Sonntag, 29. März 2015

[Kurzmeinung] "Stimmen" von Ursula Poznanski


Auch erhältlich als eBook

Er hatte die Zeichen gesehen. Er sah sie seit Jahren schon und hatte immer wieder versucht, die Menschen zu warnen, doch nie wollte jemand ihm glauben.

Sie hatten ein Opfer dargebracht. 
Auf keinen Fall durften sie ihn hören. 
Sie wissen, wer du bist.
Menschen, die wirr vor sich hin murmeln. Die sich entblößen, Stimmen hören: Die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord ist auf besonders schwere Fälle spezialisiert. Als einer der Ärzte ermordet in einem Untersuchungsraum gefunden wird, muss die Ermittlerin Beatrice Kaspary versuchen, Informationen aus den Patienten herauszulocken. Aus traumatisierten Seelen, die in ihrer eigenen Welt leben. Und nach eigenen Regeln spielen …


Wie jedes neue Buch von Ursula Poznanski habe ich auch dieses sehnsüchtig erwartet. Das Thema mit der Psychiatrie fand ich schon im Vorfeld sehr spannend. Allein dieses Setting gibt einem Buch ja schon eine ganz besondere Atmosphäre. 
Da die Geschichte dann aber doch recht ermittlungslastig ausgefallen ist, blieb für diese besagte Stimmung nicht ganz so viel Platz. An sich ist das gar nicht schlimm. Aber mir persönlich hängt immer noch "Saeculum" nach, wobei ich mich wirklich gegruselt habe und hatte vielleicht gehofft hier ein wenig was von diesem Gefühl erneut zu durchleben.
Um aber bei "Stimmen" zu bleiben muss ich sagen, dass es mir wieder einmal sehr gut gefallen hat. Sowohl der Fall als auch die Entwicklung von Beatrice' Beziehungen zu ihrem Exmann Achim und ihrem Mitermittler Florin habe ich mit Spannung verfolgt und empfand das Mengenverhältnis als absolut stimmig.
Ich bin immer wieder aufs neue überrascht mit welchen überraschenden Wendungen und genialen Ideen Ursula Poznanski ihre Geschichten zu einem Ende bringt. Das einzige, was mir hier ein wenig fehlte, war dieses Gefühl im gesamten Verlauf kurz vor der Auflösung zu stehen. Gerade dieses Gefühl der Lösung als Leser zum Greifen nahe zu sein machte für mich die beiden vorherigen Kaspary-Thriller aus. 
Leider muss ich gestehen, dass das Buch bei vermutlich jedem anderen Autor die vollen 5 Sterne bekommen hätte. Wenn ich es aber direkt mit den anderen Poznanski-Werken vergleiche, war es für mich einfach etwas schwächer, weswegen ich ein kleines Sternchen abziehen "muss".

4/5

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