Montag, 16. Dezember 2013

[Rezension] 'Clockwork Princess' von Casandra Clare




Titel: Clockwork Princess

Reihe: Chroniken der Schattenjäger (Band 3)

Autor: Cassandra Clare

Genre: Fantasy

Verlag: Arena

Seiten: 604





Um die Trilogie um Tessa und die Schattenjäger abzuschließen und weil ich auch viel zu neugierig war, um noch zu warten, habe ich Clockwork Princess gleich im Anschluss an die anderen beiden Bände gelesen.

Aufbau/Schreibstil

Im Prolog wird der Leser auf eine kleine Reise in die Vergangenheit geschickt, was ihm einen kleinen Einblick darin gibt, wo die Schwerpunkte in diesem Buch liegen könnten.

Ein kleiner Kniff im Aufbau der Geschichte sind die immer wieder eingeschobenen Briefe, welche dem Leser einen Blick 'hinter die Kulissen' gewähren, aber auch Spannung aufbauen. Auf der einen Seite erlebt man Charlotte in ihrem Alltag, auf der anderen erfährt man in den Briefen von und an den Konsul, was er über sie denkt. Für mich standen seine Sicht auf die Dinge in deutlichem Kontrast zu meinem Bild von der Leiterin des Londoner Instituts. Im Laufe des Buches klärt sich das natürlich auch alles auf, aber darauf werde ich natürlich nicht weiter eingehen.

Das "Ende" (ich nenne es so, obwohl noch rund 100 Seiten folgten) kam recht plötzlich, aber auch mit einem Clou daher. Der Ausdruck 'mit eigenen Waffen geschlagen' ist das einzige, was mir dazu einfällt, ohne zu viel zu verraten.
Darauf folgen noch einige Kapitel, die ich als langes Nachwort empfunden habe, in dem man Abschied nehmen kann, mit und von den Personen, die zumindest mir im Laufe der drei Bücher sehr ans Herz gewachsen sind.

Cassandra Clares Schreibstil hat es auch hier wieder geschafft, mich voll und ganz mitzureißen. Die Gefühle, die sie vermittelt, kamen immer bei mir an. Nicht nur in Zeiten der Trauer, sondern (gerade) auch bei den positiven Emotionen.

Eine pauschale Aussage über die Vorhersehbarkeit kann ich gar nicht treffen. Einige meiner Vermutungen haben sich bestätigt, aber es gab auch einige Überraschungen und Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte.

Besonders gut gefiel mir hier, dass man die Entstehung einiger Dinge und Details miterleben konnte, die einem aus den Chroniken der Unterwelt schon bekannt waren. Zum Beispiel die Portale oder aber auch die Herkunft des Males der Herondales.

Charaktere

Die Charaktere in diesem Band sind zum größten Teil die, die der Leser schon in den beiden vorangegangenen Büchern kennen lernen durfte.

Eine positive Überraschung war für mich Will, der trotz der Änderungen, die in Band 2 in seinem Leben vorgingen, den Großteil seiner Charakterzüge beibehalten hat und nicht zu einer langweiligen, 'weichgewaschenen' Person mutiert ist.

Auch von Jems Entwicklung wurde ich überzeugt. Er bekommt an dieser Stelle der Geschichte mehrere Facetten, ist nicht mehr länger nur der gutmütige Kumpeltyp, den man vielleicht sogar als langweilig empfinden könnte. Man sie im Verlauf immer deutlicher, dass er auch anders kann, dass er auch eigene Wünsche und Vorstellungen hat und diese auch durchsetzen will. Auch wenn meine Meinung nicht immer konform mit seinen Überzeugungen ging, konnte ich sein Handeln und Denken doch zu jeder Zeit nachvollziehen.

Besonders vor Charlotte habe ich einen gesunden Respekt entwickelt. Ihre Stärke und ihr Durchhaltevermögen sind beachtenswert. Obwohl ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, gibt sie trotz der Rückschläge im Grunde nie auf und hält an ihren Zielen fest. Dabei machen ihre Zweifel und Unsicherheit sie menschlich und sympathisch.

Gideon und Gabriel habe ich während des Lesens immer mehr als gewitzte Personen zu schätzen gelernt, die es nicht immer leicht haben, sich ihren Platz in 'ihrer' Welt zu verdienen.

Über die Sturrheit von Konsul Wayland konnte ich die meiste Zeit nur den Kopf schütteln und hätte teilweise am liebsten laut geschrien. Aber trotzdem, oder gerade deswegen, 'mochte' ich auch seinen Charakter. Er hat die Geschichte für mich nochmal um einiges lebhafter und auch glaubwürdiger gestaltet.

Ein wenig erschreckt hat mich meine Meinung zu Mortmain. Denn so schlimm sein Handeln auch ist, konnte ich seine Beweggründe doch in gewissem Maße nachvollziehen. Auch habe ich mich immer wieder mal bei der Frage erwischt: 'Was hätte denn ich an seiner Stelle gemacht?'

Inhalt

Tessa steckt in einer ziemlichen Zwickmühle. Auf der einen Seite ihre Liebe zu Jem, auf der anderen Seite Will. Sie verhält sich zwar in dieser Situation 'richtig' (falls man das so einfach sagen kann), macht sich damit das Leben aber auch nicht gerade leichter und man fragt sich die ganze Zeit, wie sie dies selbst aushalten kann bzw. wie lange. 

Vor allem auch, weil sich noch immer die große Frage wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht: Wer bzw. Was ist Tessa? Und natürlich: Was hat es mit ihrem Klockwerk Engel auf sich?
Obwohl es um diese Frage über drei Bände ging wurde es für mich nicht langweilig. Zum einen liegt das wohl daran, dass man immer wieder kleine Häppchen der Wahrheit zugeworfen bekommt. Zum anderen aber sicher auch an der spannenden Handlung, die sich drum herum entwickelt.

Des weiteren werden noch die Intrigen und Korruption innerhalb der Schattenjägergemeinschaft thematisiert. Tessa ist nicht die einzige, die Probleme hat und die ihrer Umwelt übersteigen ihre persönlichen noch um einiges. Auch wenn Tessa natürlich im Mittelpunkt steht, wird auch nie das 'große Ganze' vergessen.

Das einzig Negative, was ich eventuell zu dem Inhalt von Clockwork Princess sagen kann, ist die Tatsache, dass es schon recht früh deutlich wird, dass es am Ende auf ein 'für jeden der passende Partner' hinaus läuft. Das finde ich immer etwas ungünstig, um nicht zu sagen überflüssig, da es auf mich zu gewollt wirkt.

Fazit

Insgesamt eine spannende, gut durchdachte Trilogie, die sich nahtlos in die bereits bekannte Welt der Chroniken der Unterwelt einfügen lässt, mit einer Dreiecksgeschichte, die ich trotz meines anfänglichen genervten Aufstöhnens nicht mehr missen möchte.

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