Freitag, 30. Oktober 2015

Marked - Eine teuflische Liebe von Sue Tingey

Auch als eBook erhältlich

Die neue Serie mit dem besonderen Etwas an Magie
Ihrer besonderen Gabe, Geister zu sehen, verdankt es Lucky de Salle von jeher, dass sie eine Außenseiterin ist. Die einzige Person, der sie vertrauen kann, ist Kayla. Doch die ist nicht nur ein Geist, sie verbirgt auch ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das die beiden plötzlich in die Unterwelt katapultiert, mitten hinein in den Kampf um den Thron des Dämonenherrschers. Lucky will nur noch eins: den Weg aus der Hölle nach Hause finden. Bis sie dem charmanten Wächter Jamie und dem nicht minder gut aussehenden Todesdämon Jinx begegnet. Doch welches Spiel spielen die beiden? Und wer zum Teufel ist Lucky selbst?
(Quelle: Random House)



Für mich schreit alles am Äußeren des Buches Romantasy. Also hatte ich auch genau das erwartet. Was dann drin steckte, war zwar nicht minder schlecht, passte für mich aber nicht wirklich in diese Genre-Einteilung.
Im Nachhinein frage ich mich, warum das Cover in Deutschland so pink werden musste. Im Original ist es nämlich das gleiche Cover, nur in weiß gehalten. Das hätte mir nicht nur besser gefallen, sondern auch besser gepasst, meiner Meinung nach.


Das Buch startete rasant und zog mich gleich in seinen Bann. Das ganze Setting gefiel mir, die Darstellung der Charaktere, die Handlung. Der erste Teil des Buches drehte sich in meinen Augen nämlich hauptsächlich darum, die Charaktere kennen zu lernen, zu erfahren wer eigentlich wer ist und auch zu merken, dass bei weitem nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Nachdem ich vom Einstieg wirklich begeistert war, schlug die Geschichte dann gerade an der Stelle, von der ich mir besonders viel Spannung erwartet hatte, etwas ruhigere Töne an und plätscherte eine ganze Weile mehr oder minder nur vor sich hin. Es gab zwar weiterhin die ein oder andere Enthüllung, doch diese konnten mich nicht mehr so überraschen und mitreißen, wie es der Anfang konnte.
In Gedanken war ich tatsächlich schon bei einer Drei-Sterne-Bewertung angekommen. Das Ende hat es dann aber doch noch einmal richtig raus gerissen. Hier gab es wieder Action und rasante Wendungen. Seltsam fand ich nur, dass den Charakteren um Protagonistin Lucky herum irgendwie alles schon bekannt zu sein schien. Warum sie sie im Dunkeln ließen, bleibt mir ein Rätsel.
Zwischen den Zeilen meinte ich einen kleinen Appell zu lesen, auch mal über den Tellerrand hinaus zu blicken und sich nicht zu sehr von den menschlichen Konventionen erdrücken zu lassen. Das gefiel mir sehr gut.


Rein äußerlich betrachtet waren die Charaktere mein größtes Highlight an diesem Buch. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet gab es sehr individuelle Charaktere und jeder hatte andere äußerliche Merkmale, die nicht nur phantasievoll, sondern auch einprägsam waren.
Was die inneren Werte angeht, hätte es ruhig noch etwas mehr sein können. Etwas mehr Tiefe, etwas mehr Hintergrund, etwas mehr individuelle Eigenschaften, die sie liebenswert machen. Da ich aber vermute, dass hier in den Folgebänden noch einiges ausgearbeitet werden wird, möchte ich mal nicht ganz so streng sein.
Lucky als Hauptperson hat mir die meiste Zeit sehr gut gefallen. Sie hat einen großen Sinn für Gerechtigkeit, der sie aber auch das ein oder andere Mal zu sehr naiven Taten verleitet, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte.


Der Schreibstil von Sue Tingey ist vor allem eines: sehr detailliert. Das gefiel mir hier sehr gut, weil sie besonders all die Daemonen, denen Lucky in der Unter- bzw. Anderwelt begegnet sehr eindrucksvoll schildert. Ich hatte jedes Detail, das sie beschrieb bildlich vor Augen.
Leider schwächelte sie durch die detaillierte äußere Beschreibung aber an anderen Stellen, welche mir noch wichtig gewesen wären, zu erfahren. Aber vielleicht kommt auch das noch später an die Reihe und ich greife zu weit vor.


Ein Reihenauftakt, der erst rasant, dann eher ruhig verläuft, viele Fragen offen lässt und definitiv noch Luft nach oben hat.
Insgesamt hat mir das Buch aber dann doch ganz gut gefallen und besonders die Message, die ich meine, zwischen den Zeilen entdeckt zu haben, hat mich überzeugen und ein bisschen zum Nachdenken bringen können.

4/5

Vielen Dank an Heyne für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Höllenflirt von Beatrix Gurian


Toni ist unsterblich verliebt. Noch nie hat sie einen Menschen getroffen, der sie so fasziniert. Für Valle würde sie einfach alles tun – und das will sie ihm auch beweisen. Die kleine Mutprobe gerät jedoch außer Kontrolle und Toni gelangt an ihre Grenzen. Noch weiß sie nicht, dass dies erst der Anfang ist. Denn Valles Vergangenheit birgt ein düsteres Geheimnis, das nicht nur Tonis Leben in Gefahr bringt.
(Quelle: Arena Verlag)



Ich muss ja zugeben, dass ich ein Fan der Arena Thriller bin, In den meisten Fällen zwar für eine etwas jüngere Zielgruppe ausgelegt, sprechen sie mich doch oft an. Auch mit der Autorin habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht und so habe ich mich gefreut, nun endlich zu diesem Buch zu greifen.
Schnell merkte ich, dass der Schreibstil wieder sehr angenehm war. Das Buch ließ sich unheimlich schnell lesen, ohne dass ich dabei ins Überfliegen geriet. 
Toni ist eine eher etwas ungewöhnliche Protagonistin. Einfach von ihren Interessen, ihrer Art und Einstellung her. In die Geschichte passte sie aber genau rein. Jeder anderen Protagonistin hätte ich diese gleichzeitige Neugierde und Naivität nicht abgenommen. Ich habe Toni von vorn herein abnehmen können, dass sie sich von diesen "besonderen Kreisen", um die es in der Geschichte geht, angezogen fühlte. Ich verstand, welchen Reiz es für sie ausmachte,
Die Geschichte ist hier wieder in mehreren Ebenen aufgebaut. Die Gegenwart, die Rückblicke, Briefe von einer vorerst unbekannten Person und kleinen Textschnipseln, die den Kapiteln voran gehen. Letztere setzen sich von Kapitel zu Kapitel zu einer eigenen kleinen Geschichte zusammen.
Die Autorin schaffte es häufig, mich zu überraschen. Oft hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte ja nun eigentlich erzählt sei und kurz darauf wartete wieder eine Wendung auf mich, die ich so nicht erwartet hätte, was die Spannung immer weiter antreibt. Lediglich am Ende waren mir die Zusammenhänge dann etwas zu schnell zu durchschaubar.
Alles in allem aber ein solider Jugendthriller, der sicher nicht mein letzter Ausflug in die Arena Thriller war.

4/5

Montag, 26. Oktober 2015

Halloween-Woche - Wir gruseln uns mit euch


Heute startet bei Katja und Sunny die Halloween-Aktionswoche :) Ich bin schon sehr gespannt, was mich bzw. uns noch alles schönes erwartet und was sie sich tolles ausgedacht haben. Auf jeden Fall ist in der Facebook-Gruppe schon eine nette Runde zusammen gekommen und es werden tolle Ideen rund um Halloween ausgetauscht :)

In diesem Post werde ich die Woche über unregelmäßige Updates tippen, aufkommende Fragen beantworten oder einfach so mal meinen Senf abgeben ;)


Montag, 26. Oktober

Die Woche startet für mich mit einem freien Montag und ich wollte eigentlich den Vormittag nutzen, um mal wieder richtig gemütlich zu lesen ... aber irgendwie kamen dann doch diverse andere Dinge zusammen und ich habe bisher gerade mal ca. 10 Seiten gelesen :D

Begonnen habe ich am Wochenende mit "Marked - Eine teuflische Liebe", welches ich nun erst einmal beenden möchte. Anschließend möchte ich auf jeden Fall mit "Winter People" weitermachen. Eigentlich hatte ich mir dann noch vorgenommen "Samhain - Das Wechselkind" von Felicity Green zu lesen, aber da hat mir mein Tolino vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht, da er den Geist aufgegeben hat. Mal sehen, wie schnell ich mir Ersatz zulege ^^



Bei Sunny gibt es heute die Auswertung der Buchtipps zu Halloween. "Sieger" ist ES von Stephen King. Ein Buch dass ich auch noch lesen möchte, da ich bisher nur den Film kenne. Winter People ist übrigens auch dabei ;)

Bei Katja gibt es im Gegenzug die Filmtipps. Klarer Anführer der Liste ist hier die Halloween-Reihe. Lang ist es her, dass ich diese Filme gesehen habe. Besonders interessant finde ich hier aber den "Zusatztipp" Trick 'r' Treat. Vielleicht komme ich im Laufe der Woche noch an den Film und kann ihn mir zu Halloween anschauen? Werde mal die DVD-Händler meines Vertrauens abklappern ;)
Passend zu den Filmtipps gibt es übrigens auch ihre Rezension zu Shining, ein Film den ich ebenfalls sehr gern mag.

Und falls ihr noch nicht wisst, wie ihr den Halloween-Abend verbringen wollt: Wie wäre es mit einem guten Buch und eine Lesenacht? Ich selbst weiß zwar noch nicht, ob ich teilnehmen werde, aber schaut doch mal bei Aleshanee und ihrem Blog Weltenwanderer vorbei :)

Auf ihrem Blog Daughter of Ink and Paper hat Carly ein paar Buchtipps für die Halloween-Zeit zusammen gestellt. Da Mara Dyer noch auf meinem SuB liegt, habe ich also nun schon ein "Notfall-Buch" falls ich mit den geplanten nicht auskommen sollte ;)

In "Marked" habe ich heute geschafft ca. 70 Seiten zu lesen und ein paar werde ich nun sicher noch vor dem Schlafen verschlingen ... allzu lange sollte ich aber nicht mehr machen, da um 3:45 wieder der Wecker klingelt *gähn*

Dienstag, 27. Oktober

Am zweiten Tag der Halloweenwoche geht es um das Kürbis schnitzen. Damit kann man sich auch 10 Punkte für das Gewinnspiel sichern. Trotzdem denke ich, dass ich nicht teilnehmen werde, weil mir zum einen die Zeit fehlt zum schnitzen und zum anderen der Verwendungszweck für das Ergebnis ;) Aber die Idee ist klasse :D

Nachdem es gestern so einige Buch- und Filmtipps gab, zieht Henrike mit Hörspiel-Tipps nach. Klickt doch mal rein. Villeicht ist ja das passende für euch dabei :)

Während mein Eintopf sich zum Glück quasi selbst kocht werde ich mich jetzt mal an eine Rezension setzen, bevor ich mich mit meinem Buch wieder in die Unterwelt verkrieche ^^

Donnerstag, 29. Oktober

Gestern war ein sehr voll gepackter Tag und ich kam so gar nicht dazu, zu lesen, geschweige denn etwas am Blog zu machen. Das habe ich dann heute morgen erst einmal nachgeholt. Also zumindest das Umschauen in der Gruppe zur Veranstaltung, auf ein paar Blogs etc. Unter anderem habe ich bei Katja den Vergleich des Films Carrie (Original vs. Remake) und bei Sunny den Vergleich von Buch und Film zu Sie/Dolores gelesen.
Außerdem möchte ich euch noch auf die Aktion Top Ten Thursday von Steffis Bücherbloggeria hinweisen. Da geht es heute nämlich um die 10 besten Bücher zu Halloween. In den Kommentaren findet man alle Teilnehmer und ich werde mich später sicher mal durchklicken und mir ein wenig Inspiration abholen ;) Wer noch einen Last Minute Tipp zum passenden Buch braucht, wird hier doch sicherlich fündig werden ;)
Mein Plan für heute lautet auf jeden Fall, endlich "Marked" zu beenden, damit ich mich dann endlich ein wenig "eingruseln" kann ;D 
Aber zuvor werde ich mich jetzt an die beiden Rätsel von den Veranstalterinnen setzen, bevor es dann erstmal auf Krankenbesuch geht.

Gewinnspielauslosung - 2. Bloggeburtstag


Es ist soweit und ich habe die Gewinner gezogen. Ohne viel Vorrede möchte ich also folgenden 3 Teilnehmern gratulieren:

Gewinn A - Das Cupcake-Buch


Sich darüber freuen und fleißig backen darf:

Emmi Porter 

Gewinn B - Jungs to go


Auf gemütliche Lesestunden mit Toni und ihren Jungs darf sich freuen:

Hannah J

Gewinn C - Kinder des Meeres


In dieser Geschichte versinken darf bald:

Happy Steffi

Diejenigen, die eine Kontaktmöglichkeit hinterlassen haben, werden gleich von mir angeschrieben. Wer keine Mail-Adresse hinterlassen hat, meldet sich bitte in den nächsten drei Tagen bei mir über das Kontaktformular.

Ihr habt bis Donnerstag, 29. Oktober, 12:00 mittags Zeit, mir eure Adressen zukommen zu lassen. Ansonsten werde ich neu auslosen.

Samstag, 24. Oktober 2015

Joyland von Stephen King

Auch als Taschenbuch oder eBook erhältlich

Ein unheimliches Vergnügen – der neue große Roman von Stephen King
Stephen Kings Bestseller Der Anschlag – seine Zeitreise in die Sechzigerjahre – wurde von der Kritik einhellig in höchsten Tönen gelobt. In Joyland nun nimmt der Autor den Leser auf einen Trip in die Siebzigerjahre mit. Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student und weiß: Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf.

Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitet Devin Jones während der Semesterferien im Vergnügungspark Joyland an der Küste von North Carolina. Drei Dinge sind es, die ihn im Laufe des Sommers 1973 vor allem beschäftigen: Seine große Liebe Wendy gibt ihm per Brief den Laufpass. In der Geisterbahn Horror House soll es spuken, nachdem dort ein Mädchen ermordet wurde. Und er fragt sich, welches Geheimnis sich wohl hinter der schönen jungen Frau mit ihrem behinderten Sohn verbirgt, an deren Strandvilla er jeden Tag vorbeikommt. Vom unbekümmerten Schaustellerleben in Joyland fasziniert, verlängert Devin seinen Aufenthalt. Mit seinen neugierigen Nachforschungen tritt er jedoch eine Lawine von Ereignissen los, bei denen es schließlich um Tod oder Leben geht ...
(Quelle: Random House)



Der Oktober war nicht nur bei der Einmal durchs Regal-Challenge als Thriller-Monat ausgeschrieben, sondern für mich passt auch die Zeit vor Halloween perfekt zu diesem Genre, das sonst nicht unbedingt "meins" ist. Und was könnte besser in diese düstere Jahreszeit passen, als ein King, der vom Verlag als Psychothriller/Horror eingeordnet wird? So dachte ich zumindest, bevor ich mit dem Lesen begann.
Mit den ersten Seiten tat ich mich etwas schwer, aber das war keine große Überraschung für mich. Da ich ja doch meistens eher im Jugendbuch-Bereich unterwegs bin ist der Schreibstil des Autors natürlich etwas ganz anderes. Relativ schnell hatte ich mich aber dann doch wieder eingefunden.
Was mir allerdings weiterhin fehlte, war die erwartete Spannung. Ich weiß, dass diese bei Stephen King auch oft eher unterschwellig aufgebaut wird, das es nicht unbedingt Schlag auf Schlag gehen muss. Aber hier war für mich noch nicht einmal dies vorhanden.
Zugegeben, es gab eine oder zwei Stellen, an denen man schon diesen subtilen Grusel spürte, aber er verflog auch ebenso schnell wieder. Und was die Sache mit dem Mörder angeht... es war mir ehrlich gesagt schlichtweg egal, um wen es sich dabei handelt. Mir fehlte einfach die Motivation zum Miträtseln. Wenn es nicht durch den Klappentext bekannt gewesen wäre, hätte ich es noch nicht einmal so empfunden, als würde es überhaupt um die Suche nach dem Mörder gehen.
Trotz allem ließ sich die Geschichte gut lesen und war auch nicht im üblichen Sinne langweilig. Besonders im letzten Viertel kam dann auch endlich richtig Spannung auf. Diese "rettete" das Buch auch vor der 2-Sterne-Bewertung.
Als Roman wäre es sicherlich ein gutes Buch gewesen, die Genreeinstufung weckte allerdings falsche Erwartungen bei mir.

3/5

Freitag, 23. Oktober 2015

Was immer du willst von Shelby Reed

Auch als eBook erhältlich

Die tiefe Lust, das große Geld, die wahre Liebe – Was immer du willst
Billie Cort soll für die Zeitschrift Illicit einen Artikel über den exklusiven Male-Escort-Club Avalon schreiben. Bis zu 1000 Dollar bezahlen hier Frauen für eine Nacht mit dem Mann ihrer Wahl. Sogar Adrian, der begehrteste Mann im Illicit, wird ihr für ein kurzes Interview zur Verfügung stehen. Die Begegnung mit ihm verändert das Leben der schüchternen Reporterin. Denn noch nie hat die sie ein solches Verlangen gespürt wie für den verschlossenen Escort mit den dunklen Augen …
(Quelle: Random House)



Ich kann nicht genau sagen, was mich an dem Cover neugierig gemacht hat, aber auf jeden Fall hat es das getan, als ich durch das Verlagsprogramm geblättert habe. Vielleicht war es gerade die schlichte Unauffälligkeit?
Der Klappentext verrät meiner Meinung nach nicht allzu viel darüber, worum es tatsächlich in diesem Buch geht. Es klingt etwas nach einer Klischee-Geschichte, was es aber dann gar nicht mal in erster Linie war.


Wie schon oben erwähnt hatte der Klappentext mich nicht ganz auf den eigentlichen Inhalt des Buches vorbereitet. Was gar nicht mal schlecht war. Denn so war ich überrascht, womit man sich hier als Leser befasst.
Viel weniger ging es hier nämlich um das typische reicher Typ trifft auf schüchterne, unerfahrene Frau. Viel mehr befasste sich das Buch mit den Schattenseiten von Adrians "Erfolg", mit Verlust, Schuld, neuen Erkenntnissen und Erfahrungen. Es ging darum, Gewohntes hinter sich zu lassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Kurz gesagt: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich auch immer eine neue.
Das alles konnte ich manchmal direkt, manchmal zwischen den Zeilen lesen. Es gab aber immer wieder Stellen, an denen ich mir gewünscht hätte, dass die Themen vertieft würden, anstatt nur angekratzt zu werden.
Insgesamt war die Stimmung das ganze Buch über viel düsterer und gedrückter als ich erwartet hatte.
Die Erotikszenen, die natürlich nicht fehlen durften, waren zwar abwechslungsreich, aber allem voran in meinen Augen eine Demonstration von Macht: Mal in die eine, mal in die andere Richtung.


Wir begleiten Billie und Adrian auf ihrem Weg des Kennenlernens, des Streitens, des Verlassens, des wieder zu einander findens ... eine kleine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Doch genau hier fehlte mir ein gutes Stück. Denn ich nahm den Charakteren zwar ihre gegenseitige Leidenschaft und sexuelle Anziehung ab, allerdings fehlte mir das wichtigste: die Liebe. Diese Gefühle konnten mich leider nie wirklich erreichen.
Daher fühlte ich mich auch nicht so richtig "bei den Charakteren", sondern blieb dauerhaft der außenstehende Zuschauer. Schade.
Dabei sind beide Protagonisten gut gestaltet und auf einem gewissen Weg der Entwicklung, auf denen ich sie gerne begleitet hätte, mich ihnen aber auch gerne näher gefühlt hätte.


Die Geschichte ist gut zu lesen. Allerdings habe ich mir manches Mal gewünscht, die Autorin hätte sich hier auf eine Perspektive konzentriert. Durch den Wechsel nahm sie nämlich in meinen Augen einiges an Spannung raus, weil man als Leser irgendwie schon "alles" wusste. 
Davon abgesehen gefiel mir aber die Wortwahl, sowie die Art, wie sie formulierte sehr gut.


Ein Roman, bei dem ich die Stimmung als sehr viel gedrückter empfand, als ich erwartet hätte. 
Die Geschichte zeigt aber eines in aller Deutlichkeit auf: Wenn sich eine Tür verschließt, öffnet sich immer auch eine neue.

4/5

Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Mondschwinge von Lia Haycraft

Auch als Taschenbuch erhältlich

Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Kasumi,
ich brauche dich. Ich werde dir jemanden schicken, der dich zu mir bringt. Bald.
Deine Großmutter, Analyn

Kasumis Großmutter verschwand vor vielen Jahren, ohne eine Spur zu hinterlassen. Als sich der Tag ihres Verschwindens jährt, sucht Kasumi für ihren im Krankenhaus liegenden Großvater nach ihr. Sie lernt den charmanten Ivan kennen, ahnt jedoch nicht, dass er der Bote ist, von dem Analyn in ihrer rätselhaften Notiz sprach.
Ivans blaue Augen ziehen Kasumi sofort an, doch wie soll er ihr helfen, ihre Großmutter zu finden? Und warum kann angeblich nur sie Analyn retten?
Es beginnt die gefährlichste Zeit ihres Lebens, denn die Reise zu dem Ort Axikon, wo Analyn gefangen ist, birgt viele Hindernisse. Werden Ivan und Kasumi es schaffen, Analyn zu befreien?
(Quelle: Bookshouse)

Die Reihe:
2. Mondschwinge
3. Sonnenschwinge
4. Sonnentochter



Das Cover dieses zweiten Teils gefällt mir fast ebenso gut, wie das erste. Dieses hier finde ich nur ein kleines bisschen weniger geheimnisvoll.
Der Klappentext hat mich aufatmen lassen. Nachdem ich Band 1 beendet hatte, habe ich nämlich etwas Angst gehabt, warum man die (abgeschlossene) Geschichte um Sander und Lucija nun unbedingt noch ausdehnen muss. Als ich dann bemerkte, dass es in diesem zweiten Teil um andere Protagonisten geht, habe ich demnach erst einmal aufgeatmet.


Lia Haycraft entführt den Leser in diesem Teil nach Axikon, eine fantastische Welt, die man bereits im ersten Teil ein wenig kennen lernen durfte. Hier wird nun aber erst einmal klar, welche Ausmaße diese Welt nimmt und dass es noch viel mehr Wesen gibt als "nur" die Arantai. Diese "andere" Welt und ihre Bewohner hat die Autorin mit viel Fantasie belebt.
Neben der Geschichte um Ivan, Kasumi und ihre Großmutter wird dem Leser in diesem Teil noch ein tieferer Einblick in die Welt der Arantai und ihre ... ich nenne es mal Regierungsform gewährt. 
Damit sind also auch die Nebenwege zur Hauptgeschichte mit spannenden Details gefüllt und es wird auch hier nicht langweilig.
Was den Verlauf der Geschichte bzw. die Auflösung angeht, war ich positiv überrascht. Ich hatte die ganze Zeit eine Befürchtung, wie ein Happy End herbei gezwungen werden wird, welche sich glücklicherweise nicht bestätigte.
Insgesamt handelt es sich bei Mondschwinge um eine abgeschlossene Geschichte, die man vermutlich auch ohne Vorkenntnis lesen kann. Da aber aus Mondtochter bekannte Charaktere eine Rolle spielen, empfehle ich trotzdem, mit dem ersten Teil zu beginnen.


Ivan kennt man bereits aus Teil 1. Während er dort eher der Mitläufer war, machte es Spaß ihn nun als Hauptcharakter beobachten zu können. Denn das zeigte schnell, dass viel mehr in ihm steckt, als man zuvor vermutet hat. Und obwohl ich auch Sander mochte, muss ich sagen, dass mir Ivan noch ein Stück besser gefiel.
Auch Kasumi ist, wie die anderen Charaktere, liebevoll gestaltet und mir recht schnell ans Herz gewachsen. Ich mochte besonders, wie sie ihrer unbekannten Großmutter auf der einen Seite Liebe, aber eben auch Skepsis entgegen brachte. Und natürlich steckt auch in ihr und ihrer Familie eine ganze Menge mehr, als man auf den ersten Blick erkennen kann.
Ivan bleibt zwar nicht der einzige Charakter, dem man aus dem ersten Teil wieder begegnet, aber da lasst euch mal selbst überraschen.


Zum Schreibstil kann ich eigentlich meinem Urteil vom ersten Band nicht wirklich etwas hinzufügen. Auch hier hatte die Autorin mich mit ihrer Art des Erzählens schnell wieder in den Bann gezogen und ein um die andere Seite flog nur so an mir vorbei. An Längen kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern.


Eine Fortsetzung, bei der neue Charaktere in den Fokus gerückt werden, die ihrem Vorgänger damit in nichts nachsteht. Mondschwinge wartet sogar noch mit einem Hauch mehr Phantasie auf und lässt mich neugierig auf weitere Geschichten aus und um Axikon zurück.

5/5

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag und die Autorin!