Freitag, 23. Mai 2014

[Rezension] 'Weil ich Will liebe' von Colleen Hoover

Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.



Das Cover ist passend zum ersten Band gehalten. Anstatt pink ist der Farbklecks diesmal in blau gehalten, was passend zu Wills Erzählperspektive ist.
Das Cover ist wie auch schon beim ersten Band sehr schlicht gehalten, hat aber doch einen gewissen Wiedererkennungswert. Mir gefällt es auf jeden Fall.
Was ich nur immer noch etwas seltsam finde sind die Titel. Umgekehrt hätte ich es sinniger gefunden. Denn warum heißt es aus Wills Sicht 'Weil ich WIll liebe'?

Auch der Klappentext ist passend zum ersten Teil gehalten. Eine Andeutung auf die Liebe von Will & Layken und darauf, dass ihnen etwas dazwischen kommt. Auf der Verlagsseite erfährt man dann in der Inhaltsangabe auch bereits, was dieses etwas ist ... denkt man zumindest.
Während des Lesens merkt man allerdings, dass der Inhaltstext keineswegs die Geschichte vorweg nimmt, was mich sehr positiv überrascht hat.


Beim Einstieg in das Buch hatte ich überhaupt keine Probleme, obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe. Die Personen und auch die Geschichte waren gleich wieder präsent. 
Eine schöne Sache fand ich, die Einführung des Spiels 'Zuckerstück & Säurebad', bei dem die Patchwork-Familie, die nicht nur aus Will, Layken und ihren Brüdern, sondern auch aus Eddie und Gavin, besteht, beim allabendlichen gemeinsamen Essen ihr schönstes und schlimmstes Ereignis des Tages nennen. 
Auch das Nachbarsmädchen Kirsten schließt sich bald der kleinen Familie als ständige Begleitung an.

Mein Säurebad an der Geschichte war definitiv, dass es anfangs beinahe nur darum ging, dass Will und Layken ihr 'erstes Mal' vor sich haben. 
Klar, es ist ein großes Thema und es wird auch ganz glaubwürdig erklärt, warum sie auch nach einem Jahr noch nicht miteinander geschlafen haben. Allerdings habe ich beim ersten Band noch als besonders sympathisch gefunden, dass das Buch fast vollständig ohne Sex auskam. Daher ist es mir etwas sauer aufgestoßen, dass es hier im ersten Drittel nahezu um nichts anderes ging. Das hätte man nach meinem Geschmack auch definitiv kürzer fassen können.

Mein Zuckerstück war dafür die gesamte restliche Geschichte und ganz besonders die Vase mit den Sternen, auf die ich hier aber nicht näher eingehen will. Lasst euch einfach überraschen.
Verraten sei aber noch, dass die Probleme, mit denen Will und Layken konfrontiert werden, durchaus weiter gehen, als bis zu einer wieder aufgetauchten Ex-Freundin.

Schön fand ich auch die einleitenden Texte zu den Kapiteln. Statt Songtexte waren es dieses Mal Tagebucheinträge von Will.
Des weiteren gab es natürlich auch wieder den ein oder anderen Poetry-Slam-Text, was ich mir schon sehr erhofft hatte.
Bewertung: 3,5/5


Der Schreibstil bleibt wie gehabt sehr angenehm und nachvollziehbar. Am Anfang hatte ich noch etwas Schwierigkeiten damit, mich daran zu gewöhnen, dass es dieses Mal Will ist, der die Geschichte erzählt. Seine Gedankengänge ähneln Laykens am Anfang noch ziemlich, sodass ich das Gefühl hatte, sie würde einfach weiter erzählen. Nach einigen Kapiteln hatte ich mich dann aber auf Will eingestellt und auch das Gefühl, dass seine Gedanken sich in ihrer Art nun doch etwas von Laykens Denkweise unterscheiden.
Der Lesefluss war definitiv vorhanden, auch wenn es anfangs eben etwas schleppend voran ging, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, dieses ganze Hin und Her im Bezug auf ihr erstes Mal zu lesen.
Sobald aber der Schwerpunkt der Themen sich etwas verlagert hat, stellte sich der gewohnte Lesefluss mit einem recht hohen Tempo endlich wieder ein.
Bewertung: 4/5


Die meisten der Charaktere kennt man schon aus Band 1 und sie waren mir nach wie vor sympathisch und handelten zum Großteil nachvollziehbar. 
Besonders Kel und Caulder haben es mir absolut angetan. Sie sind sehr authentisch in ihrer Rolle als Kinder und bringen immer wieder frischen Wind rein. Im Vergleich zum ersten Teil merkt man aber auch, dass sie langsam aber sicher etwas älter werden.
Neu dazu kam Kirsten, die eigentlich genau das verkörpert, was ich an Kindern in Büchern nicht leiden kann. Nämlich wenn sie zu erwachsen rüberkommen und eigentlich gar nicht wie Kinder reden. Hier allerdings hat Colleen Hoover mich überzeugen können, Kirsten ihre Rolle als neunmalkluges Kind voll abzunehmen. Sie hatte ich auch sehr schnell in mein Herz geschlossen und sie brachte mich mehr als einmal zum Grinsen.
Auch ihre Mutter Sherry taucht als neuer Charakter auf. Im Gegensatz zu ihrer Tochter konnte ich mich mit ihr aber das ganze Buch über nicht so richtig anfreunden bzw. wurde einfach nicht mit ihr warm. 
Ja, es gab Momente, in denen ich es sehr mochte, wie sie Will zur Seite steht, z.B. die Szene, als sie ihm ein altes Video zeigt. Es überwiegen aber doch die Situationen, wo ich einfach nicht wusste, was ich von ihr halten sollte.
Als letztes seien noch Wills Großeltern und ganz besonders sein Großvater mit seinen 'Twitts' unter dem '#Sonntagsbraten' erwähnt. Er hat mir ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert und mich als Altenpflegerin darüber nachdenken lassen, wie die Arbeit mit der 'nächsten Generation' dann wohl wird.
Mit den Charakteren lachen und weinen, sich freuen und mit ihnen leiden das konnte ich auch hier wieder sehr gut und besonders die Slam-Texte der Kinder gingen mir total ans Herz.
Bewertung: 4,5/5


Insgesamt hat mir 'Weil ich Will liebe' zwar gut gefallen, kam aber nicht an den ersten Band ran. Trotzdem empfehle ich es zumindest jedem, der 'Weil ich Layken liebe' genauso überzeugend fand wie ich, es auch mit diesem zweiten Teil zu versuchen.


[Aktion] Wölkchens Freitagsfragen #46

Eine Aktion von Frau Wölkchen

Bücher-Frage:

1. Liest du eher bekannte Bücher oder dürfen es auch mal nicht so populäre Bücher sein?
(Gerne mit Begründung) 

Im großen und Ganzen bin ich wohl eher eine 'Mainstream-Leserin'. Warum? Vermutlich weil einem diese bekannten Bücher eben immer wieder an verschiedenen STellen auffallen und man dadurch immer neugieriger wird.
Da ich aber auch schon häufig von Hype-Büchern enttäuscht wurde, darf es auch gerne mal etwas unbekannteres sein. Da finde ich das schöne, dass man völlig ohne Erwartungen rangehen kann und dabei häufig wirklich überrascht wird und wahre Schätze entdeckt.

Private Frage:

2. Wenn du die Möglichkeit hättest in der Zeit zu reisen, du dich aber nur einmalig entscheiden dürftest ob du immer nur in die Zukunft oder in die Vergangenheit reisen willst, wofür würdest du dich entscheiden? 

Oh, das ist eine schwere Frage.
Neugierig auf die Zukunft ist wohl jeder, demnach liegt diese Antwort eigentlich nah. Aber wer weiß was uns da erwartet? Wenn es mit der Welt immer schlimmer wird, möchte man dann wirklich da 'gefangen' sein?
In der Vergangenheit gab es natürlich auch schlimme Zeiten und Ereignisse, aber da kann man eben eher abschätzen, was einen erwartet und sich gezielt Zeiten und Orte aussuchen, die man gerne miterlebt/einmal gesehen hätte. 
Also würde ich mich wohl für die Vergangenheit entscheiden.

Donnerstag, 22. Mai 2014

[Rezension] 'Letztendlich sind wir dem Universum egal' von David Levithan

Die Geschichte einer ungewöhnlichen ersten großen Liebe – und ein phantastischer Roman, wie er realistischer nicht sein könnte

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.

Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?


Das Cover ist relativ schlicht und fällt doch sofort ins Auge. 
Den Inhalt des Buches gibt es meiner Meinung nach recht gut wieder, denn A schlüpft nun einmal jeden Tag in einen anderen Körper. All die Gesichter konnte ich mir sehr gut als As ständig wechselnde Identitäten vorstellen.
Auch den Klappentext finde ich sehr gelungen. Er gibt wieder, orum es in diesem Buch geht, macht neugierig, aber ohne zu viel zu verraten.
Anfangs hatte ich ein bisschen Sorgen, dass durch den Satz mit Rhiannon zu viel vorweg genommen wird. Da sie allerdings schon sehr früh auftaucht und auch gleich klar wird, dass sie etwas besonderes für A ist, war diese Sorge unberechtigt.


Die Idee der Geschichte war für mich mal etwas ganz neues und die Umsetzung empfand ich als absolut gelungen. 

Die Geschichte ist komplett aus As Sicht erzählt und in Kapitel unterteilt, die sich aus As Tagen zusammensetzen. Dabei variiert die Länge der Kapitel sehr, was aber auch nur richtig ist. Denn es gibt eben Tage, an denen viel passiert und dann wieder welche, die recht ereignislos vorbei gehen. Genauso wie im echten Leben.

Auch wenn es eigentlich jedes Mal der gleiche Ausgangspunkt ist (neuer Körper, neue Geschichte), sind die einzelnen Tage so unterschiedlich gestaltet, dass es nie langweilig wurde und ich gut und gerne noch einige Identitäten mehr hätte kennenlernen wollen.

Dass einer der 'geliehen' Körper, also die Person, die eigentlich darin steckt, A gemeinsam mit einem Pastor auf die Schliche kommt, bringt noch einmal zusätzliche Spannung rein und die Auflösung des ganzen, zeigt A Wege auf, die ihn vor eine wichtige Entscheidung stellen. 
Welche das ist und wie A sich entscheidet werde ich euch natürlich noch nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selbst lesen.

Das Ende kam dann ziemlich abrupt und für mich auch überraschend, so dass ich ein paar mal nachsehen musste, ob ich nicht etwas übersehen habe und doch noch ein paar Seiten folgten. 
Trotzdem ist das Ende gut gewählt und konnte mich überzeugen.
Bewertung: 5/5


Der Schreibstil ist genauso, wie ich es von David Levithan gewohnt bin. Leicht, locker und gut zu lesen. An vielen Stellen mit einem Hauch von Humor versehen.
Der Lesefluss blieb permanent mit einem sehr hohen Tempo aufrecht erhalten, da es an jedem Tag etwas neues zu entdecken gibt und ich mir am Ende jedes Kapitels dachte 'ein Tag geht noch'. 
Man ist immer neugierig, wo es A am nächsten Tag hin verschlägt und so musste ich mich regelrecht zwingen, das Buch aud der Hand zu legen. Wären nicht Arbeit und andere Verpflichtungen da gewesen, hätte ich es sicher an einem Stück gelesen.
Bewertung: 5/5


Im Laufe der Geschichte lernt man einen Haufen an 'sekundären' Charakteren fest. Denn auch wenn A immer mehr von sich selbst in die Identitäten legt, vergisst der Autor nie, auch die grundlegenden Charaktere der Personen vorzustellen.
Die primären Charaktere beleiben aber immer A und Rhiannon.

A ist ein Protagonist, von dem man als Leser noch einiges lernen kann.
Er kennt keine Differenzierung zwischen männlich und weiblich, hetero- und homosexuell, nach Hautfarbe, Religion oder sonstigen äußerlichen Merkmalen. Für ihn ist jeder Mensch gleich wert, denn er steckte in all diesen Körpern schon mal.
Auch Leute mit Krankheiten (psychisch oder physisch) und Abhängigkeiten kennt er und aufgrund seines besonderen Blicks auf bzw. in die Leute, verurteilt er niemanden für das was er ist.
Da er es von klein auf nicht anders kannte, empfand ich dies auch als sehr authentisch und vorbildlich. Da könnte sich manch einer noch eine Scheibe von abschneiden.

Eine Abwandlung des Titels, die mir die meiste Zeit des Lesens über durch den Kopf ging, wäre:
Letztendlich ist es egal, wen wir lieben.
Und das ist etwas, was auch Rhiannon noch lernen muss.

Sie mag zwar A, aber bei weitem nicht all die Körper, in denen er ihr begegnet.
Sie ist abgeschreckt, wenn er als übergewichtiger Junge vor ihr steht und kann sich auch nicht richtig auf ihn einlassen, wenn er im Körper eines Mädchens steckt.
Das machte aber auch sie nur authentisch. Das Äußere ist nun mal das erste, was man von einem Menschen wahr nimmt und natürlich bildet man sich dadurch automatisch eine Meinung, ob man will oder nicht.
Hoch angerechnet habe ich ihr aber, dass sie Stück für Stück offener wurde und zumindest versucht hat, sich vorurteilslos A und seinen verschiedenen Körpern zu stellen.
Ihre Probleme damit, sowie ihre Zweifel an der ganzen Geschichte, haben auch sie in meinen Augen sehr real werden lassen.

Mit diesen beiden Protagonisten konnte ich mich freuen, mit ihnen leiden, lachen und weinen. 
Das ist es, was ich mir von einem Buch wünsche.
Bewertung: 5/5


Eine gefühlvolle Geschichte mit einer Botschaft.
Eines meiner Highlights dieses Jahres. 
Auch wenn Fantasy vielleicht nicht so ganz eures ist:
Unbedingt lesen!
Denn ja, es gibt Fantasyelemente, die aber überraschend real wirken.


Dienstag, 20. Mai 2014

[Aktion] Gemeinsam Lesen # 61

Eine Aktion von Asaviel

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Für immer Ella & Micha von Jessica Sorensen

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Ich muss noch zwei Songs spielen, dann können wir beide gehen." 
(Seite 36)

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Da gibt es noch nicht viel, da ich es ja gerade erst angefangen habe. Da der erste Band mich sehr überzeugen konnte, bin ich mal gespannt, ob der zweite da nun mithalten kann.

4. Mit welchen Schauspielern würdest du die Hauptcharaktere deines aktuellen Buches besetzen, wenn es verfilmt werden würde?

Hm, da kann ich keine Namen nennen, denn ich würde definitiv 'frische' junge Schauspieler wählen, die noch nicht mit einer anderen Rolle in Verbindung gebracht werden. Diese müssten also erst einmal gecastet/entdeckt werden ;)

Montag, 19. Mai 2014

[Challenge] Task-Challenge - Mai


Pflichtaufgabe 1: 

Lies das älteste Buch (Erscheinungsjahr), das sich auf deinem SUB (= Stapel ungelesener Bücher) befindet.

Zeit im Wind (Erscheinungsjahr meiner Ausgabe: 1999) (Rezi)

Pflichtaufgabe 2: 

Lies den ersten Teil einer Reihe/Trilogie.

Eene Meene (Rezi)

Bonusaufgabe: 

Lies ein Buch, eines deutschen Autors/einer deutschen Autorin.

Der Seelenbrecher (Rezi)

[Rezension] Eene Meene von M.J. Alridge



Ein perfider Killer kidnappt Paare. Die Opfer wachen orientierungslos auf, gefangen in einem Raum, niemand hört ihre Schreie. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit, nur eine Waffe und die Botschaft des Entführers: Entweder sterben beiden einen langsamen, qualvollen Tod – oder einer bringt den anderen um und ist frei.

Detective Inspector Helen Grace und ihr Team wissen nicht weiter; nichts scheint die Fälle zu verbinden. Doch die Entführungen sind so akribisch vorbereitet, so konsequent durchgeführt, dass es einen Plan geben muss.

Und für Helen, die nach außen so stark und unberührbar erscheint, ist die Zeit gekommen, ein weiteres Mal ihre eigene Hölle zu durchschreiten, Brücken einzureißen und über Grenzen zu gehen.

Der Auftakt zur Thrillerreihe um Detective Inspector Helen Grace!

Rot oder Grün? Das Cover wählen Sie. Leben oder Tod? Die Opfer müssen wählen …

Sam schläft. Ich könnte ihn jetzt töten. Vielleicht würde ich ihm damit sogar einen Gefallen tun. Als wir nach dem Überfall zu uns kamen, waren wir in diesem alten Schwimmbad. Fünf Meter hohe Kachelwände. Keine Leiter. Ich habe Sam umarmt. Seinen Geruch eingeatmet, den ich so sehr liebe. Dann klingelte das Handy, und wir begriffen den grausamen Plan.

Amy sieht mich nicht an. Spricht nicht mit mir. Vielleicht gibt es nichts mehr zu sagen. Jeden Quadratzentimeter unseres Kerkers haben wir nach einem Fluchtweg abgesucht. Nur die Pistole hat keiner von uns angerührt. Bisher.
Quelle: Rowohlt


Das Cover an sich empfinde ich jetzt nicht unbedingt als Kaufgrund, aber es hindert auch nicht daran. Dem Cover allein stehe ich also eher neutral gegenüber.
Die zwei farblich unterschiedlichen Ausgaben hingegen waren für mich der Eyecatcher schlechthin und erst dadurch bin ich wirklich auf das Buch aufmerksam geworden. 
Erst einmal wurden beide Ausgaben von allen Seiten betrachtet, um herauszufinden, was der Sinn dahinter ist. Als keine Unterschiede gefunden wurden, wurde noch in der Buchhandlung das Internet bemüht. 
Die Idee hinter der Aufmachung (die Charaktere müssen Entscheidungen treffen, also triff auch du als Leser sie) finde ich absolut genial.

Der Klappentext erinnert mich ein wenig an die Saw-Filme. Da ich diese (zumindest die ersten) vor allem aufgrund der Idee dahinter sehr mochte, sprach mich natürlich auch der Klappentext sehr an und machte mich neugierig auf das Buch.
Es versprach spannend zu werden und auf die Abgründe des menschlichen Handelns einzugehen.

Das Buch musste also mit nach Hause.
Ich habe mich übrigens, wie oben schon zu erkennen, für die grüne Ausgabe entschieden.


Ich hatte mir sehr viel vom Inhalt versprochen und war dann doch etwas enttäuscht, als schon nach den ersten Seiten alles was im Klappentext noch so spannend klang, abgehandelt war. 
Ich merkte schnell, dass der Schwerpunkt ganz anders lag, als ich es erwartet/erhofft hatte.
Viel mehr ging es um die Ermittlungen und Hintergründe, als wirklich um die Personen, die entführt wurden und wie sie mit der Situation umgehen, wie und aus welchen Gründen sie ihre Entscheidungen treffen (müssen).
Der Aufbau des ganzen, sowie die Spannungskurve erinnerte mich hier leider eher an 'Und täglich grüßt das Murmeltier', als an 'Saw'. 
Die Handlung wiederholte sich leider immer wieder und hielt für mich nicht allzu viele Wendungen bereit.
Dennoch gab es einen soliden Geschichtsverlauf, der auch zu einem Ziel hinführte. Allerdings fehlte mir für einen Thriller eine ganze Ecke an Spannung und Tempo und war mir teilweise auch zu absehbar.
Bewertung: 3/5 


Der Schreibstil war verständlich und flüssig zu lesen. 
Die Kapitel waren sehr kurz gehalten. Meistens umfassten sie nur 2-3 Seiten. Ich bin zwar ein Fan von kurzen Kapiteln, allerdings waren diese wirklich sehr knapp geraten.
In jedem Kapitel wurde außerdem die Perspektive gewechselt (insgesamt gibt es im ganzen Buch bestimmt um die 10 Perspektiven), was meinen Lesefluss doch extrem störte, da man sich kaum auf eine Situation/Denkweise eingestellt hatte, als sie sich auch schon wieder änderte.
Es mag sein, dass das absolut gelungen auf eingefleischte Thrillerfans wirkt. Mir als Gelegenheitsleser in diesem Genre hat es aber leider gar nicht gefallen.
Bewertung: 2/5


Zuerst einmal sei gesagt, dass es individuelle Charaktere gab, die zumeist auch einen eigenen Hintergrund hatten. Über den einen erfährt man mehr, über den anderen weniger. Das ist auch in Ordnung so. 
Vor allem, da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, war von Anfang an zu erwarten, dass Fragen bezüglich der Charaktere offen bleiben werden. 
Besonders sympathisch oder unsympathisch war mir aber keiner der Charaktere. Das lag sicher zum großen Teil auch daran, dass ich nur in ganz wenigen Situationen mit den Personen mitfühlen konnte, einfach weil man (oder zumindest ich) durch die schnellen Perspektivwechsel gar keine richtige Verbindung zu irgendeiner der Personen aufbauen konnte.
Positiv sei aber noch erwähnt, dass die Charaktere sich nicht in ihrer eigenen Blase durch die Geschichte bewegen, sondern Verbindungen und Beziehungen zwischen den einzelnen Personen bestehen, die im Verlauf des Buches immer deutlicher werden.
Bewertung: 3/5


Von 'Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt' hatte ich mir sehr viel versprochen, was allerdings nicht erfüllt wurde.
Ein Thriller der sich absolut im Mittelmaß bewegt. Vielleicht keine verschwendete Zeit, aber auch keine wirkliche Leseempfehlung.
Für das Genre empfand ich das Buch als viel zu langsam und vorhersehbar.

Gesamtbewertung: 
2,5/5

[Gequatsche] Mal wieder eine Änderung ...

Ein freier Vormittag, noch einige Rezensionen zu schreiben ... Was macht man daraus?
Richtig!
Feststellen, dass man mit seinen Rezensionen, was die Optik angeht, eigentlich total unzufrieden ist und etwas daran ändern möchte.
Also habe ich mich den Vormittag über mal ein wenig mit Gimp 2 auseinander gesetzt und tatsächlich etwas zusammengestellt bekommen, was mir ganz gut gefällt.

Meine Rezensionen werden ab sofort mit kleinen Grafiken gegliedert sein, wie zum Beispiel dieser hier:


Gegliedert sein werden sie in 4 grobe Kategorien, die da wären:

- Cover & Klappentext (nur Meinung und Gedanken, keine Bewertung)
- Inhalt & Aufbau/Verlauf (mit Einzelbewertung)
- Schreibstil & Lesefluss (mit Einzelbewertung)
- Charaktere & Gefühle (mit Einzelbewertung)

Das Fazit bleibt eine kurze Zusammenfassung meines Gesamteindruckes und wird eine Gesamtbewertung enthalten, die sich aus dem gerundeten Durchschnitt der drei Einzelbewertungen zusammensetzt.


Über eure Rückmeldung und Meinung zu diesen Änderungen würde ich mich natürlich sehr freuen :)