Freitag, 14. August 2015

Thoughtless - erstmals verführt von S.C. Stephens

Auch als eBook erhältlich

Seit zwei Jahren ist die schüchterne Kiera in einer glücklichen Beziehung mit Denny. So überlegt sie nicht lange, als er ein Jobangebot in Seattle bekommt, und zieht mit ihm in die neue Stadt, um ihr Studium dort zu beenden. Bei Dennys Freund aus Kindertagen, Kellan Kyle, mieten sie ein Zimmer. Er ist der lokale Rockstar, Herzensbrecher und sieht verboten gut aus. Als Dennys Job ihn länger aus Seattle wegführt, kommt die einsame Kiera, die sich inzwischen in der Stammkneipe von Kellans Band etwas dazuverdient, ihrem neuen Mitbewohner näher. Was freundschaftlich beginnt, entwickelt sich bald zu etwas Intensiverem, Verbotenem – zu einem Spiel mit dem Feuer ...

Die Reihe:



Das Cover zeigt, wie so oft, ein sich küssendes Paar. An sich finde ich das nun weder außergewöhnlich, noch einen besonderen Hingucker. Positiv finde ich aber, dass man die Beiden eher im Profil sieht und nicht gleich ein genaues Bild vorgegeben bekommt, sondern auch ein bisschen seine Fantasie spielen lassen kann, bei der Beschreibung der Personen.
Was dem ganzen aber Wiedererkennungswert verleiht ist das Icon mit dem Titel. Dies kehrt bei den weiteren Teilen der Reihe zurück und ist beim ertsen Band auch noch in einer meiner Lieblingsfarben gehalten, was mich dann doch ein bisschen für das Cover einnahm.
Neben der Tatsache, dass der Klappentext mich insgesamt auf die Geschichte neugierig gemacht hat und es nach einer spannenden Verwicklung klang, hat mich hier besonders die Tatsache angesprochen, dass Kiera einen festen Freund hat. Dadurch also nicht wie in fast jeder Geschichte, das Mauerblümchen zu sein scheint, dass noch null Erfahrung hat. Endlich mal nicht die typische Ausgangssituation.


Die Idee der Geschichte ist nun natürlich nichts gänzlich neues, hat aber trotzdem mit ein paar der gewohnten und immer wiederkehrenden Muster gebrochen: Der Freund der Protagonistin ist nicht das typische Arschloch, dass sie durch Fehlbehandlung in die Arme eines anderen treibt. Die Protagonistin selbst ist zwar schüchtern, was aber (wie im wahren Leben) nicht gleichzeitig für die "Unschuld vom Lande" stehen muss. Der zweite Mann in ihrem Umkreis ist zwar ein Rocker, dennoch aber nicht der "Bad Boy" im herkömmlichen Sinne. Das brachte der Geschichte schon mal einen dicken Pluspunkt ein.
Wie schon aus dem Klappentext zu erahnen, lässt sich Kiera hier auf ein nicht minder gefährliches als auch heißes Spiel ein. Auf der einen Seite verhält sie sich natürlich unfair ihrem Freund gegenüber, auf der anderen Seite konnte ich aber auch Verständnis für sie aufbringen, weswegen sie die ganze Sache hinter seinem Rücken abzieht. Das hat die Autorin nämlich sehr geschickt gelöst: Dadurch dass Denny einen sehr entscheidenden Schritt für Kiera tut, fühlt sie sich natürlich in gewisser Weise schuldig ihm gegenüber und kann ihm das nicht mit einem Beenden der Beziehung danken.
Des weiteren ist es nicht einfach nur eine Entscheidung zwischen zwei Männern, die sie treffen muss. Viel mehr geht es auf der einen Seite um gewohnte Sicherheit, auf der anderen um ein aufregendes Abenteuer, bei dem nicht abzusehen ist, wo es hinführen könnte. Es ist also ein Kampf zwischen Vernunft und Leidenschaft.
Auch wenn mich Kieras Verhalten oft zum Kopfschütteln brachte, hatte sie in gewisser Weise auch mein Verständnis. Denn die Zwickmühle in der sie steckte, konnte ich durchaus Nachfühlen, obwohl ich selbst glücklicherweise noch keine solche Situation erleben musste.
Einen wichtigen Aspekt fand ich auch noch, dass die Autorin es schaffte, die Frage, wer Schuld am Dilemma trägt, offen zu lassen. Nicht einer ist der Buhmann, sondern jeder trägt sein Päckchen dazu bei: Kiera spielt nicht mit offenen Karten und schiebt eine überfällige Entscheidung immer weiter auf. Kellan fordert es immer wieder heraus, obwohl er genau weiß, dass es falsch und Kiera in dieser Hinsicht schwach ist. Und Denny? Er lässt Kiera viel zu oft allein und ist wohl auch etwas zu unaufmerksam, um zu merken, dass etwas schief läuft.
Alles in allem ist der Autorin hier also eine Geschichte gelungen, die mich mitreißen konnte, mich mitfiebern ließ und mich teilweise, wenn die Emotionen besonders hoch kochten, sprachlos und etwas schockiert zurück ließ.
Lediglich um Seite 500 herum erlitt die Geschichte für mich einen kleinen Einbruch, da Kiera sich hier etwas zu sehr benahm, als wäre sie der Nabel der Welt und die einzige, die in einer schwierigen Situation steckte. Gut fand ich hier dann aber auch wiederum die Konsequenz beider Männer.



Kiera als Protagonistin machte mir erst etwas Sorge, ob sie nicht zu oberflächlich sei. Sie konzentrierte sich für meinen Geschmack etwas zu sehr auf Äußerlichkeiten. Das rückte aber recht schnell in den Hintergrund, weil sie mir durch eine bestimmte Reaktion viel näher kam. In ihrer ersten Trotzreaktion, die sie zum Eigenschutz traf, erkannte ich nämlich sogar ein bisschen mich selbst wieder. Ansonsten ist sie schüchtern, etwas naiv und vor allem ziemlich unsicher. Doch das ist gar nicht mal schlimm. Sie befindet sich in einem Reifungsprozess, wie man gerade zum Ende des Buches deutlich merkt und wächst an der Situation. 
All das machte sie nur menschlicher und gehörte ein gutes Stück zum Erwachsen werden. Ich persönlich freue mich darauf, ihre Fortschritte in Band 2 zu erleben.
Danny ist ein liebevoller Freund, der manches mal auch ruhig etwas eigennütziger und auch skeptischer sein könnte. Er versucht es zwar, tut letztendlich aber doch alles für Kiera. Natürlich iost das sehr süß von ihm, bringt ihn aber nicht unbedingt an sein Ziel. Auch er macht im letzten Viertel des Buches einen deutlichen Schritt in Richtung mehr Selbstbewusstsein. Seine Unzufriedenheit im Bezug auf den Job wirkt sich bei ihm ziemlich auf den Alltag aus, was ich deutlich nachfühlen konnte. Es ist eine Situation, die ich leider nur zu gut kenne.
Kellan mochte ich gern, weil er zwar als Herzensbrecher beschrieben wird, aber dennoch nicht der typische "Bad Boy" ist. Eigentlich ist er ein sehr sanfter Typ, der von seiner Vergangenheit gezeichnet ist und sich daher eine harte Schale zugelegt hat.
Insgesamt erschuf die Autorin hier recht authentische Charaktere, mit denen ich mitfühlen konnte, denen es zum Teil aber doch etwas an Tiefe fehlte.





Der Schreibstil von S.C. Stephens ist leicht und recht geradlinig. Es macht das Buch trotz seiner 640 Seiten zu einem leichten Lesevergnügen.
Ein paar Fehler gab es zwar, welche mich aber eher erheitert als gestört haben. Einmal tat Evan etwas, obwohl er zuvor als nicht anwesend benannt wurde, ein anderes mal beugte sich Denny vor und lehnte seine "Knie auf die Ellbogen". Das wären so neben kleinen Tippfehlern die gröbsten Schnitzer.
Der übermäßige Gebrauch des Wortes absurd regulierte sich glücklicherweise auch sehr schnell, weswegen ich hier wirklich nichts zu meckern habe.




Ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat und bei dem die Seiten nur so an mir vorbei flogen, während meine Hände am Buch zu kleben schienen und ich es einfach nicht weglegen konnte/wollte.
Leichte Schwächen machten die Charaktere auf Dauer nur authentischer. 
Trotz des angekündigten Spiels mit dem Feuer lebte das Buch von so viel mehr als irgendwelchen "heißen Szenen". 
Sehr überzeugend mit leichter Steigerungsmöglichkeit im nächsten Band. 



Vielen Dank an den Goldman Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Donnerstag, 13. August 2015

Top Ten Thursday #5

Eine Aktion von Steffis Bücher Bloggeria

Der Top Ten Thursday steht heute unter dem Motto:

10 Bücher, die du unbedingt kaufen musstest und die nun auf deinem SuB schlummern.

Oh *kleinlaut* Das ist nun mal ein Thema, dass mich eiskalt erwischt. Denn da gibt es eigentlich viel zu viele. Denn irgendwie musste ich ja jedes Buch, dass im Regal steht zum entsprechenden Zeitpunkt "unbedingt" haben.
Ich habe mir jetzt 10 davon heraus gesucht, die ich auch heute noch unheimlich gerne lesen will und gar nicht richtig sagen kann, warum ich es immer noch nicht in Angriff genommen habe:


Was meint ihr, welche Bücher davon sollte ich schnellstmöglich von ihrem tristen SuB-Dasein befreien?
Und welche Bücher schlummern bei euch so?

Mittwoch, 12. August 2015

Die Farben der Magie von Terry Pratchett


Der Magier Rincewind ist vom Pech verfolgt – erst wird er von einem geltungssüchtigen Zauberspruch befallen, dann verliert er seine Stelle an der Unsichtbaren Universität. Fortan verdingt er sich als Fremdenführer für den ersten Touristen auf der Scheibenwelt. Und natürlich geht auf der Reise so ziemlich alles schief … – Mit diesem Band beginnt Terry Pratchetts legendärer »Scheibenwelt«-Zyklus.

Mehr über:


Schon lange hatte ich mir vorgenommen, etwas von Terry Pratchett zu lesen. Man hörte immer wieder von seinen Büchern und natürlich wurde ich da neugierig.
Zu Beginn war das Lesen vollkommen ungewohnt. Denn wer meinem Blog eine Weile folgt, hat sicher schon bemerkt, das High Fantasy nun nicht so richtig mein Genre ist. Neugierig war ich hier trotzdem, gerade weil mich mal interessierte, was genau man sich denn unter humoristischer Fantasy vorstellen darf.
Trotz dem für mich ungewohnten Schreibstil und einer komplexen neuen Welt fiel mir der Einstieg in die Geschichte recht leicht. Es dauerte nicht lange, bis ich über die Kreativität die der Autor hier an den Tag legte, vollkommen erstaunt war. Nicht nur, dass er eine ganz eigene komplexe Welt schafft, was ja viele Fantasyautoren tun. Nein, sie ist auch noch so skurril und verdreht, dass man sich wundert, wie er da über alles den Überblick behält. Doch genau das scheint ihm zu gelingen.
Dennoch ... mir fehlte etwas. Zum einen hatte ich in Sachen Humor irgendwie mehr erwartet. Auch wenn ich zugegebenermaßen hier und da schon Schmunzeln musste. 
Zum anderen fehlte mir ein wenig der rote Faden, der mich durch die Geschichte führte. Zwar führten die einzelnen Abschnitte irgendwann zu einem gemeinsamen Ziel, dennoch war es mir manches Mal einfach zu sprunghaft und konnte mich daher nicht wirklich mitreißen. Ich fand es schade, konnte ja aber nichts dran ändern.
Auch wenn ich durch dieses Buch nun nicht zum Pratchett-Fan mutiert bin, denke ich, dass ich ein wenig verstehen kann, was sein Fans an seiner Reihe finden. Gegebenenfalls werde ich ihm auch noch mal eine weitere Chance geben. Er hat ja tatsächlich eine Welt geschaffen, die so komplex ist, dass es sicher auch Aspekte geben wird, welche genau meinen Nerv treffen. 

3/5

Dienstag, 11. August 2015

Gemeinsam lesen #20

Fragen und weitere Teilnehmer findet ihr bei Schlunzenbücher

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Thoughtless - Erstmals verführt von S.C. Stephens, Seite 24

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Später kamen Denny und ich wie zwei frisch verliebte Teenager händchenhaltend die Treppe hinunter."

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Wie so oft bin ich ja gerade mal am Anfang und kann noch nicht allzu viel sagen. Im Genre fühle ich mich aktuell sehr wohl, wenn ich auch immer mal wieder etwas Abwechslung brauche.
Speziell zum Buch kann ich aktuell aber nur sagen, dass ich eine große Hoffnung habe: Dass sich Kieras Oberflächlichkeit nicht bestätigt im weiteren Verlauf der Geschichte. Im ersten Kapitel machte sie nämlich so einen Eindruck ... 2 Jahre Beziehung und das einzige, was sie positives über ihren Freund erzählt, ist wie "schön" er ist. Nun ja ... 
Aber sie hat ja noch rund 600 Seiten um mir das Gegenteil zu beweisen :D

4. Angenommen du hättest ein Ticket für eine Lesung eines Autors deiner Wahl gewonnen - welcher wäre es, und warum?

Hm, es gäbe sicher viele Autoren, bei denen es interessant wäre. Aber da es genau eine deutschsprachige Autorin gibt, von der ich alle bisher erschienenen Bücher kenne und mich auch alle überzeugt haben, fällt meine Wahl auf genau diese Autorin: Ursula Poznanski.
Es würde noch die ein oder andere Möglichkeit gerade im Indie-Bereich geben. Da habe ich einige Personen, die sich in meiner Freundesliste bei Facebook befinden und die entweder durch Austausch oder einfach durch ihre Postings wirken, als wäre es auf jeden Fall eine Bereicherung, sie mal "live" kennen zu lernen. Aber ich denke hier wäre es eher ein Plausch bei Kaffee, der lohnenswert wäre ;)

Was lest ihr aktuell?
Auf welchen Autoren würde eure Wahl fallen?

Sonntag, 9. August 2015

Room 27 von Mirjam Mous


Fin sitzt in einer Zelle der spanischen Polizei, weil man ihm vorwirft, eine Frau ermordet zu haben. Nur Valerie kann ihm helfen, seine Unschuld zu beweisen. Seit ihrer gemeinsamen Reise durch Spanien, denkt Fin nur noch an sie. Aber Valerie ist verschwunden und die Polizei findet immer mehr Beweise für Fins angebliche Tat. Allmählich wird ihm klar, dass Val nicht die ist, für die er sie bisher gehalten hat.



Fin sitzt in einer Gefängniszelle ein ... genau damit beginnt auch das Buch. Als Leser weiß man nicht, wie es zu dieser Situation kommt und merkt schnell, dass auch Fin selbst es sich nicht erklären kann. Spannung und Neugierde sind also von Anfang an garantiert. Immerhin geht es hier um Mord und nicht um irgendeinen kleinen Diebstahl oder ähnliches.
Im Laufe der Geschichte häufen sich die Anklagepunkte immer weiter an. Ebenso ist es mit den Beweisen, die immer deutlicher gegen Fin zu sprechen scheinen. 
Den Aufbau der Geschichte fand ich hier besonders interessant. Auf der einen Seite begleitet man Fin durch die letzten 3 Wochen, indem sein Urlaub rekonstruiert wird und man die vermeintliche Wahrheit miterlebt. Auf der anderen Seite erlebt man den Protagonisten in seiner Zelle und den Verhören, in denen er versucht, sich selbst einen Reim auf die Anklage zu machen.
Die Parallelen zwischen Erlebten und der Erklärung, warum Fin ist, wo er ist, waren sowohl spannend, als auch schockierend. Spannend, weil man selbst kombinieren konnte und schon während der Rückblicke erahnen konnte, was in der Polizeiwache als nächstes offen gelegt wird. Schockierend und verstörend, weil eine solche Abgebrühtheit hinter allem steckt. Und das bei Charakteren zwischen 16 und 18 Jahren. 
Sehr schön hat die Autorin hier auch aufgezeigt, wie man eigentlich immer das Gute im menschen sehen will. Denn als Leser merkt man recht schnell, dass irgendwas nicht stimmen kann und die Alarmglocken klingelten bei so einigen Begebenheiten. Allzu leicht könnte man es also als leichtgläubig oder naiv abtun, was hier passiert. Doch immer wieder kam ich zu dem Schluss, dass ich es zwar als Leser so sehen kann, in der Situation aber vermutlich auch nichts Böses vermutet hätte.
Bis zu einem bestimmten Punkt baut sich die Spannung so unentwegt auf, bis es dann von jetzt auf gleich eine Wendung gibt und sich alles recht schnell, nach meinem Geschmack etwas zu schnell, aufklärt und erledigt. 
Die "zweite Hälfte" fand ich dann auch nicht mehr so überzeugend. Alles geht plötzlich Schlag auf Schlag, scheint geradezu reibungslos und über Eingebungen zu laufen und so richtig wusste ich auch gar nicht, was das nun soll. Da hätte man sicher noch etwas mehr aus den letzten Seiten herausholen können. 
Alles in allem aber ein spannender Jugendthriller, der auch mich als Leser ab und an zweifeln ließ, was nun eigentlich die Wahrheit ist.
4/5

Kennt ihr das Buch? Wie hat es euch gefallen?
Wenn nicht, würde es dich interessieren?

Freitag, 7. August 2015

A little too far von Lisa Desrochers

Auch als eBook erhältlich

Wie konnte das passieren? Wie konnten sie so weit gehen? Ihr Stiefbruder Trent war doch immer Lexis bester Freund und engster Vertrauter. Fluchtartig verlässt Lexi ihre Familie und bricht zu einem Auslandsjahr in Rom auf. Aber auch Tausende von Kilometern entfernt und trotz des attraktiven Alessandro schafft sie es nicht, den Mann, den sie nicht haben kann, zu vergessen . . .


Mehr von Lisa Desrochers


Mein erster Eindruck, als ich das Buch begonnen habe, war wirklich positiv. Der Schreibstil war locker und passend zum Genre. Eben genau das, was ich erwartet hatte. Leider hielt dieses Gefühl aber nicht länger als bis zum zweiten Kapitel.
Hier fiel mir nämlich zum ersten Mal die Wortwahl negativ auf. Ich weiß nun natürlich nicht, ob die Autorin es hier zu gewollt jung verfasst hat oder ob es an der Übersetzung liegt. Da ich aber nun einmal die deutsche Ausgabe gelesen habe, werde ich auch eben zu dieser meine Meinung verfassen und da fällt diese teilweise wirklich einfach nur plumpe Wortwahl durchaus ins Gewicht. Abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass die Jugendlichen von heute so sprechen. Oder habt ihr schon mal ein Gespräch geführt/aufgeschnappt, in dem in 4 von 5 Sätzen das Wort "durchnudeln" vorkommt? Nur um mal ein Beispiel zu nennen.
Auch bei den "Erotik"-Szenen führte die Wortwahl viel mehr zum Würgen und oder herzlichen Lachen, als das ich diese irgendwie als "prickelnd" empfand.
Nun war es aber leider nicht nur der Schreibstil, sondern auch Protagonistin Lexie, mit der ich absolut nicht warm werden konnte. Auf mich wirkte sie vollkommen vorlaut, selbstgefällig, teils egoistisch und unreif. Letzteres steht aber irgendwie im krassen Gegensatz dazu, dass sie während ihres Auslandsjahres allein in einem Apartment wohnt (und dort auch scheinbar gut zurecht kommt).
Aber Gegensätze bzw. wirres Hin un Her springen sind nicht unbedingt eine Seltenheit in dem Buch. Da wird vom Sie zum Du und wieder zurück gewechselt. Die Stiefmutter wird erst ständig Mom genannt, dann plötzlich ohne ersichtlichen Grund nur noch beim Vornamen. Erst heißt es "Ich war 15 1/2, als sie heirateten", zwei Seiten weiter dann "an meinem 15. Geburtstag, 5 Monate nach der Hochzeit". Solche Fehler können natürlich vorkommen, wenn sie sich aber häufen wird es unschön.
Auch den Geschichtsverlauf konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Das Ende hätte eigentlich auch schon nach den ersten 4 oder 5 Kapiteln eintreten können, wäre dann nicht weniger übertrieben gewesen und hatte in meinen Augen mit dem Rest der Geschichte eigentlich gar nicht so recht viel zu tun.
Trotzdem bin ich ganz froh über die "zweite Geschichte" gewesen, denn diese hat mir dann nach einiger Zeit richtig gut gefallen, sodass ich den Mittelteil sogar ganz gern gelesen habe. Allerdings fand ich es auch hier etwas unglaubwürdig wie perfekt und passend eines zum anderen kam, während Lexie nur von hübschen, perfekten Menschen umgeben war (ich übertreibe hier bewusst ein wenig). Auch an Lexies Gefühle konnte ich nicht wirklich glauben, da es durch die beiden "verbotenen" Männer eher so wirkte, als wäre sie ein verwöhntes Kind, das natürlich genau das haben will, was es nicht darf.
Lange war ich am Überlegen, ob mir dieses Buch wirklich 2 Sterne "wert" ist. Was mich letztlich vom "Ja" überzeugt hat, war neben der Tatsache, dass das Buch sich sehr leicht weglesen ließ, eine Entscheidung, die Lexie zum Ende hin getroffen hat, mit der sie mir tatsächlich etwas Respekt abgewinnen konnte und die ich ihr so nicht zugetraut hätte.
Obwohl es mich nicht richtig überzeugen konnte, würde ich das Buch weiterempfehlen: An Leserinnen, die vielleicht noch etwas jünger sind als ich, einer Protagonistin auch mal etwas selbstgefälliges Verhalten verzeihen können und vor allem Leuten, die auf der Suche nach wirklich leichter und erfrischender Sommerlektüre sind.

2/5

Kennt ihr das Buch? Wie hat es euch gefallen?
Würde es in euer "Beuteschema" fallen?

Donnerstag, 6. August 2015

Top Ten Thursday #4

Eine Aktion von Steffis Bücher Bloggeria

Der Top Ten Thursday steht heute unter dem Motto

10 Bücher, die du während des Lesens kaum aus der Hand legen konntest.

Diese Woche habe ich bewusst ein paar Bücher dazu genommen, bei denen das Lesen schon eine Weile her ist, damit nicht immer nur die gleichen Titel genannt werden. Harry musste aber einfach wieder mit rein, stellvertretend für die ganze Reihe. Die 7 Bände habe ich glaube ich zusammen genommen in 8 oder 9 Tagen verschlungen ;)
Und wie immer habe ich die Titel zufällig angeordnet und nicht in eine Reihenfolge gebracht. Darin bin ich einfach nicht gut und würde nächste Woche noch sortieren ;)

Durch Klick aufs Cover kommt ihr zur Verlagsseite des Buchs:


Welche Bücher haben es euch schwer gemacht, eine Pause einzulegen?