Freitag, 22. November 2013

[Rezension] 'Mit dir an meiner Seite' von Nicholas Sparks

Aufbau

Beim Lesestart fand ich den Prolog erst einmal etwas verwirrend, da er quasi mitten in bzw. ziemlich am Ende der Geschichte ansetzt. Aber natürlich macht so etwas auch neugierig und man möchte die Fragen, die aufgeworfen werden, beantwortet haben.
Mit dem 1. Kapitel geht die Geschichte dann auch vom Anfang los und man lernt die Charaktere und ihre Sommer-Erlebnisse kennen.
Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man die Möglichkeit allen Protagonisten einmal 'in den Kopf zu schauen'. So bekommt man natürlich viele Einblicke und doch bleibt die Spannung erhalten, weil an keiner Stelle zu viel verraten wird. Man fiebert und leidet sogar noch mehr mit, wenn man gerade mehr weiß, als die Person, aus deren Sicht aktuell geschrieben wird. Am liebsten wollte ich an diesen Stellen eingreifen und der Person die Sicht und Gedanken der anderen mitteilen. So etwas zeichnet für mich unter anderem ein gutes Buch aus.


Inhalt


Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, war diese ehrliche Liebesgeschichte. Zwar tauchen natürlich Probleme auf, doch diese werden zeitnah gelöst, ohne es konstruiert durch neue Missverständnisse in die Länge zu ziehen. Im Prinzip ist es eine Liebe, ohne unnötige Spielchen.
Zwar wurde mir als Leser schon gleich im Prolog, dass Gefühl vermittelt, dass etwas schlimmes, tragisches passieren wird, aber beim Lesen über den letztendlich sehr schönen Sommer, drängte sich dies immer wieder in den Hintergrund, weshalb es mich am Ende dann umso heftiger traf.


Charaktere


Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Sie haben alle ihre eigene Geschichte und mehrere Facetten. Außerdem machen sie zum Großteil eine deutliche Entwicklung durch.

Ronnie wirkt erst einmal wie eine 'typische' Jugendliche. Sie versucht zu rebellieren, ihren Willen durchzusetzen und ihre Grenzen auszutesten. Mit der Zeit lässt sie den Leser aber auch immer weiter hinter ihre Fassade blicken und man bemerkt, dass sie ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater hat. Durch ihre ablehnende Haltung versucht sie sich vermutlich vor weiteren Enttäuschungen zu schützen. Trotz ihrer versucht harten Schale, ist sie im Grunde ihres Herzens ein Familienmensch.
Ronnie ist in diesem Sommer auf der Suche. Auf der Suche nach sich selbst, aber auch nach Zuneigung und Liebe.
Will ist auf der Suche nach 'etwas anderem'. Er will nicht erneut eine oberflächliche Partnerin, wie es seine Ex-Freundin war. Will hat selbst das Gefühl, 'anders' zu sein, als andere Jungen in seinem Alter. Im Gegensatz zu den meisten Gleichaltrigen ist er auf der Suche nach einer ernsthaften Beziehung, er will niemanden aufreißen und sich auch nicht mit möglichst vielen One Night Stands brüsten. Diese 'andere' Weltanschauung erklärt sich durch seine Vergangenheit. Er weiß, wie schnell das Leben vorbei sein kann und achtet daher sehr darauf, worauf es ihm im Leben ankommt.
Aus diesen Gründen ist es nur logisch, dass er dann auch nach einer besonderen Frau sucht.
Und das er diese besondere Person findet, habe ich ihm mit jedem Satz mehr gegönnt.

Steve versucht das ganze Buch durch, ein besserer Vater zu sein, als er es von seinem eigenen Vater kennt. Dies gelingt ihm mal mehr, mal weniger. 

Ronnie legt ihm natürlich eine Menge Steine in den Weg. Durch seine geduldige Art damit umzugehen, habe ich ihm nur immer mehr gewünscht, dass er endlich zu seiner Tochter durchdringen kann, bevor es zu spät ist.

Auch Marcus ist, wenn auch kein liebenswerter, dann doch ein interessanter Charakter. Er ist schwer einzuschätzen und unberechenbar. Immer wieder drängte sich mir die Frage auf, ob er nun von Grund auf egozentrisch ist oder ob sich das mit der zeit durch seine Geschichte entwickelt hat. 


Fazit


Alles in allem war es ein Buch, dass für mich alles hatte, was ich beim Lesen eines solchen Romanes erwarte: Liebe, Intrigen, Freundschaft, aber auch Tragik.

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