aber als Leser, der auch in ihr inneres schauen darf, merkt man schon gleich am Anfang, dass etwas fehlt und kann es auch gut nachfühlen. 
Layla ist auf der Suche nach sich selbst, hinterfragt nach und nach ihr Glück, gesteht sich ihre Träume und ihren Wunsch nach Freiheit ein. Im Laufes der Geschichte macht sie unweigerlich eine große Entwicklung durch.

Laylas Freund Oliver scheint von außen und mit dem Verstand betrachtet erst einmal der perfekte Ehemann zu sein. Nach und nach bröckelt aber diese Fassade und man sieht die Beziehung, wie sie wirklich ist.
Überraschend fand ich, dass Oliver hier nie wirklich als der 'Böse' wegkommt. Anstatt Wut habe ich ihm gegenüber eher Mitleid empfunden, dafür, dass er so blind durchs Leben geht.

Tristan ist in nahezu allen Punkten das Gegenteil von Oliver und somit genau der Mann, den Layla auf ihrem Weg an ihrer Seite brauchen kann. Er zeigt ihr, was Leben heißt, interessiert sich für ihre wahre Person, ihre Interessen und Träume. Er ist also eher der Mann mit Ecken und Kanten, der aber gut fürs Herz ist.
Womit ich bis heute nicht so richtig zurecht komme, ist der große Widerspruch, der für mich in Tristans anfänglichem Verhalten und dann schließlich in dem Eindruck seiner Wohnung liegt. Das war für mich ein absoluter Stilbruch und mir fiel es anschließend schwer, diese beiden Tristans unter einen Hut zu bekommen.
Natürlich präsentiert man sich der Öffentlichkeit anders, als man im privaten ist, aber hier war der Kontrast mir eindeutig zu groß.

Wer mir generell leider etwas zu kurz kam, war Beccie. Als 'irgendeine' Freundin hätte ich sie überzeugend gefunden. Für DIE beste Freundin war sie mir allerdings zu wenig präsent.
Bewertung: 4/5


Eine Lieblingsgeschichte, die viel mehr zu bieten hatte, als mich das äußere Erscheinungsbild vermuten ließ.