Montag, 7. September 2015

Bedrängnis von Isabel Aigen


Seitdem der Erfolg Shanice verfolgt, führt sich ihre Umgebung seltsam auf: Von kreischenden Fans hat die junge Schauspielerin langsam genug. Sie fühlt sich vom Fan- und Medienrummel bedrängt und kommt sich schon vor wie ein Alien in einer Welt von Verrückten. Doch bevor sie dazu kommt, ihren Traum vom Schauspielersein wieder aufzugeben… wird es schlimmer! 

Es beginnt mit einer zurechtdrapierten Leiche auf der Terrasse ihrer Eltern, und verfolgt sie über Amsterdam bis nach Venedig. Mordet da jemand, um sie zu beeindrucken? Roh wie ein Kater, der dir halbe Mäuse schenkt? 

Kann das sein? Shanice fragt sich, ob sie langsam beginnt, durchzudrehen. Hält sie sich nun schon selber für eine Diva, für die jedermann töten würde? 

Wer ist der Täter? Wer schreibt ihm das Drehbuch? Ist es einer ihrer Fans – oder gar ein Kollege? 
Wie weit wird er gehen? 
(Quelle: Amazon)



Bei dem Cover musste ich ehrlich gesagt zweimal hinschauen, um das/ein Motiv zu erkennen. Durch die Farbe Rot habe ich das aber sowieso schon getan, weil es eben doch sehr ins Auge sticht.
Der Klappentext hatte mich sehr schnell davon überzeugt, das Buch zu lesen. Er ist spannend und wirft Fragen auf, verrät aber noch nicht allzu viel von der Handlung. Die Rahmenbedingungen fand ich auch gleich interessant.


Das Buch beginnt gleich sehr rasant und konnte mich mit dem ersten erst einmal Kapitel total fesseln. Und das obwohl es gerade mal um das Kennenlernen von Shanice und Bella bzw. Sandra und Belinda durch den Leser geht.
Auch im weiteren Verlauf blieb die Geschichte anfangs sehr spannend. Bald schon gibt es die im Klappentext versprochene Leiche und bei dieser einen soll es natürlich nicht bleiben. Scheinbar zusammenhangslos beginnt die Handlung ihren Lauf zu nehmen. Und auch auf den weiteren Seiten erwarten den Leser immer wieder spannungsgeladene Szenen. Leider kommt es aber zwischen diesen auch hier und da einmal zu Längen.
Was mich an dem ganzen dann etwas enttäuscht hat war, dass mein erster Verdacht sich letztendlich bestätigte. Sowohl was Täter, als auch Motiv anging. Obwohl ich die ganze Zeit auf die große wende mit dem Überraschungseffekt wartete, wurde mir dieser leider nicht geboten. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich nur selten Thriller lese? Ich habe ein Talent dafür, die verquersten Ideen zur Auflösung zu haben und genau diese bestätigen sich dann oft...


Shanice wirkte auf mich zu Beginn der Geschichte sehr meckerig. Das legte sich dann zum Glück im Verlauf der Geschichte wieder. Denn das, was sie da teilweise tut, ist wirklich Jammern auf höchstem Niveau. 
Was ich an Shanice aber sehr mochte war die Art, wie sie nach und nach begann an allem und jedem zu zweifeln. Mit ihren Gedanken machte sie es für mich nachvollziehbar, weshalb sie die anderen verdächtigte. Auf diese Weise konnte ich miterleben und nachfühlen, wie sie Stück für Stück ein bisschen mehr den Verstand zu verlieren schien.
Insgesamt muss ich aber leider sagen, dass ich auch nach Beenden des Buchs nicht wirklich das Gefühl habe, die einzelnen Charaktere zu kennen. Irgendwie fehlte ihnen etwas, das sie einzigartig und besonders machte. Manches Mal schienen sie mir zu sprunghaft in ihrer Art und ihnen fehlte eine klare Linie.


Die Geschichte ist in der dritten Person geschrieben. Meist aus Sich von Shanice. Nur manchmal gab es Passagen und Übergänge, in denen dann eher kurz etwas aus der Perspektive einer anderen Person beschrieben wirkte. Diese stockten leider ab und zu auch meinen Lesefluss, da sie etwas seltsam auf mich wirkten. Die meiste Zeit lies sich die Geschichte aber flüssig verfolgen.
Ein paar Fehler haben sich hier und da auch eingeschlichen. Die meisten waren nicht wirklich störend. Dennoch stößt es mir etwas sauer auf, wenn sich Zimmernummern von einer Szene zur anderen ändern oder der Kater anfangs Miki und später Kiki heißt.


Ein meist sehr spannend erzählter Thriller mit einigen Schönheitsfehlern. Ob ich es einem eingefleischten Thrillerfan empfehlen würde, bin ich unsicher. Aber als Einstieg ins Genre ist es sicher eine gute und nicht zu schwere Wahl.

3/5

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich herzlichst bei der Autorin.

Freitag, 4. September 2015

Effortless - einfach verliebt von S.C. Stephens

Auch als eBook erhältlich

Achtung! Da es sich um einen Fortsetzungsteil handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Kieras und Kellans Beziehung begann mit Schmerz und Verrat. Doch nun steht eines fest: Kellan ist Kieras große Liebe. Um nicht wieder die gleichen Fehler zu begehen, konzentriert sie sich nun lieber auf die Uni und auf sich selbst. Sie lebt mit ihrer Schwester in einem winzigen, aber gemütlichen Apartment. Mit Kellan versucht sie diesmal, alles richtig zu machen – in ganz kleinen Schritten. Das geht so lange gut, bis Kellan Seattle für eine Tournee verlässt, und die Vergangenheit Kiera wieder einholt ...
(Quelle: Random House)

Die Reihe:
(durch Klick auf die Titel gelangt ihr, wenn vorhanden, zu meiner Rezension, ansonsten direkt zur Verlagsseite)




Das Cover ist dem des ersten Teils sehr ähnlich, was ich immer gut finde, da es sich im Regal so wunderbar einfügt. Hauptsächlich unterscheidet es sich in der Farbwahl, welche hier rot als eine Art "Eyecatcher" ist.
Der Klappentext weckte natürlich mein Interesse, denn obwohl er hauptsächlich zusammenfasst, was schon am Ende von Band 1 deutlich war, lässt der letzte Satz auf eine interessante Entwicklung schließen.


Das Buch beginnt mit einem Konzert der D-Bags. Während Kiera der Band lauscht wird "ganz nebenbei" noch einmal das wichtigste aus dem ersten Teil der Reihe zusammen gefasst. Selbst wenn eine längere Pause zwischen dem Lesen von Thoughtless und Effortless besteht, sollte der Einstieg also gut gelingen. Gleichzeitig werden aber auch neue Informationen und Entwicklungen geboten, sodass es, auch wenn der erste Teil noch sehr präsent ist, nicht langweilig wird.
Recht schnell fällt auf, dass die Beziehung zwischen Kellan und Kiera zwar gereift ist, aber auch noch deutlicher Entwicklungsbedarf besteht. Und so soll es ja auch sein... alles andere als eine eingefahrene und langweilige Beziehung. Wer würde das schon lesen wollen?
Die Probleme, die im Laufe der Geschichte auftreten waren begründet und nachvollziehbar für mich. Insbesondere der Trennungsschmerz und das was man sich dadurch zusammen spinnt, kamen sehr glaubhaft rüber.
Damit es nicht zu langweilig und alltäglich wird, machte die Autorin immer wieder Zeitsprünge von mehreren Wochen. Es vermeidet Längen, zeigt aber auch, wie durchdacht die Geschichte in ihren Details ist. Denn auch die kleinste Nebensächlichkeit scheint Wochen oder Monate später noch bzw. wieder eine Rolle zu spielen.
Insgesamt empfand ich Effortless auf verschiedenen Ebenen um einiges emotionaler als Thoughtless und habe das Lesen sehr genossen.



Kiera als Protagonistin habe ich ja bereits in Thoughtless als sehr authentisch empfunden. Natürlich ist es nicht immer leicht mit ihr und sie macht Fehler, bei denen ich am liebsten mit dem Kopf auf die Tischkante gehauen hätte. Aber wie sagt man doch: Irren ist menschlich. Und das muss auch Kiera am eigenen Leib erfahren.
Man merkt bei Kiera deutlich, dass sie den Wunsch hegt sich weiter zu entwickeln. Dabei legt ihr das Leben und auch ihr Wesen oftmals Steine in den Weg. Aber Kiera ist bereit für ihr Ziel zu kämpfen und versucht jede Hürde tapfer zu überspringen. Das dabei oft Bauch gegen Kopf kämpft erklärt sich wohl von selbst.
Auch Kellan habe ich mich in diesem Teil näher gefühlt. Man merkt noch einmal deutlich, wie gebrochen er wirklich ist. Trotzdem kämpft er für seine Träume. Natürlich verändert er sich, wird ruhiger in Bezug auf Frauen. Dennoch behält er seine Charakterzüge mindestens teilweise bei. 
Erwähnt werden muss hier auf jeden Fall auch noch Griffin. Auch wenn er wirklich unausstehlich ist und die Autorin sich anstrengt ihn als sehr unsympathisch darzustellen: Ich mochte ihn schon in Thoughtless und tue es auch hier noch.


Der Schreibstil ist, wie auch schon im ersten Teil der Reihe flüssig und lässt sich fließend lesen, sodass mir die beinahe 700 Seiten viel weniger vorkamen. 
Aufgelockert wird es diesmal ein wenig durch Briefe/Zettel, die sich in der Formatierung hervorheben. Bei denen ich übrigens dauerhaft mitfiebern musste, ob es wohl noch weitere geben wird...
Erzählt wird die Geschichte wieder aus Kieras Sicht in der 1. Person.


Eine sehr emotionale Fortsetzung, in der mir die Charaktere deutlich besser gefielen, als in Band 1. 

(5/5)

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Dienstag, 1. September 2015

Disney Dienstag #6


Es sind schon wieder zwei Wochen um und so ist für mich wieder Disney-Dienstag-Woche. Wie ihr wisst, stammt das tolle Bild und vor allem auch die Idee von Leslie :)
Heute lautet das Motto:


Um diese Aufgabe zu lösen, ohne mein gesamtes Regal auszuräumen, habe ich mir mein Lovely-Books-SuB-Regal vorgenommen, das 164 Bücher enthält. Dann habe ich mir per Zufallszahlen-Generator eine Zahl aussuchen lassen und ausgespuckt wurde die 149.
An der entsprechenden Stelle im Regal befindet sich:

Eine Stadt in den USA, nur wenige Jahre in der Zukunft:
Plastikbäume, Online-Dates und Schule im Netz - Maddie, 17, lebt wie die meisten ein digitales Leben. Und merkt kaum, wie seelenlos sich das anfühlt. Bis sie sich Hals über Kopf in den etwas älteren Justin verliebt. Für ihn findet das wahre Leben offline statt. Er nimmt Maddie mit in Coffeeshops und Clubs und sie fühlt sich immer mehr von diesem echten Leben angezogen.
Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Künstlichkeit der Welt und die Anonymität der sozialen Netzwerke. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zur Schlüsselfigur. Doch für welche Seite wird sie sich entscheiden?


Nachdem ich die Inhaltsangabe mal wieder gelesen habe, habe ich wieder richtig Lust auf dieses Buch. Vielleicht schaffe ich es ja dieses Jahr tatsächlich noch, dazu zu greifen *lach*

Habt ihr es schon gelesen? 
Könnt ihr es mir empfehlen oder eher davon abraten?

Montag, 31. August 2015

Rückblick auf den August

Im August kann ich eine deutliche Aufwärts-Bewegung in der Statistik verzeichnen. Zu verdanken ist das meinem Urlaub, indem ich viel Zeit mit Buch zu Hause oder in der Sonne verbracht habe. Manchmal ist es eben in gewisser Weise doch von Vorteil, wenn man die Urlaubszeit zwangsläufig außerhalb der Sommerferien legen muss und somit sich die Tage nicht mit den Urlaubszeiten des Freundeskreises überschneiden ;)
Quantitativ sah es diesen Monat also deutlich besser aus, als im Juli ... und auch qualitativ bin ich zum Großteil sehr zufrieden gewesen mit meiner Buchauswahl :)
Zum Thema SuB kann ich sagen, dass ich auf der einen Seite (mal wieder) einige Neuzugänge durch ein Buchpaket hatte. Auf der anderen Seite habe ich aber auch ein paar Bücher, die ich sowieso wohl niemals gelesen hätte aussortiert.
Ich will gar nicht lange drum rumreden, hier die Fakten:

Gelesene Bücher: 12 [+6]
Gelesene Seiten: 4680 [+1816]
Durchschnittlich gelesene Seiten pro Tag: 150,9 [+58,5]
Durchschnittlich vergebene Sterne: 3,9 [+0,2]
SuB-Stand: 164 [-8]

Rezensiert im August:





 Hide


Freitag, 28. August 2015

Blink of Time von Rainer Wekwerth


Sarah Layken flieht vor der Realität – doch vor welcher?

Ein Junge will ihr helfen – doch woher weiß er von ihrem Problem?

Kein Leben ist wie das andere – doch welches ist das richtige?

Um das richtige Leben zu finden, um ihre Liebe wiederzutreffen, um ihren Bruder vor einem Unglück zu bewahren, muss Sarah Layken die gleiche Situation wieder und wieder durchleben. Sie kann sich immer wieder für ein neues Leben entscheiden, aber sie kennt vorher niemals den Preis, den sie dafür bezahlen muss.
(Quelle: Arena Verlag)



Das Cover gehört für mich ehrlich gesagt nicht zu meinen Favoriten, obwohl es gewissermaßen äußerst gut zum Inhalt passt. Ob es für mich aber im Buchladen ein Hingucker gewesen wäre? Das kann ich so nicht unbedingt sagen.
Dafür hat der Klappentext mich aber gleich für sich eingenommen. Ich musste gleich an "Butterfly Effect" denken und kam nicht mehr von der Neugierde auf dieses Buch los. Aber vielleicht hat auch gerade das zu hohe Erwartungen geschürt!?


Die ersten Kapitel und den ganzen Grundgedanken des Buches fand und finde ich sehr gut. Es begann zwar anders, als ich es mir aufgrund meiner Assoziation vorgestellt hätte, aber das ist ja auch nicht unbedingt schlecht. Die ersten 70-80 Seiten fand ich wirklich interessant, spannend und auch mysteriös und war neugierig, wie es weitergeht.
Als es dann aber nach der Hälfte des Buches noch immer nicht richtig mit der angekündigten Geschichte losging und es viel mehr Erklärung, als wirkliche Handlung gab, begann ich mich ein wenig zu langweilen. Außerdem rückte leider die Liebesgeschichte immer mehr in den Fokus, was nicht das war, was ich mir von dem Buch erhofft hatte. Hinzu kam, dass sich die Gedanken der Protagonisten oft im Kreis zu drehen schienen.
Das Ende .. nun, dazu möchte ich gar nicht viel sagen, außer dass es mir ohne den Epilog definitiv besser gefallen hätte.
Die Grundidee um die Parallelwelten finde ich nach wie vor interessant, doch hätte man hier meiner Meinung nach deutlich mehr daraus machen können. Schade, dass wir nur (inkl. der "Startwelt") vier Realitäten von Sarah kennen lernen durften und dabei kaum wirklich auf die Auswirkungen von kleinen Entscheidungen eingegangen wurde (auch wenn diese häufig erwähnt wurden).


Die Protagonistin Sarah hatte einen schweren Start bei mir. Denn der erste Eindruck von ihr war (vermutlich gewollt) eher negativ. Sie wirkte nicht nur unzufrieden mit allen um sich herum, sondern dabei auch noch tierisch eifersüchtig und zickig. Richtig pubertär eben. Später wurde sie mir dann aber doch etwas sympathischer, denn man merkt schon, dass ihr viel an ihrer Familie und ihren Freunden liegt. Auch wenn sie das vielleicht nicht immer so zeigen kann. Zum Ende hin verscherzte sie es sich wieder ein wenig bei mir, das sie ziemlich egoistisch wirkte und mich irgendwann so sehr nervte, dass ich es gar nicht schlimm fand, dass es bald zu Ende gehen wird.
Auch mit Josh wollte ich einfach nicht richtig warm werden. Anfangs wirkt er zwar mysteriös, dabei aber auch stellenweise einfach zu gewollt. Im Verlauf habe ich mich dann gefragt ob man es eigentlich Egoismus nennen kann oder was ihn dazu treibt in den Leben (nicht nur) seiner "anderen Ichs" Baustellen aufzureißen und dann so zu hinterlassen.
Im Allgemeinen möchte ich zu den Charakteren noch sagen, dass sie sich zwar teilweise von einer Realität zur nächsten in ihrem Verhalten verändern, der Leser aber nie wirklich erfährt mit welchen Erlebnissen und Entscheidungen dies begründet ist. Dadurch empfand ich das Verhalten nicht immer als nachvollziehbar.


Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich meist leicht weg lesen. Leider gibt es aber auch vermehrt Wiederholungen, z.B. durch Perspektivwechsel oder das Gedankenkarussell der Charaktere.
Das Buch ist in der dritten Person geschrieben und wechselt zwischen den Perspektiven von Sarah, Josh und Patrick. Dies nimmt leider oft Spannung raus. Sei es nun zum Beispiel die Vergangenheit oder auch die Gefühle anderen Personen gegenüber. Oder um ein konkreteres Beispiel zu nennen: Ich könnte mehr mitfiebern, wenn ein Charakter das Gefühl hat verfolgt zu werden, als wenn ich das ganze aus Sicht des Verfolgers betrachte und auch genau weiß, wer es ist.


Nette Unterhaltung, aber mehr leider auch nicht. In meinen Augen wurde hier sehr viel Potenzial verschenkt. Weder die Geschichte, noch die Charaktere konnten mich hier wirklich für sich einnehmen.

Mittwoch, 26. August 2015

Layers von Ursula Poznanski

Auch als eBook erhältlich

Seit Dorian von zu Hause abgehauen ist, schlägt er sich auf der Straße durch – und das eigentlich recht gut. Als er jedoch eines Morgens neben einem toten Obdachlosen aufwacht, der offensichtlich ermordet wurde, gerät Dorian in Panik, weil er sich an nichts erinnert: Hat er selbst etwas mit der Tat zu tun? 
In dieser Situation bietet ihm ein Fremder unverhofft Hilfe an und Dorian ergreift die Gelegenheit beim Schopf – denn das ist seine Chance, sich vor der Polizei zu verstecken. Der Unbekannte engagiert sich für Jugendliche in Not und bringt Dorian in eine Villa, wo er neue Kleidung, Essen und sogar Schulunterricht erhält. 
Doch umsonst ist nichts im Leben, das erfährt Dorian recht schnell. Die Gegenleistung, die von ihm erwartet wird, besteht im Verteilen geheimnisvoller Werbegeschenke – sehr aufwendig versiegelt. Und als Dorian ein solches Geschenk nach einem unerwarteten Zwischenfall behält, wird er von diesem Zeitpunkt an gnadenlos gejagt. 
Quelle: Loewe Verlag




Das Cover erschien mir erst schon fast etwas langweilig. Passend zum Titel, das schon, aber eben nichts aufregendes. Bis ich es dann in den Händen hält. In echt wirkt es einfach soviel besser als auf dem Bildschirm.
Der Klappentext hat mich zwar einerseits neugierig gemacht. Nachdem ich aber nun die Gewichtsverteilung in der Geschichte kenne, verrät er mir eigentlich schon zu viel und greift in der Geschichte zu weit vor. 


Zu Beginn der Geschichte wird man gleich in die Handlung rein geworfen. Das hat mir in diesem Fall sehr gut gefallen, da es nicht allzu viele Charaktere gibt, die man sortiert bekommen muss und das Buch ja sowieso in der realen Welt spielt, brauchte ich nicht lange, um mich zurecht zu finden. Außerdem wurde es auf diese Art gleich spannend.
Erhöht wurde diese Spannung dadurch, dass ich gar nicht so recht wusste, welches eigentlich das große Thema des Ganzen ist. Das machte die ganze Geschichte noch etwas mysteriöser und warf viele Fragen zum miträtseln auf. Sagen möchte ich zum Thema nur: es ist wieder mal ziemlich aktuell und traf mich unerwartet. Durch die Aktualität des Themas regt es natürlich auch zum Nachdenken an. 
Anfangs konnte Frau Poznanski mich noch mit Brüchen und Wendungen in der Geschichte fesseln und auch überraschen. Doch leider gab es dann auch für meinen Geschmack ab ca 2/3 des Buches zu viele Längen.
Das Ende kam dann wieder sehr plötzlich und Schlag auf Schlag. Leider hatte ich schon ein gutes Stück vor dem Ende eine ungefähre Vorstellung, wie die Geschichte aufgelöst wird. Aufgrund meiner Beobachtungen in der Leserunde vermute ich aber, dass dies eher eine Art Glückstreffer war und möchte es daher nicht als "vorhersehbar" negativ in die Bewertung einfließen lassen. Außerdem gab es dann auch doch noch die ein oder andere Sache, die mich überraschen konnte.
Leider bleiben am Ende dann doch noch recht viele Fragen unbeantwortet und (mein größter Kritikpunkt) der Aufhänger, durch den die gesamte Geschichte nur so funktionieren kann, war mir einfach zu schwach und nicht glaubwürdig rüber gebracht.




Zu vielen Charakteren kann bzw. will ich hier gar nichts sagen, da es zu viel vorweg nehmen würde. 
Dorian als Protagonist war mir spontan sympathisch. Er schien mutig und klug zu sein, trotz seiner Situation hohe Moralvorstellungen und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu haben. Außerdem wirkt er für sein Alter (17) sehr reif, was vermutlich mit seinem Leben auf der Straße zusammen hängt.
Dadurch dass er sich die gleichen Fragen stellte, wie ich als Leser, schaffte Ursula Poznanski es mir den Protagonisten sehr nahe zu bringen.
Leider muss ich aber auch sagen, dass Dorian ab einem gewissen Punkt eine Rückentwicklung durchzumachen scheint. Plötzlich handelt er kopflos, unüberlegt und verhält sich ziemlich unreif. In gewissem Maße konnte ich das ja noch durch das gehetzte Gefühl entschuldigen, aber irgendwann wurde es dann einfach zu viel. 
(Wichtige) Nebencharaktere blieben mir im Vergleich zu Dorian viel zu blass und sie bleiben mir viel zu fern, als dass ich die Entwicklung ihrer jeweiligen Beziehung zu Dorian hätte folgen können.
Und dann gab es noch die "Passanten" bzw. "Zielpersonen", welche eine Weile wirklich für Gänsehautmomente bei mir sorgten. Als die Bombe dann aber einmal geplatzt war, wirkten auch sie eher uninteressant.


Der Schreibstil ist das einzige, was mich bei diesem buch wirklich auf ganzer Linie überzeugen konnte. 
Erzählt wird die Geschichte durch einen personalen Erzähler aus Dorians Sicht, was nur sinnig ist. Immerhin ist Dorian DER Protagonist hier.
Was Ursula Poznanski hier mal wieder geschaffen hat, ist wirklich überragend. Sie schafft es mit ihren Worten, dass ich beim Lesen völlig unter Strom stehe, nervös und unruhig werde. Mit Dorian vollkommen mitfiebere und unwillkürlich den Kopf einziehe, wenn er sich versteckt halten muss.
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn in einem Film spannende/dramatische Musik eingespielt wird und man total gefesselt ist und den Blick nicht abwenden kann, selbst wenn gar nichts passiert? Genau das Gefühl ruft der Schreibstil der Autorin bei mir hervor.



Mit der Bewertung habe ich mich dieses Mal wirklich schwer getan. Wenig überzeugende Charaktere, ein Plot, der zwar spannend ist, aber auch Längen aufweist und nur durch einen recht schwachen Aufhänger funktioniert. Gleichzeitig aber auch wieder ein sehr aktuelles und gar nicht mal so weit her geholtes Thema. 
Ich schwankte zwischen 3 und 4 Sternen. Letztendlich habe ich mich für die 4 Sterne entscheiden, weil der Schreibstil wirklich wieder komplett überzeugen konnte. Außerdem war meine Erwartungshaltung vielleicht auch einfach viel zu hoch, aufgrund bisheriger Bücher der Autorin.

4/5

Vielen Dank an LovelyBooks und den Loewe Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares. 

Kennt ihr das Buch? Wie hat es euch gefallen?
Würde es euch ansonsten interessieren?

Dienstag, 25. August 2015

Gemeinsam lesen #21

Eine Aktion, ausgerichtet von Schlunzenbücher

Diesen Dienstag ist es mal wieder an der Zeit an der schönen Aktion "Gemeinsam Lesen" teilzunehmen :)

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Blink of time von Rainer Wekwerth, Seite 76

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Sie lief zur Doppelgarage, die sperrangelweit offen stand."

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Das Buch ist seinerzeit auf die Wunschliste gewandert, weil der Klappentext mich irgendwie an Filme wie Butterfly Effect erinnert hatte. Diesen habe ich früher geliebt, weil ich vor allem die Thematik dahinter absolut spannend finde.
Auf dieses Buch habe ich mich also sehr gefreut. Der Einstieg war nun irgendwie anders, als ich es mir vorgestellt hatte, was aber nicht wertend gemeint ist. Ich brauchte einen Moment, um mich ins Buch einzufinden. Gerade weil der erste Eindruck von Protagonistin Sarah nun nicht gerade der beste ist. Es wird aber besser ;)
Und jetzt im Moment ist gerade alles noch sehr mysteriös und dadurch natürlich auch spannend und ich bin sehr gespannt aufs weitere Buch.

4. Wenn ihr das letzte Buch was ihr gelesen habt umschreiben könntet, was würdet ihr ändern?

Das letzte Buch, das ich gerade erst beendet habe, ist Layers von Ursula Poznanski. Was ich ändern würde? Ein paar Kapitel aus der Mitte kürzen, weil es dort zu einigen Längen kam. Am Ende dafür ein bisschen was anhängen, wo noch offene Fragen beantwortet werden. Das war es dann auch schon ;)
Die Rezension dazu wird übrigens morgen online gehen :)

Welches Buch lest ihr gerade?
Und was würdet ihr daran bzw. am letzten beendeten Buch ändern wollen?

Montag, 24. August 2015

Hide von Jennifer Rush

Auch als eBook erhältlich

Achtung! Da es sich um einen Fortsetzungsteil handelt können Klappentext und/oder Rezension Spoiler auf vorhergehende Bücher enthalten!

Du kannst niemandem vertrauen, nicht einmal dir selbst.
Alles, was du über dich zu wissen glaubtest, entpuppt sich als Lüge.
Die Suche nach deiner Vergangenheit setzt nicht nur dein Leben aufs Spiel.
Du weißt nur eins: Sie werden nicht aufhören, dich zu jagen!

Anna und den Jungs ist die Flucht vor der Sektion gelungen und sie haben sogar einige Hinweise auf ihre eigene Herkunft erbeuten können. Nur wie lange können sie sich dieser mächtigen Organisation entziehen? Als sie auf eine Spur stoßen, die offenbar zu Annas Schwester führt, müssen sie erneut ihre Deckung aufgeben. Die Suche nach der eigenen Vergangenheit treibt Anna unaufhörlich an. Falls Teile ihrer Familie überlebt haben, müssen die vier sie finden. Koste es, was es wolle.
Doch tappen sie vielleicht gerade dadurch in eine raffinierte Falle?
(Quelle: Loewe Verlag)

Die Reihe:
2. Hide



Das Cover passt sehr gut zum ersten Teil. Trotz der Schlichtheit wirkt es gleichzeitig auch etwas mysteriös und erzeugt schon im Vorfeld eine gewisse Spannung.
Der Klappentext verspricht die Spannung von Escape aufrecht zu erhalten, weshalb ich mich sehr darauf gefreut habe, dieses Buch nun endlich zur Hand zu nehmen.


Der Beginn war etwas holprig für mich. Zum einen hatte ich ein paar Probleme, in die Geschichte zurück zu finden. Da die wichtigsten Fakten aber nach und nach wieder in Erinnerung gerufen werden, hielt dieses Problem nicht lange an.
Kurzzeitig hatte ich auch Sorge, dass der Name Programm wäre. Anna und "ihre Jungs" verstecken sich und vermeiden die Konfrontation. Zum Glück gab es auch hier dann bald eine Wende.
Die Spannung steigerte sich anfangs nur langsam, nahm dann aber immer weiter zu. Hauptsächlich entstand die Spannung aus meinem Misstrauen gegenüber gewissen Personen.
Für meinen Geschmack kamen die neuen Erkenntnisse bzw. die Suche nach ihnen anfangs etwas zu kurz. Im Laufe des Buches kommt es dann aber doch zu jeglicher gewünschten Aufklärung. Wie auch schon bei Band 1 ist diese eine gesunde Mischung aus absehbar und unerwartet. Dadurch bleibt sie auch sehr nachvollziehbar.


Anna kannte man natürlich schon als Protagonistin aus Escape. Auch hier gab sie mir wieder eine schwierige "Denk"aufgabe. Denn einerseits fand ich sie etwas zu naiv und stellenweise zu kaltblütig. Auch wenn ihre Beweggründe für beides recht klar waren, fragte ich mich doch immer wieder, ob es so authentisch ist. Zu einer eindeutigen Lösung bin ich aber bis jetzt noch nicht gekommen.
Aber nicht nur Anna, sondern auch die drei Jungs an ihrer Seite waren mir teilweise viel zu leichtgläubig. Ansonsten waren sie aber wieder gut ausgearbeitet, so dass jeder der Drei einen ihm eigenen Charakter bekam. Während Cas für mich den Spaßvogel darstellte und ich Nick sehr interessant fand, fehlte mir zu Sam leider etwas der Zugang. Umso mehr hoffe ich aber, dass Teil 3 der Reihe, der sich wohl hauptsächlich um Nick drehen soll, ebenfalls übersetzt werden wird. 
Als letztes möchte ich noch Dani erwähnen. Obwohl sie mir ziemlich suspekt war und es schwer hatte, mein Vertrauen zu gewinnen, war ich froh über ihr Auftauchen. Denn das brachte noch einmal ordentlich Spannung in die Geschichte.


Jennifer Rusch erzählt die Geschichte in der 1. Person aus Annas Sicht. Ihre Gedanken und Gefühle kann man also recht gut mitverfolgen, während man darüber bei dern anderen eher nur spekulieren kann.
Den Lesespaß macht, neben einem angenehm flüssigen Schreibstil, vor allem die Abwechslung aus, die durch die kursiv dargestellten Flashbacks entsteht.


Eine solide Fortsetzung der Altered-Reihe, die mich mit der Hoffnung auf eine Übersetzung des dritten Teils zurück lässt.

(4/5)

Donnerstag, 20. August 2015

Selection von Kiera Cass

Auch erhältlich als Taschenbuch oder eBook

Die Chance deines Lebens? 

35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?
(Quelle: Fischer Verlage)

Die Reihe:

Zusatzbände:



Im ersten Teil der Selection-Reihe entführt uns Kiera Cass in ein zukünftiges Amerika. Sie schafft eine Welt, die den Dritten Weltkrieg überstanden hat und in der nun ein Kastensystem herrscht. 
Als Protagonistin stellt sich uns America aus der 5. Kaste vor, die eine heimliche Beziehung zu Aspen hat. Geheim halten müssen sie diese, weil Aspen zur Kaste 6 gehört und es nicht gern gesehen wird, wenn eine Frau in eine niedrigere Kaste einheiratet. 
Zu Beginn lernen wir als Leser America, ihre Familie und auch Aspen kennen. Es werden direkt die Bewerbungsphase für das Casting zur Prinzessin, sowie Americas (eigentlich) gefestigte Beziehung zu Aspen gegenüber gestellt.
Aspen zeigt sich allerdings bald als sehr traditionell, aber auch konsequent. Denn er will für America nur das Beste. Und das ist offensichtlich nicht er.
So kommt es also, dass America sich tatsächlich für das Casting bewirbt und, nicht weiter überraschend, auch unter die 35 Kandidaten gewählt wird. Was mich im weiteren Verlauf dann positiv überraschte war, dass der Schwerpunkt der Geschichte gar nicht so unbedingt auf dieser ganzen Bachelor-Entwicklung liegt, sondern auch wichtige Themen wie Politik, mit leicht dystopischen Anteilen, vor allem aber auch Freundschaft eine große Rolle spielen.
Erwartet hatte ich ehrlich gesagt ein erheiterndes Rumgezicke im Kampf um Maxon. Bekommen habe ich eine schöne Geschichte um die Entwicklung einer Freundschaft und der Frage, wohin sich diese entwickeln kann. Und was passiert, wenn der Ex-Freund schließlich auch noch dazwischen funkt?
America mochte ich als Protagonistin sehr gerne. Obwohl sie sich auch mit wenig zufrieden gibt, weiß sie dennoch was sie will. Sie denkt anders als der Großteil der Gesellschaft. Ihre Zofen sind ihr mehr Freundin als Dienerin und sie strebt Veränderung an. Wenn sie auch manchmal etwas verunsichert ist, verhält sie sich doch meistens konsequent und verfällt nur selten in pure Schwärmerei. 
Auf Maxon, der von Geburt an der Kaste 1 angehört, hat America einen durchaus positiven Einfluss. Er ist sich über seine Verpflichtungen bewusst, ist aber auch bereit für Veränderungen. In Bezug auf letzteres, lässt er sich gerne von America einen Denkanstoss geben.
Die Geschichte wird aus Americas Perspektive erzählt und durch einen leichten und flüssigen Schreibstil abgerundet. Manchmal zeigt die Wortwahl zwar schon, dass wir uns hier in "besseren Kreisen" befinden, aber es wird dabei niemals übertrieben und es bleibt verständlich.
Zugegeben, ich bin mit Vorurteilen an dieses Buch heran gegangen und war mir sicher, dass ich eine lange Liste an Kritikpunkten finden würde und das Werk eher belächeln würde. Und dann hat es mich doch gepackt und da ich keine allzu tiefschürfende Geschichte erwartet hatte, bekam ich mehr als erhofft. Umso mehr freue ich mich also jetzt, dass ich mit gutem Gewissen die volle Sternzahl vergeben kann.
5/5