Mittwoch, 28. Mai 2014

[Rezension] 'Für immer Ella & Micha' von Jessica Sorensen

Während Micha sich einen Traum erfüllt und mit seiner Band auf Tour geht, ist Ella ans College zurückgekehrt. Sie sehnt sich nach Micha, aber in letzter Zeit sind die gemeinsamen Momente selten geworden. Zugleich machen die Abgründe in ihrer Familie es Ella schwer, an ihr Glück zu glauben. Sie will Micha auf jeden Fall davor schützen, und eines Tages trifft sie eine radikale Entscheidung, die sie für immer von ihm entfernen könnte.
Quelle: random house


Der Klappentext verrät alles und doch nichts. Die Handlung ist eigentlich im groben zusammen gefasst und doch weiß man nicht so recht, wie sich das alles entwickeln wird bzw. wo es hinführen wird.
Nachdem ich den ersten Band sehr gern gelesen habe, war ich auch ohne den Klappentext schon neugierig, wie es weiter geht. Von dem her habe ich ihm auch nicht sooo viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Das Cover habe ich erstmal auch nicht als etwas besonderes angesehen. Nach der Lektüre des Buches muss ich allerdings sagen, dass es die Stimmung in der Geschichte einfach optimal wieder gibt.


Der Inhalt hat mich sehr positiv überrascht. Ich hatte beinahe schon erwartet, dass es, typisch für den zweiten Band einer Liebesgeschichte, um Betrug und Vertrauensbruch gehen würde. Umso positiver war ich überrascht, dass es eine ganz andere Richtung einschlägt.
Die Hintergründe und die Vergangenheit, besonders von Ella, aber auch von Micha, werde näher beleuchtet und man erfährt, warum sie eigentlich zu den Personen geworden sind, die sie nun sind.
Einige Dinge konnten mich überraschen, andere, wie zum Beispiel die Geschichte um Michas Vater, hatte ich bereits erwartet. Von dem, was Micha hier über seinen Vater erfährt, war ich eigentlich schon in Band 1 überzeugt, dass es so enden würde.
Ellas Angst, so zu werden, wie ihre Mutter, wurde ja schon im ersten Teil ein paar Mal angesprochen, bekommt hier aber noch einmal mehr Grund. 
Auch die Geschichte um Ellas Vater und ihren Bruder Dean haben mir gut gefallen, wobei sie sich dann für meinen Geschmack leider zu schnell auflösten. Da hätte es ruhig noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen können.
Was ich nach dem Lesen, bzw. währenddessen auch bemerkt habe, war, dass der Titel eine ganz andere Bedeutung bekommt, als die zuerst offensichtliche.
Das Ende war mir dann etwas zu 'perfekt', auch wenn es natürlich schön war.
Bewertung: 4/5


Der Schreibstil des Buches ist gewohnt einfach und locker. Dadurch lässt es sich sehr schnell und gut verständlich auch 'nebenbei' lesen. 
Die Kapitel wechseln auch hier wieder laufend zwischen Michas und Ellas Perspektive. Das treibt, wie auch schon beim Vorgänger, den Lesefluss und das Tempo enorm an, weil man natürlich immer mal 'noch eben' die Meinung des jeweils anderen zu einer Situation lesen möchte.
Leider gab es aber auch die ein oder andere Passage, wo ich mir dachte 'ach, schon wieder diese Szene'. Am Abwechslungsreichtum in gewissen Situationen mangelte es mir hier also leider.
Bewertung: 4/5


Die Charaktere kannte man ja zum Großteil schon aus dem ersten Teil und im Großen und Ganzen blieben sie mir auch weiterhin sympathisch.

Ella kämpft mit sich selbst und ihrer Vergangenheit. In den Momenten, wo sie aufgeben will, hätte ich sie zwar am liebsten angeschrien, dass sie es sich nicht so 'leicht' machen soll, aber die meiste Zeit hatte ich dann doch Respekt vor ihr, dass sie sich ihren Problemen stellt. Rückschläge gehören dann nun einmal dazu.

Auch Micha mochte ich, wie auch schon im ersten Teil, sehr. Auch wenn es auch bei ihm Momente gab, wo ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Nicht zuletzt wäre da sein Umgang mit dem Alkohol. Immerhin sollte er genau wissen, welche Assoziationen das in Ella auslöst.

Lila ist eine tolle Freundin, wie man sie sich eigentlich nur Wünschen kann. In einigen Handlungen konnte ich sie aber einfach nicht verstehen und sie blieb mir ein Rätsel. Ich vermute aber, dass das ein Mittel zum Zweck ist, die Leser auf den dritten Band der Reihe, der sich dann wohl um Lila und Ethan drehen wird, neugierig zu machen. 
Und was soll ich sagen? Bei mir hat es funktioniert.

Für Ethan gilt eigentlich das Gleiche, wie auch für Lila. Er ist Micha ein toller bester Freund, wenn auch auf eine teilweise sehr eigene Art und Weise.
Im Grunde bleibt aber auch er undurchsichtig und ich freue mich darauf ihn im nächsten Buch dann besser kennen zu lernen.
Bewertung: 4/5


Insgesamt hat mir 'Für immer Ella & Micha' immer noch sehr gut gefallen. 
Allerdings fehlte mir ein bisschen dieser 'besondere Zauber' vom ersten Buch. Das mag aber auch daran liegen, dass ich nun in etwa wusste, was mich erwartet und daher das Ganze noch etwas differenzierter betrachtet habe.


2 Kommentare:

  1. Schöne Rezension! Mir hat dieser Teil besser gefallen, als der erste. Aber ich teile deine Meinung absolut, dass die Bücher nicht sooooo wundervoll sind wie man annimmt, wenn man dem Hype folgt.
    Im Gegensatz zu dir ist Micha mir aber echt unsymphatisch *g* Mein Typ Kerl wäre das echt nicht, ich fand ihn super nervig und unreif, wobei das im zweiten ja schon etwas besser wurde.

    LG
    Anika

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    1. Danke, Anika :)
      Ich muss sagen, dass ich mit dem ersten Band recht neu in dieses YA-Genre gestartet bin und da ist man natürlich erstmal recht unkritisch ;) Aber generell ist es ja eher etwas, was man wirklich zum Zeitvertreib liest und wo man nichts allzu tiefgründiges bzw. hochwertige Literatur erwartet ;) Und dafür finde ich die Reihe schon gut :)
      Micha ... nun, er ist mir sympathisch durch die ehrliche und aufrichtige Liebe zu Ella. An meiner Seite wollte ich ihn aber vermutlich auch nicht haben, weil er mir dann schnell auf die Nerven gehen würde^^
      LG,
      Steffi

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