Samstag, 21. November 2015

Fremd von Ursula Poznanski und Arno Strobel

Auch als eBook erhältlich

Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden?

Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich, sie verbarrikadiert sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich?

Eine Frau. Ein Mann. Je mehr sie die Situation zu verstehen versuchen, desto verwirrender wird sie. Bald müssen sie erkennen, dass sie in Gefahr sind. In tödlicher Gefahr. Und es gibt nur eine Rettung: Sie müssen einander vertrauen...
(Quelle: Rowohlt)



Das Cover fand ich, als ich in der Verlagsvorschau auf das Buch stieß okay. Als ich das Buch dann in Händen hielt, erkannte ich erst das Zusammenspiel von Vorder und Rückseite, was mir richtig gut gefällt.
Der Klappentext hat mich gleich angesprochen und drückt auch genau die Grundstimmung im Buch aus. Ich las den ersten Teil und dachte mir, dass es doch auf der Hand liegt, was los ist. Dann las ich den zweiten Teil des Textes und dachte genau das gleiche... nur mit einem völlig anderen Ergebnis.


Denkt man anhand des Klappentextes, man weiß schon das gröbste, worum es in diesem Buch geht, täuscht man sich. Zu Beginn tritt nämlich genau die beschriebene Situation ein, nimmt dann aber Ausmaße und Verlauf an, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet hätte und die mich absolut an das Buch fesselten.
Auch wenn die Entwicklung der Geschichte manchmal etwas langsamer ist, bleibt doch immer diese unterschwellige Spannung, weil man einfach das große Ganze nicht zu fassen bekommt. Wäre nicht die Arbeit gewesen, hätte ich das Buch sicher am liebsten an einem Stück gelesen.
Hinzu kommt, dass die beiden Autoren hier ein topaktuelles Thema verarbeitet haben. Durch ihren Thriller denkt man vielleicht auch noch einmal mehr über Ereignisse nach und versucht sie in einem anderen Licht zu betrachten. Sicher, das wird bei den meisten Lesern nicht unbedingt nötig sein, aber schaden kann es doch auch nicht.


Im Mittelpunkt der Geschichte steht das vermeintliche Ehepaar, Joanna und Erik. Doch was hat es wirklich mit ihnen auf sich? Dazu möchte ich gar nicht allzu viele Worte verlieren, aus Sorge ungewollt zu viel zu verraten. 
Was ich aber sagen kann: Durch die Art, wie sie jeweils ihre Geschichte schildern fühlte ich mich beiden irgendwie verbunden, wenn es auch oft widersprüchlich scheint. Mit den Perspektivwechseln wechselte auch immer meine Einstellung zur Geschichte, bis ich an dem Punkt war, an dem ich selbst nicht mehr wusste was und vor allem wem ich nun glauben soll.


Die Autoren haben sich hier für wechselnde Perspektiven von Kapitel zu Kapitel entschieden. Immer im Wechsel kommen Joanna und Erik zu Wort. Dadurch schafft das Autorenduo eine Geschichte, die sich auf eine Weise entwickelt und jeweils auf die Sicht des anderen aufbaut, wie ich es bisher selten gelesen habe. 
Doch es wechselte nicht nur die Perspektive, sondern auch meine Einstellung und Vermutung zu der Geschichte, Erzählte Joana, glaubte ich ihr, ebenso wie ich auf Eriks Aussagen vertraute, während ich etwas aus seiner Sicht las.


Ein Verwirrspiel nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für mich als Leser, dem ein allzu aktuelles Thema zu Grunde liegt. Absolut gelungen hinterließ es bei mir den Wunsch nach mehr solcher Thriller/Bücher.

(5/5)

Freitag, 20. November 2015

Die Herrschaft der Masken von Sabaa Tahir

Auch als eBook erhältlich

Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.
Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ...

Eine mitreißende Geschichte, in der es buchstäblich um Leben und Tod geht
(Quelle: Lübbe)



Wieder so eine Rezension, die ich (nicht nur aus technischen Gründen) vor mir hergeschoben habe. Ich hatte mich nämlich sehr auf dieses Buch gefreut. Aufgrund des Hypes der eine zeitlang darum gemacht wurde, war ich aber auch leicht skeptisch. Für mich eigentlich die richtige Mischung, um an ein Buch ran zu gehen, das eine Weile in "aller Munde" war.
Hier gewann beim Lesen dann aber leider mehr und mehr die Skepsis und letztendlich ging es eher in Richtung Enttäuschung. Obwohl ich gar nicht zu viele Erwartungen haben wollte ... ganz abstellen kann man diese ja nie. Und hier wurden sie so gar nicht erfüllt.
Von Anfang an verlief das Lesen für mich eher schleppend. Die Geschichte vermochte mich einfach nicht zu fesseln. Kamen dann noch Wiederholungen (durch den Perspektivwechsel) hinzu, war ich beinahe gelangweilt. Auch hatte ich manches mal das Gefühl, dass es nur Gedankenkarussell der Protagonisten gab, die Geschichte an sich aber kaum voran kam. Die dystopischen Elemente der Geschichte waren nichts neues, sondern eher das bekannte "Schema F".
Aber genau diese Elemente waren es dann doch auch, die mich dazu brachten, dem Buch doch noch etwas abzugewinnen. Klingt wie ein Widerspruch? Nicht ganz. Denn der Dystopieanteil ist mal gar nicht weit hergeholt. Ich behaupte sogar mal, dass es in einigen Ländern dieser Welt sehr ähnlich abläuft ... der Fantasyanteil hier vielleicht sogar eher als "Deckmantel" dient. Und genau das hat mir gefallen, denn es regt zum Nachdenken an und kann sicher auch, gerade jüngere Leser, aufrütteln und auf solche Missstände hinweisen.
Insgesamt gesehen aber leider ein Hype, den ich nicht ganz nachvollziehen kann.

3/5

Freitag, 13. November 2015

Pfad des Tigers von Colleen Houck

Auch als Taschenbuch und eBook erhältlich

Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Eine Geschichte voller Romantik, Intrigen und Gefahren vor der atemberaubenden Kulisse Indiens

Die Liebe führte die junge Kelsey einst nach Indien, wo sie den verwunschenen Tigerprinzen Ren von seinem Fluch befreite. Nun kehrt sie zurück in das Land der Mythen und undurchdringlichen Wälder und trifft dort Rens Bruder wieder. Kishan, vor langer Zeit ebenfalls von einem bösen Magier verzaubert, ist in allem das dunkle Gegenstück zu seinem Bruder. Nur in einem Punkt gleicht er ihm völlig: Kelsey hat es ihm angetan, und er setzt alles daran, ihr Herz zu erobern ... Nach Kuss des Tigers die atemberaubende Fortsetzung der Bestsellerserie.

In dem indischen Tigerprinzen Ren hat Kelsey ihre große Liebe gefunden. Doch dann verlässt sie ihn und versucht in den USA, an ihr altes Leben anzuknüpfen. Dies gelingt ihr auch fast – bis Ren in Menschengestalt vor ihrer Tür steht. Die Sehnsucht hat ihn zu Kelsey getrieben. Außerdem hofft er auf ihre Hilfe, denn auch sein Bruder Kishan wurde dereinst von dem dunklen Magier Lokesh verflucht. Seither streift er als schwarze Raubkatze durch den undurchdringlichen Dschungel Indiens. Ob als Mann oder Tiger: Kishan ist in allem das Gegenteil von Ren, sein Charisma und seine Attraktivität sind so unwiderstehlich wie gefährlich. Vor langer Zeit brach er Rens Herz, als sie um die Gunst derselben Frau warben. Und nun ist es Kelsey, die, ohne es zu wollen, in seinen Bann gerät. Währenddessen schwebt Ren in höchster Gefahr. Nur Kelseys Liebe kann ihn retten – doch für wen wird sie sich entscheiden?
(Quelle: Random House)

Die Reihe:
Pfad des Tigers



Nachdem mich "Kuss des Tigers" sehr begeistern konnte und es mir nur auf den etwa letzten 100 Seiten schwer machte, zeigte sich hier quasi die Spiegelung dazu. 
Denn der Anfang hat es mir hier nicht sonderlich leicht gemacht, zurück in den Zauber von Band 1 zu finden. Tatsächlich war ich einige Male kurz davor es einfach zur Seite zu legen und aufzugeben. Denn die ersten Kapitel lasen sich für mich wie ein Teenie-Liebes- bzw. Datingroman mit vielen Klischees. Dazu kamen "Kampfszenen", die jedem Kung-Fu-Film das Wasser reichen könnten.
Als ich aber gerade kurz davor war, das Buch abzubrechen, fand es endlich zu dem Charme von Band 1 zurück. Kelseys Reise geht weiter und dieses Mal hat sie nicht Ren, sondern Kishan auf ihrer Reise bei sich. Von diesem Moment an vermochte mich "Pfad des Tigers" wieder genauso zu fesseln, wie es auch der Vorgänger konnte.
Die Abenteuer und Prüfungen die Kelsey und Kishan er- und durchlebten, waren spannend und von sehr viel Phantasie durchzogen, wobei die Autorin sich auch immer mal wieder auf bekannte Mythen bezog, was mir sehr gut gefiel.
Das, was ich zuerst für das "Finale" des Buchs hielt, ließ mich mit vielen Fragezeichen und Meckereien in Bezug auf die Durchdachtheit zurück. Doch dann folgte etwas, was alles wieder ins rechte Licht rückte und ich konnte die meisten Kritikpunkte einfach wieder streichen. Obwohl mir Kelsey schon in Band 1 (meistens) sympathisch war, schaffte sie es erst gegen Ende des Buchs, dass ich tatsächlich mit ihr fühlen konnte. Dafür aber dann auch mit aller Macht. 
Was das Buch für mich ebenfalls besonders macht, ist die Tatsache, dass es zwar eine Dreiecksgeschichte gibt, ich aber zu diesem Zeitpunkt wirklich noch nicht weiß, wie diese sich entwickeln wird. Ich habe zwar eine schwache Vermutung, um nicht zu sagen Befürchtung, aber das ist mehr ein Gefühl, als Offensichtlichkeit.
Abgesehen vom Anfang des Buches gibt es noch zwei weitere Kritikpunkte. Der kleinere ist die Tatsache, dass der Schreibstil mir manches mal doch auch hier wieder zu ausschweifend war. Dass man einen Kampf bis zum letzten Tritt oder Schlag "nacherzählt" mag ja noch interessant sein (wenn auch nicht unbedingt für mich), aber das es teilweise eine halbe Seite lang darum ging, wer sich was zum essen bestellte... nun ja.
Der weitaus größere Kritikpunkt ist allerdings Kelsey Liebe zu Ren. Denn diese konnte ich ihr lange Zeit einfach nicht abnehmen. Sie kommt zwar immer wieder zu den Gedanken an ihn zurück, aber manches Mal hatte ich doch den Eindruck, dass es ihr dabei viel mehr um ihr eigenes Wohlergehen ging und sie bei der gefährlichen Lage, in der Ren sich befand, eher nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn" lebte.

4/5

Donnerstag, 12. November 2015

Das dritte Buch der Träume von Kerstin Gier

Auch als eBook erhältlich

Achtung! Da es sich um eine Reihenfortsetzung handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür – und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sache mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut. 
Liv hat wirklich alle Hände voll zu tun, um die drohenden Katastrophen abzuwenden …

Die Reihe:
Das dritte Buch der Träume



Das Tippen dieser Kurzrezension habe ich eine ganze Weile vor mir hergeschoben und ich kann noch nicht einmal sagen, warum. Denn das Buch hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Vielleicht aber auch gerade deswegen? Denn irgendwie ist die Kurzmeinung jetzt für mich ja tatsächlich der Abschluss dieser Trilogie.
Wer meinen Blog schon länger verfolgt (oder sich oben zu den anderen beiden Rezensionen durchgeklickt hat), der weiß, dass mir Das erste Buch der Träume ausgesprochen gut gefallen hat. Das zweite Buch der Träume hat meine Begeisterung dann etwas getrübt. Demnach war ich gleichzeitig hocherfreut als ich dieses Buch endlich in Händen hielt, aber hatte auch ein kleines bisschen Angst davor. Zu Unrecht, wie ich jetzt mit gutem Gewissen sagen kann.
Das dritte Buch der Träume stellte für mich nämlich einen grandiosen Abschluss dieser besonderen Trilogie da. Es war alles drin, was man sich in diesem Genre nur wünschen kann: Ganz viel Phantasie, Spannung, Liebe, Freundschaft, Humor ... ich könnte diese Liste jetzt noch fortführen, aber am besten lest ihr es selbst, um zu entscheiden, was noch alles drin steckt.
Über den Schreibstil von Kerstin Gier brauche ich eigentlich gar nicht mehr zu sprechen. Denn (zumindest in ihren Jugendromanen) lesen sich ihre Geschichten weg "wie nix". Man fliegt einfach nur von Seite zu Seite, wird gefangen genommen in ihrer Welt und merkt kaum noch, wie die Zeit vergeht. So ging es zumindest mir.
Die Charaktere hat sie ja bereits über zwei Bände liebevoll geformt und natürlich sind sie teilweise etwas skurril und überzogen. Aber genau das lässt sie doch in Erinnerung bleiben. Der Abschied von ihnen fiel mir wirklich nicht leicht. Versöhnen konnte mich damit nur die Befriedigung, endlich zu wissen, wer Secrecy ist und dass ich mit meinen Vermutungen gar nicht mal sooo weit daneben lag.
So wirklich etwas Negatives zu sagen habe ich hier tatsächlich nicht und wenn, dann wäre es meckern auf ganz ganz hohem Niveau. Das spare ich mir hier aber mal und spreche euch stattdessen eine klare Leseempfehlung für das Buch bzw. die Reihe aus.

(5/5)

Montag, 9. November 2015

Marc Staten Volume 2 von Tharah Meester

Auch als Taschenbuch erhältlich

Nachdem sich der gutaussehende Junggeselle, Marc Staten, ein zweites Mal von Rebecca Idlewood zum Narren halten hat lassen, herrscht heftiger Unmut im Hause Staten. Als plötzlich das FBI vor der Tür steht und um Marcs Mithilfe bittet, besteht allerdings neue Hoffnung, der Dame das Handwerk zu legen, und seine Fehler wieder gutzumachen. 

Seine Gefühle stehen ihm jedoch erneut im Weg und gefährden sogar die Beziehung zu seiner besten Freundin Tessa. 

Wird Thomas sein gestohlenes Cabrio je wiedersehen? Werden sie Rebecca und ihren Vater endlich schnappen? Kann Marc seine Emotionen unter Kontrolle bringen oder steht er am Schluss alleine da?
(Quelle: Amazon)

Die Reihe:
Marc Staten - Volume 2



Nachdem mich der erste Sammelband der Reihe um Marc Staten nicht so ganz überzeugen konnte, wollte ich bis zum zweiten ein wenig Zeit verstreichen lassen. Nun war es aber soweit und ich widmete mich erneut den Irrungen und Wirrungen um diesen Junggesellen und seinen Freunden.
Überraschenderweise zog mich dieser zweite Band nun doch sehr schnell in seinen Bann. Vielleicht lag es daran, dass meine Erwartungshaltung nun eine andere war? Vielleicht daran, dass mir die Geschichte hier viel linearer vorkam? Vielleicht auch daran, dass sich hier über alle Episoden auf die gleichen Personen bzw. die gleichen Beziehungen konzentriert wurde?
Ich kann keinen genauen Grund benennen und vermute, dass es auch viel mehr eine Mischung aus allen Punkten war. Auf jeden Fall hat mir dieser Sammelband deutlich besser gefallen, als der erste. Es ist zwar noch nicht ganz dieser Zauber erreicht, der mir an den Geschichten aus Farefyer so sehr gefällt, aber diese Reihe spielt nun einmal auch in der realen Welt und der angehauchte Fantasy-Aspekt fehlt demnach.
Für meinen Teil auf jeden Fall eine deutlich erkennbare Steigerung zu den ersten Episoden. Und übrigens: Für das Ende hasse und liebe ich die Autorin gleichermaßen. Schon allein dafür lohnt es sich, die Reihe zu lesen.

4/5

Freitag, 6. November 2015

Winter People - Wer die Toten weckt von Jennifer McMahon

Auch als Taschenbuch und eBook erhältlich

Dein größter Wunsch geht in Erfüllung. Dein Kind kehrt von den Toten zurück. Doch weißt du, was dich erwartet?

Durch einen grausamen Mord verliert Sara ihre kleine Tochter Gertie. Ein Brief mit einem uralten Geheimnis hilft ihr, Gertie von den Toten zurückzuholen - für sieben Tage, in denen sie von ihrem geliebten Kind Abschied nehmen kann. Doch sie ahnt nicht, worauf sie sich einlässt. Denn manchmal finden die Toten nicht zurück. Und das Grauen hält Einzug in die Wälder von Vermont ...



Dieses Buch lag schon seit Mitte des Frühjahres auf dem Stapel der Bücher, die ich dieses Jahr unbedingt noch lesen wollte. Und ausnahmsweise war auch der Zeitpunkt mehr als klar: Um Halloween herum. Noch überraschender: Ich habe mich tatsächlich an meine eigene Planung gehalten. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt.
Denn dieses Buch passte wirklich wunderbar in diese Zeit Ende Oktober/Anfang November. Mit einer doch recht unheimlichen Atmosphäre und einer dadurch erzeugten Grundspannung, war es für mich genau die richtige Lektüre für die langen, dunklen Abende.
Wenn es auch nicht im herkömmlichen Sinne gruselig war, gab es doch die ein oder andere Stelle, bei der es mich ein kleines bisschen schauderte. 
Wer bei dem Klappentext gleich an Friedhof der Kuscheltiere von Stephen King denken muss, dem geht es wie mir. Und eine Parallele in der Grundidee lässt sich natürlich nicht abstreiten. Dennoch ist Winter People eine ganz eigene Geschichte, die ich zu keinem Zeitpunkt als bloßen Abklatsch des berühmten Werks empfand.
Wer sich nun für dieses Buch entscheidet (und dazu würde ich raten), dem sei gesagt, dass es auch in der Zeit bis Januar/Februar sicher noch wunderbar funktionieren wird, da das genau die Jahreszeit ist, in der das Buch spielt. Aber vermutlich würde es noch nicht einmal im Sommer seine Wirkung verlieren.
Anfangs hatte ich ein paar Probleme mit den vielen verschiedenen Charakteren bzw. damit, dass es aus jeder Perspektive mal erzählt wird (mindestens 5, die mir nun beim Rückblick spontan einfallen). Schnell hatte ich mich aber daran gewöhnt und meine Spannung hat sich dadurch noch steigern lassen. Denn man merkt sehr schnell, dass es zwischen all diesen Menschen ein verbindendes Glied geben muss. Einige Gemeinsamkeiten werden gleich klar, mehr davon enthüllen sich nach und nach im Laufe der Geschichte,
Was mir zum Schluss noch zu sagen bleibt? Lest es!

(5/5)

Mittwoch, 4. November 2015

Zwei Stufen zum Glück von Emma Belle

Auch als Taschenbuch erhältlich

Clara weiß genau was sie will: Sie will berühmt sein und das um jeden Preis. Den großen Gefühlen vertraut sie nicht mehr, seit ihre Mutter plötzlich stirbt, als Clara gerade erst sechzehn Jahre alt ist. Mit dem Job in der Redaktion scheint ihr Ziel in greifbare Nähe zu rücken, bis Roger in ihr Leben platzt und beginnt, ihre Träume in Frage zu stellen. Doch sie gewinnt den inneren Kampf gegen die starken Gefühle für ihn. Roger muss machtlos mit ansehen, wie ausgerechnet sein bester Freund Chili Claras Herz im Vorbeigehen erobert. Die Beziehung scheint anfangs perfekt, doch schon kurz vor der Hochzeit beginnen diese Ereignisse, die Claras Träume in Luft auflösen. Wird sie wirklich alles verlieren? Und was ist wahres Glück? 
(Quelle: Amazon)



Das Cover gefällt mir in seiner Schlichtheit recht gut und passt natürlich mit Leiter und Herz/Liebe optimal zum Titel.
Der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Vor allem auf die Antwort der Autorin auf ihre Frage nach dem wahren Glück. Denn auch, wenn Glück natürlich eine individuelle Angelegenheit ist, hat mich interessiert, wie es hier ausgelegt wird.


Der Einstieg in das Buch hat mich gleich gepackt. Er war nicht nur recht emotional, so dass ich die Verzweiflung herausfühlen konnte, sondern natürlich auch so gewählt, dass man unbedingt wissen wollte, wie Clara dorthin gekommen ist, wo sie nun steht.
Im weiteren Verlauf hat es mich dann doch eher überrascht, dass es keine wirkliche lineare Entwicklung zu diesem Punkt gab. Viel mehr springen wir durch Claras Leben und begleiten sie vor allem bei ihren Höhe- und Tiefpunkten. Mit allem dazwischen wird sehr sparsam umgegangen.
Zuerst war diese Art für mich etwas befremdlich, doch dann hatte ich mich recht schnell daran gewöhnt und muss sagen, dass auf diese Weise Alltagsgeschichten erzählt werden, ohne dass nervige Längen auftreten.


Mit Clara als Protagonistin hatte ich so meine Schwierigkeiten. In vielen Dingen schien sie das genaue Gegenteil von mir zu sein und dadurch fiel es mir häufig schwer, ihr Verhalten nachzuvollziehen.
Clara wirkte auf mich oft stur und selbstgerecht. Die Fehler suchte sie fast immer nur bei den anderen. Das allein wäre kein Problem für mich gewesen. Doch was mir wirklich fehlte, war ihre Entwicklung. Nachdem ich aus sehr ähnlichen Gründen den dritten Job verloren habe, muss ich doch mal anfangen nachzudenken, was ICH ändern kann und nicht immer nur über die "bösen anderen" schimpfen, oder?
Neben Clara bleiben leider die anderen Charaktere sehr blass und ich empfand ihre Beschreibungen oft mit einem herablassenden Unterton.


Wir erleben die Geschichte durch Claras Augen. Dabei verwendet die Autorin als Erzählstil sehr viele Dialoge. Das mag man oder eben nicht. Für mich persönlich wurde die Geschichte dadurch sehr kurzweilig und ich wurde doch recht schnell über die Seiten voran getrieben.
Einzig der oben schon angesprochene teils herablassend wirkende Unterton hat mir nicht ganz zugesagt.


Trotz meiner Probleme mit der Protagonistin habe ich diese Geschichte gern gelesen. Die Art des Erzählens war irgendwie anders, hatte mich aber schnell überzeugt.

4/5

Ich bedanke mich bei der Autorin für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.